Sanierung der Konstanzer Brücke sorgt für Diskussion
Bürger fordern Radweg
Radolfzell. Einigen Unmut hat die Sanierung der Konstanzer Straße mit sich gebracht. Das wurde deutlich bei einem Bürgergespräch, zu dem die CDU am Samstag in ihrer Reihe »Gehör(t)« eingeladen hatte. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren gekommen und hatten einiges, über das sie sich beschweren konnten. Da wurde beispielsweise bemängelt, dass die neuen Mittelinseln dafür sorgen, dass nicht einmal mehr Fahrradfahrer überholt werden können. »Es kann nicht sein, dass Fahrräder als Verkehrsbremse missbraucht werden«, betonte beispielsweise Dagmar Bingeser. Dafür gab es breite Zustimmung der Anwesenden. »Da wäre es sinnvoller Tempo-30- Schilder aufzustellen«, schlug ein anderer Bürger vor. Einige Teilnehmende sprachen sich sogar für den Rückbau der Mittelinseln aus, eine weitere geplante Insel vor dem »Nahkauf« soll nicht gebaut werden, so die Forderung.
Problematisch ist laut CDU-Gemeinderat Christof Stadler auch die Planung für die anstehende Sanierung der Konstanzer Brücke. Hier sollen auf beiden Seiten der Straße Gehwege entstehen - bisher gibt es stadteinwärts nur einen Radweg. Die bestehenden Radwege sollen im Zuge der Sanierung als Schutzstreifen ausgeführt werden. Das bedeutet, dass die Radfahrer die gleiche Fahrbahn wie die Autos benutzen müssen. Der Schutzstreifen ist am Fahrbahnrand lediglich durch eine gestrichelte Linie markiert. Für Stadler stellt das eine Verschlechterung zum Ist-Zustand dar. In der Dezember-Sitzung des Ausschusses für Planung und Technik hatte Stadler die Planung bereits kritisiert und Alternativen gefordert. OB Staab hatte damals darum gebeten, den Antrag einen Radweg anzulegen bis zur Vorstellung der Planung im I. Quartal 2019 zurückzustellen.
Nun bemängeln die CDU Gemeinderäte, dass sie aus der Presse erfahren haben, dass bereits im Januar die Ausschreibung der Vergabe erfolgte, ohne dass die versprochene Sitzung mit dem endgültigen Planungsbeschluss erfolgte.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Gemeinderat, Bernhard Diehl, fand dafür beim Bürgergespräch deutliche Worte: »Wir fühlen uns getäuscht«. Carmen Nöken, CDU-Ratskandidatin, betonte jedoch »Noch ist hier das Kind nicht in den Brunnen gefallen«. Deshalb hat die CDU in einem Schreiben an den Gemeinderat und OB Martin Staab, das dem WOCHENBLATT vorliegt beantragt, in der nächsten Gemeinderatssitzung die Sanierung der Konstanzer Brücke zu diskutieren und »wie gefordert auch Alternativen zur geplanten Sanierung vorzustellen«, heißt es in dem Schreiben.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare