Leserbrief zum Strukturgutachen des GLKN
Wer stellt die Frage nach dem Versagen angesichts der Eile?
Kreis Konstanz. Zu den geplanten Entscheidungen des Kreistags für eine neue Klinikstruktur im Landkreis wird uns geschrieben:
"Warum legen der Landrat, und der Geschäftsführer des GLKN so eine Eile zur Beschlussfassung, in dieser wichtigen Angelegenheit, an den Tag? Einer der Gründe könnte die am 2. Mai diesen Jahres vom Gesundheitsminister Lauterbach berufene Regierungskommission, für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung sein. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist vereinbart, dass diese Kommission Empfehlungen erarbeiten soll, welche die Grundlagen für eine Krankenhausreform, ab 2023, sind.
Aus den Lehren der Corona-Pandemie ist es durchaus vorstellbar, dass die Kommission den Erhalt vorhandener Krankenhäuser empfiehlt. Zu diesem Ergebnis ist auch der Katholische Krankenhausverband Deutschland gekommen, Zitat: „Die dezentrale Krankenhausstruktur in der andauernden Corona-Pandemie hat sich als sicheres Netz und Erfolgsfaktor erwiesen.“ Die Deutsche
Krankenhausgesellschaft äußert sich ähnlich, Zitat: „Die Corona-Pandemie hat den Stellenwert eines gut funktionierenden Gesundheitswesens und insbesondere einer leistungsfähigen und flächendeckenden verfügbaren Krankenhausstruktur deutlich gemacht.“ Die Kommission wird sicher auch auf Dänemark schauen, welches als Impulsgeber und Vorzeigeland in Sachen
Krankenhausreform gilt. Dänemark hat z.B. die Trägerschaft der Krankenhäuser für die Primärversorgung ganz den Kommunen übertragen und zur Finanzierung der Krankenhäuser erhebt der Staat eine Gesundheitssteuer, deren Einnahmen den Krankenhausträgern zufließt. Planungen für die Krankenhausversorgung sind in Dänemark von den Krankenhausträgern mit der
Nationalen Gesundheitsbehörde abzustimmen.
Aus Angst davor, dass der Bund elementare, aber notwendige Änderungen vorgibt, heißt es vielleicht jetzt für den GLKN: Schnell entscheiden, Fakten schaffen, Altlasten beseitigen, Macht erhalten.
Beachtlich ist auch, dass die Frage der Verantwortung für den Zustand des GLKN nicht einmal gestellt, diskutiert, geschweige denn eingestanden wird. Dies kann nur als kollektives Versagen des Vorsitzenden, des Geschäftsführers und der Aufsichtsräte verstanden werden.
Armin Kärcher. Radolfzell
Autor:Presseinfo aus Singen |
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