Wohl größte Wasserprozession alle Zeiten
Nach den eigenen Wurzeln suchen

Der erste Empfang der Mooser Delegation durch OB Simon Gröger. Mit im Bild der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss, Münsterpfarrer Heinz Vogel und Pfarrer Stefan Hutterer von der Seelsorgeeinheit Höri. | Foto: Fiedler
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  • Der erste Empfang der Mooser Delegation durch OB Simon Gröger. Mit im Bild der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss, Münsterpfarrer Heinz Vogel und Pfarrer Stefan Hutterer von der Seelsorgeeinheit Höri.
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Radolfzell. Es war sogar ein kleines Jubiläum am Hausherrenmontag fällig. Denn seit nunmehr 225 Jahren pilgern die Mooser zum Hausherren-Montag nach Radolfzell. Ein Gelübte, welches die damals wegen einer drohenden Viehseuche abgelegt hatten, die damals auch abgewendet wurden. Allerdings ist es erst seit 1926 auch wirkliche eine Wasserprozession, ergänzte OB Simon Gröger, der erstmals an diesem großen traditionellen Akt teilnahm, fand, die Prozession im letzten Jahr nur im "kleinen Rahmen" für die Beteiligten statt und das auch noch bei Hochwasser, so war diesmal eine ganz andere Welt geboten. Zum einen säumten tausende Zuschauer am frühen Montagmorgen bereits das Radolfzeller Seeufer, um bei der Ankunft der rund 30 festlich geschmückten Boote mit dabei zu sein, die auch ungeachtet des Kriegstreibens in Europa mit Kanonenschüssen begrüßt wurden, zum anderen habe man angesichts derzeitig drastisch gesunkenen Wasserstand im Zeller See Mühe gehabt, das große Gästeschiff beladen zu können, sagte der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss, der sich nicht nur über zahlreiche politische Regionalprominenz im tatsächlich stark beladenen Boot freuen durfte, sondern dass er für das Ritual auch erstmals Andreas Schmid aus Öhningen begrüßen konnte.
Münsterpfarrer Hein Vogel war richtig zum Feiern aufgelegt und ließ die große Besucherschar erst mal ein "Großer Gott wir loben dich" singen. In den Reden von OB Simon Gröger, Pfarrer Stefan Hutterer von der Seelsorgeeinheit, Münsterpfarrer Heinz Vogel und Patrick Krauss aus Moos wurde zum einen dem Respekt vor der Tradition und der Bedeutung der Hausherren-Reliquien gezollt, anderseits auch die Bedeutung des Pilgerns als "die eigenen Wurzeln suchen" unterstrichen. Denn diese wurzeln, die ja immer das Wasser suchten, prägen die Identität. Es gehe auch an diesem Montag nicht nur um die Brauchtumspflege wurde unterstrichen. Die Viehseuche gebe es längst nicht mehr, dafür hätten die letzten Jahre gezeigt, wie schnell die Welt aus dem Lot kommen kann.
Die große Menschenmasse machte sich dann über die ganze Promenade hinweg auf den Weg, um dann über das Obertor auf dem Münsterplatz zum "Mooser Amt" einzuziehen. Ein fast noch prächtigeres Bild als bei der Hausherren-Prozession am Sonntag.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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