Fiedlers Tag vom 28. April 2022
Die befürchtete große Welle von Flüchtlingen auf den umkämpften Gebiete in der Ukraine ist noch ausgeblieben. Dass die trotzdem die Sozialsystem belastet, liegt an der Politik, die hier nach unten wegdelegiert hat. Die meisten der Geflüchteten sind tatsächlich, irgendwie untergekommen. Gerechnet wurde mit viel mehr, wenn man die Nachrichten der ersten Tage nach Kriegsausbruch sich in Erinnerung ruft. Das zeigt das Beispiel der Buchenseehalle in Güttingen, die bei der Hauptversammlung der IG Sport in Radolfzell zum Thema wurde. Die Stadt Radolfzell hat sie in Erwartung der "großen Welle" eilends als Notunterkunft hergerichtet. Angekommen ist dort bislang aber niemand. Aber die Belegung hat Folgen: Der TV Güttingen als größter Verein im Ort muss mit seinen Angeboten ausweichen. Die sind in Wahlwies untergekommen, ein Teil des Trainings findet nun auch in der Halle der Ratoldusschule beim TV Radolfzell statt. Und auch der Musikverein Güttingen hat damit sein Probelokal verloren, musste sein Osterkonzert nach Möggingen verlegen, für die Proben kommt er in Stahringen unter. Das geschieht übrigens ohne Murren, wie in der Sitzung deutlich wurde. Ob die Halle überhaupt noch benötigt wird, konnte OB Simon Gröger nicht sagen. Denn für Entwarnung ist es zu früh und niemand weiß, wie lange dieser Krieg noch gehen könnte. Immerhin wurden die Pläne erst mal gekappt, auch die Halle in Böhringen für Flüchtlinge umzubauen. Hallen sind in Radolfzell schließlich knapp, durch den aktuellen Wegfall der Kreissporthalle aus dem gleichen Grund und das fehlen der Markolfhalle, die im Juni beim Wiederaufbau erst Richtfest feiert. Aber es ist hinzubekommen, machte die Stimmung in der Sitzung auch deutlich. 200 geflüchtete sind bislang in Radolfzell untergekommen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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