Anlässlich der 1200-Jahr-Feier in 2026
"Geschichte, Gemeinschaft, Genuss" beim Zeller Stadtjubiläum

Sie stecken schon jetzt mitten in den Vorbereitungen für das Stadtjubiläum 2026 (von links): OB Simon Gröger, Bürgermeisterin Monika Laule, Projektleiterin Nina Herzog, Jaquelin Berl (Leitung Bürgerprojekte), Kulturbüroleiterin Christine Steiert und der Fachbereichsleiter Kultur, Eric Hörenberg. | Foto: Philipp Findling
  • Sie stecken schon jetzt mitten in den Vorbereitungen für das Stadtjubiläum 2026 (von links): OB Simon Gröger, Bürgermeisterin Monika Laule, Projektleiterin Nina Herzog, Jaquelin Berl (Leitung Bürgerprojekte), Kulturbüroleiterin Christine Steiert und der Fachbereichsleiter Kultur, Eric Hörenberg.
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Radolfzell. Ein Fest von Radolfzellern für Radolfzeller soll das große, 1200-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2026 für die Ratoldusstadt werden. Bereits jetzt schon laufen die Vorbereitungen darauf auf Hochtouren, wie am 7. Mai bekannt gegeben wurde.

"Radolfzell 1200 - VollErLeben" lautet der Slogan der Feierlichkeiten in zwei Jahren. Hierbei möchte die Stadt vier zentrale Botschaften vermitteln, wie Oberbürgermeister Simon Gröger erklärte. "Wir möchten zum einen die Vielseitigkeit der Stadt herausheben." Zudem möchte man die tiefgreifenden, historischen Wurzeln, mit welchen die Stadt seither verbunden ist, lebendig und erlebbar machen. Gemeinschaft und Zusammenhalt stehen bei der dritten Botschaft an oberster Stelle, so sollen diese in der Bürgerschaft durch die Festlichkeiten in 2026 gestärkt werden. "Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger nicht nur informieren, sondern mit einbeziehen und somit ein Teil des Jubiläums werden lassen."
Als vierte und finale Botschaft möchte die Stadt beim Feiern alle Sinne ansprechen. Daraus ergeben sich auch die drei Schlagworte, die das "Dach des Jubiläums" bilden, welche von der Projektleiterin Nina Herzog näher beleuchtet wurden: Geschichte, Gemeinschaft und Genuss. "Radolfzell hat so eine schöne Geschichte, die wir niederschwellig für jeden erlebbar machen möchten." Zudem könne man in Sachen Genuss nicht nur wunderbares Essen, sondern auch viel Musik, Kultur und Kunst genießen.

Großes Jubiläumswochenende

Schon jetzt hob sie das große Jubiläumswochenende, welches im Jahr 2026 am Wochenende des 12. und 13. September stattfindet, als Highlight hervor. Am ersten "Feiertag" werde die Stadt einen großen Markt mit unter anderem mittelalterlicher Thematik sowie viel Musik und Kulinarik veranstalten. Am 13. September möchte man den Todestag des namensgebenden Bischofs Radolt von Verona, welcher im Jahr 826 an der heutigen Stelle des Münsters seine "Cella Ratoldi" gründete und praktisch als erster Wirtschaftsförderer der Stadt bezeichnet werden kann, mit einem interreligiösen Gottesdienst feiern. "Hierfür sind wir sehr Pfarrer Heinz Vogel dankbar, der bei unserem gemeinsamen Treffen klarstellte, dass es ein Fest für alle Religionen sein soll", sagte Nina Herzog.
Darüber hinaus wolle man bereits bestehende Veranstaltungen wie das Altstadtfest oder den Neujahrsempfang in die Jubiläumsfeierlichkeiten integrieren, um ihnen 2026 mehr Aufmerksamkeit zu schenken. "Auch wird es eine angepasste Sonderausstellung im Stadtmuseum, einen angepassten Abendmarkt sowie einen auf das Jubiläum zugeschnittenen Speaker beim Neujahrsempfang 2026 geben", so Herzog.
Das gemeinsame Feiern soll vor allem durch viele Bürgerprojekte ermöglicht werden, wie deren Verantwortliche Jaquelin Berl erzählte. "Die Bürgerinnen und Bürger sollen hierbei das Jubiläum selbst aktiv mitgestalten." Hierfür können sich alle einbringen, von der Privatperson bis hin zu Vereinen. "Vielleicht entstehen hierdurch auch neue Kooperationen", so Berl. Egal ob Bücher über das eigene Erlebte, Theaterstücke oder auch Sportveranstaltungen mit historischem Touch - bei den Bürgerprojekten sei man ihr zufolge offen für alles. Die Richtlinien hierfür werden den BürgerInnen am 13. Juni 2024 im Milchwerk präsentiert. Hierbei erfahren sie alles unter anderem zum Thema finanzieller Unterstützung oder anderen Grundkenntnissen. Bewerbungen für die Bürgerprojekte seien laut Jaquelin Berl ab Juli 2024 möglich, ehe im März 2025 ein Gremium über die Unterstützung entscheidet. "Uns ist es dabei wichtig, dass wir die Bürgerinnen und Bürger finanziell sowie werbewirksam unterstützen", so die Leiterin des Radolfzeller Stadtmuseums. In enger Zusammenarbeit mit Radolfzeller BürgerInnen sollen so Projekte "VollErLeben" entstehen.

