Filmprojekt des BSZ Radolfzell
Brückenschlag zur Landwirtschaft

Deutschlehrerin Fabienne Bendel des BSZ Radolfzell bedankt sich bei den Schülerinnen und Schülern für ihre Filmprojekte. So sieht eine gelungene Verbindung zwischen Stadt- und Landleben aus. Foto: Patrik Silberling
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Radolfzell. Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 des agrarwissenschaftlichen Gymnasiums am Dienstag, 9. Juli, ihre Filme zur Landwirtschaft. Es ist bereits das dritte Mal, dass dieses spannende Medienprojekt am Berufsschulzentrum verwirklicht werden konnte. Ein viertes Mal sei schon in Planung, meint Direktor Markus Zähringer.
Für ihre Medienprojekte geht das BSZ Radolfzell eine Kooperation mit dem Lernort Bauernhof Bodensee e.V. ein. In dem Verein schlossen sich mehrere landwirtschaftliche Betriebe aus der Region zusammen, um Schulen, Kindergärten oder anderen Gruppen Wissen über die Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung zu vermitteln. 50 Betriebe von Tengen über Stockach bis nach Friedrichshafen und Kressbronn sind inzwischen Teil des Vereins.

Geschlossene Kreisläufe

Die Klasse 11 des agrarwissenschaftlichen Gymnasiums nahm sich in ihren Projekten vier unterschiedlichen Bereichen an. Unterstützung bekamen sie dabei von Filmemacher Rainer Menkhaus.
Film Nummer eins entstand in Kooperation mit der Feucht Mühle Orsingen-Nenzingen. Hierbei ging es um eine umweltfreundlichere Energieerzeugung mittels der Biogasanlage des Familienbetriebs. Während ein Teil des Mais- und Getreideanbaus zusammen mit dem Ertrag der Grünflächen für die Viehfütterung bestimmt ist, wird mit einem anderen Teil – unter Zugabe von Mist und Gülle – die Biogasanlage gespeist. Dadurch können Haushalte in Orsingen-Nenzingen sowie der Hof selbst mit Energie versorgt werden. Die Reste aus der Energieerzeugung werden wiederum als Dünger verwendet. So entsteht ein geschlossener Kreislauf.
Ebenso eindrucksvoll war der zweite Film, der die Milchviehwirtschaft auf dem Hof der Familie Renner darstellte. Über 100 Kühe können sich dort in einem Laufstall frei bewegen. Ständigen Zugang haben die Tiere dabei zu den beiden Melkrobotern. Kommt ein Kalb zur Welt, so verbleibt es auf dem Hof, die Kuhkälber zur Nachzucht, die Bullenkälber zur Mast. Alle zwei Tage wird die Milch abgeholt und weiterverarbeitet.
Film Nummer drei entstand auf dem Erlenhof in Wahlwies, ein Aussiedlerhof, der Teil der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Pestalozzi Kinderdorf ist. Thema hier war der Getreideanbau. Klar und schlüssig stellten die Schülerinnen dar, wie nach der Vorbereitung des Bodens die Aussaat erfolgt und im Anschluss an Keimung, Sprießen und Düngen die Ernte eingefahren wird. Diese kommt im Anschluss in die nahegelegene Mühle und wird im Pestalozzi Kinderdorf weiterverarbeitet. Zum Schluss stehen die Waren im Pestalozzi-Hofladen zum Verkauf bereit.
Im letzten Film beschäftigte sich das Projektteam mit der Damwild- und Rothirschzucht auf dem Wildhof Hildegrund in Stockach. Circa Hundert der faszinierenden Tiere bewegen sich hier auf 7,5 Hektar Gehegefläche und beweiden die Hänge in Hofnähe. Daniel Patzke, Leiter des Familienbetriebs, erzählte Imposantes und Interessantes zu den Geweihen der Tiere. Diese seien im Grunde nur Knochen, allerdings sieben Mal kräftiger als die des Menschen.

Bewusstsein schärfen

Der Erste Landesbeamte Philipp Gärtner zeigte sich begeistert. In einer Gesellschaft, die sich immer mehr vom Leben der Bauern entfernt hat, seien solche Projekte ein Brückenschlag zur Landwirtschaft. „So schafft und schärft man das Bewusstsein für unsere Lebensgrundlage“, erläutert Gärtner.
Auch die Schülerinnen und Schüler konnten viel dazulernen. „Man sieht, was alles nötig ist und bekommt Respekt vor der Landwirtschaft“, meint Schülerin Mia Weckbecker.

Autor:

Patrik Silberling aus Singen

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