Das Landratsamt informiert
Asiatische Tigermücke erstmals in Radolfzell nachgewiesen
Landkreis Konstanz/Radolfzell. Nachdem 2022 die ersten brütenden Populationen der Asiatischen Tigermücke im Landkreis Konstanz entdeckt wurden, haben sich Verdachtsmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern kürzlich auch in der Radolfzeller Nordstadt bestätigt. Ob es sich hierbei um eine dauerhaft angesiedelte Population handelt, wird zeitnah untersucht.
Eine akute Gefahr für Bürgerinnen und Bürger besteht durch die bloße Anwesenheit der Asiatischen Tigermücke nicht. Sie könnten aber tropische Viruserkrankungen wie Dengue- oder Chikungunya-Fieber von infizierten Reiserückkehrern auf weitere Personen übertragen. Daher empfehlen das Robert Koch-Institut und das Landesgesundheitsamt für Reiserückkehrer aus den Tropen und Subtropen in bekannten Tigermücken-Gebieten im Sommer und Frühherbst für zwei Wochen nach ihrer Rückkehr einen effektiven Mückenschutz aufrechtzuerhalten.
In Deutschland gibt es bisher keinen dokumentierten Fall einer lokalen Übertragung dieser Erkrankungen. Große Populationen dieser tagaktiven, aggressiven Stechmückenart können zudem eine erhebliche Belästigung darstellen.
Die Asiatische Tigermücke – erkennen, melden und bekämpfen
Um betroffene Gebiete zu identifizieren und die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern, ist die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger wichtig. Daran kann man die Asiatische Tigermücke erkennen:
Sie ist deutlich schwarz-silberweiß gemustert. Sie ist kleiner als viele heimischen Mücken und kleiner als eine Ein-Cent-Münze. Am hintersten Beinpaar sind fünf weiße Ringe zu erkennen und die Hinterbeine enden weiß. Ein weißer Strich verläuft entlang der Körperachse auf dem Kopf und Halsschild.
Die Asiatische Tigermücke ist ein sogenannter Container-Brüter. Brutstätten können Regenwassertonnen sein, die nicht ausreichend abgedeckt sind und somit eine Eiablage der Insekten ermöglichen; aber auch kleine Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, verstopften Regenrinnen oder in Gullys.
Alle Wasseransammlungen im privaten Außenbereich sollten mindestens einmal wöchentlich vollständig entleert oder für Mücken unzugänglich gemacht werden. Für das Abdecken von Regenwassertonnen bieten sich herkömmliche Fliegengitter an oder Modelle mit Gummizug. Besonders auf Friedhöfen und in Kleingartensiedlungen finden Tigermücken erfahrungsgemäß zahlreiche geeignete Brutstätten. Teiche und fließende Gewässer oder der Bodensee sind hingegen keine geeigneten Brutstätten für die Tigermücken.
Brutstätten, die nicht vermieden oder unzugänglich gemacht werden können, beispielsweise Gullys, können alternativ mit einem biologischen Wirkstoff, dem Bacillus thuringiensis israelensis (Bti)-Toxin behandelt werden. Es tötet gezielt Mückenlarven ab, ist aber für andere Pflanzen und Tiere ungefährlich.
Verdächtige Stechmücken sollten am besten zusammen mit einem Foto an die jeweilige Stadt- beziehungsweise Gemeindeverwaltung oder an das Gesundheitsamt unter Gesundheitsschutz.GA@LRAKN.de gemeldet werden. Möglich ist auch die postalische Einsendung eines gefangenen Exemplars an KABS e.V., Georg-Peter-Süß-Straße 3, 67346 Speyer.
Weitere Informationen gibt es auch unter www.tiger-platform.eu/de
Quelle: Landratsamt Konstanz
Autor:Presseinfo aus Singen |
Kommentare