Im Folgenden erläuterte Bürgermeisterin Monika Laule die Bedeutung, warum man bereits jetzt mit den Vorbereitungen für das Jubiläum starte, so habe man bereits Anfang März 2024 dem Kulturausschuss die komplette Finanzierung vorgelegt. Hierbei nimmt das Programm mit rund 700.000 Euro den größten Kostenanteil ein, gefolgt vom Personal mit etwa 360.000 Euro sowie Marketing und Verschiedenes mit je 150.000 Euro. Von diesen knapp 1,3 Millionen Euro sollen am Ende rund 607.000 Euro von der Stadt bezuschusst werden, weitere 150.000 Euro möchte man durch Drittmittel oder Erlöse erreichen. Rund 600.000 Euro sollen durch Sponsoring eingefahren werden. "Hierfür sind wir schon jetzt fleißig auf Sponsoring-Tour", erzählte Laule. Das finale Konzept soll im Oktober 2024 sowohl dem Kulturausschuss, als auch dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt werden.

Großes Echo

Erik Hörenberg, Leiter des Fachbereichs Kultur der Stadt Radolfzell, verwies auch auf die Chance, welche Radolfzell als Tourismusstadt während des Jubiläums 2026 nutzen möchte. "Hierbei sind wir bereits in engem Austausch mit dem Tourismus- und Stadtmarketing."  Auch die Wirtschaft dürfe beim Jubiläum nicht außen vor gelassen werden, so ruft Hörenberg alle Unternehmen dazu auf, auch mal einen Blick in deren Archive zu werfen.
Vor kurzem bereits konnte man in der Villa Bosch unter anderem mit den Ortsvorstehern, Religionsgemeinschaften sowie Vereinen und Seniorenrat eine Auftaktveranstaltung zum Jubiläum begehen, wie Christine Steiert, Leiterin des Radolfzeller Kulturbüros, mitteilen konnte. "Wir wollen hierbei alle integrieren und nach außen strahlen, um zu zeigen, was es in Radolfzell alles gibt." Das Interesse sei ihrer Auskunft nach an diesem Abend überwältigend gewesen.
Jedes Jubiläum braucht selbstverständlich auch ein Logo. Hierfür habe gebe es laut Nina Herzog bereits ein Auswahlverfahren, um im Herbst 2024 darüber zu entscheiden. "Erst danach gehen wir in die weitere Außenkommunikation." Zudem werde es keine eigene Homepage geben, sondern lediglich Informationen über die Homepage der Stadt sowie in den sozialen Medien. Das Jahresprogramm zum Jubiläum soll im dritten Quartal 2025 erscheinen. "Schon jetzt haben uns viele Menschen erzählt, dass sie Schilder und Fahnen heraushängen möchten", erzählte Christine Steiert. Dies bestätige das jetzt schon große Echo. "Viele Vereine haben zudem selbst noch Jubiläum in 2026", ergänzte Nina Herzog. Hierdurch könne man die tolle Gemeinschaft in der Stadt hervorheben und die BürgerInnen in ihren Vorhaben noch mehr stärken.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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