Kunstverein präsentiert Weke von Angela M. Fleig und Katharina Meister
Fragile Objekte in der Villa Bosch
Radolfzell. Ein Zufall war es, dass die Vernissage für die neue Ausstellung des Kunstvereins Radolfzell auf den gleichen Tag fiel wie die »Fridays for Future« Proteste. In jedem Fall passte es wunderbar, denn die Ausstellung unter dem Titel »Fragile Objekte« thematisiert ebenfalls die Natur und unseren Umgang damit, wie Dr. Katrin Burtschell, die Leiterin der Freien Kunstakademie Nürtingen in ihrer Einleitung erklärte. Zu sehen gibt es in den Räumen der Villa Bosch Werke von Katharina Meister und Angela M. Flaig. »Der Künstlerische Beirat hat auch dieses Mal wieder in sorgsamer Kleinarbeit zwei Künstlerinnen ausgesucht, die wunderbar zusammen passen«, betonte Siegfried Lehmann vom Kunstverein.
Kathrin Meister reflektiert in ihren Materialcollagen unseren Umgang mit dem Ort an dem wir leben, führte Katrin Burtschell aus. Wichtig sei der Künstlerin dabei, dass die die Natur dem Menschen nicht Untertan, sondern der Mensch vielmehr Teil der Natur sei. Diese sichtweise verdeutlicht sich in Meisters werken, seien es Materialcollagen in kleinen Schaukästen, die beispielsweise die Geschichte des Bienensterbens im China der 50er-Jahre thematisieren, beeindruckend filigrane Scherenschnitte, die den Weg in die Dreidimensionalität finden eine Installation mit Papierkapseln, die, von der Decke hängend, Einblick in Stadt- und Landschaftsansichten im Miniaturformat bieten.
Angela M. Flaig nutzt Naturmaterialien, genauer gesagt Flugsamen um ihre beeindruckenden Kunstwerke zu erschaffen. In filigraner Kleinarbeit positioniert die Künstlerin alle Samen einzeln mit der Pinzette. Wie viele Arbeitsstunden in die Werke fließen kann sie nicht beziffern verrät die Künstlerin im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Schließlich müsse sie die Samen sammeln, trocknen und säubern, bevor es mit dem eigentlichen Schaffensprozess losgehen kann. Obwohl durch das verwendete Material auch bei Flaig die Natur im Fokus steht, entsteht doch ein gewisser Kontrast zwischen den hellen, freundlich wirkenden Kunstwerken im Obergeschoss und den zum Großteil dunkler gehaltenen Werken von Katharina Meister im Untergeschoss. Auf diese Art und Weise ergänzen sich die beiden Teile der Ausstellung wunderbar.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. April in der Villa Bosch zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags, jeweils von 14 bis 17:30 Uhr. Der Eintritt ist, wie bei den Ausstellungen des Kunstvereins üblich, kostenlos. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare