Nach 21 Jahren verlässt Wolfgang Menzer den Öhninger Gemeinderat
Einen Gang herunterschalten
Ohningen/ Schienen. 21 Jahre lang war Wolfgang Menzer Mitglied des Öhninger Gemeinderats. Nun scheidet er auf eigenen Wunsch hin aus dem Gremium aus. Im Gespräch mit dem WOCHENBLATT erzählt er von den schönen Seiten des Ehrenamts und erklärt wie es zu seinem Entschluss kam nun auszuscheiden.
Warum hören Sie gerade jetzt, ein Jahr nach der Wahl auf?
Wolfgang Menzer: Im Grunde hat man als Gemeinderat jede Woche irgendwelche Termine. Da muss man immer Vollgas geben. Daneben bin ich ja auch noch Berufstätig und jetzt merke ich langsam, dass ich einfach mal einen Gang runter schalten muss, um nicht auf der Strecke irgendwann liegen zu bleiben. Die Arbeit im Gemeinderat hat mir aber immer Spaß gemacht und ich möchte kein Jahr davon missen.
Sie sind auch Ortsvorsteher von Schienen. Bleiben sie Ihrem Ortsteil erhalten?
Wolfgang Menzer: Ja, ich bleibe Schienen als Ortsvorsteher erhalten und werde jetzt meine volle Energie dem Einsatz für das Dorf widmen können. Als Gemeinderat musste ich ja immer die Perspektive für die gesamte Gemeinde inne haben. Und es gibt noch einige Projekte, die in Schienen anstehen. Nicht zuletzt müssen wir dafür sorgen, dass das Vereinsleben nach Corona wieder gut anlaufen kann, denn das ist ja das, was unser Dorfleben auch ausmacht. Auch als Ortsvorsteher werde ich zu allen Gemeinderatssitzungen eingeladen und werde natürlich hin gehen, wenn etwas verhandelt wird, was Schienen betrifft.
Ist ihnen diese Entscheidung schwer gefallen, erst ein Jahr nach der letzten Wahl?
Wolfgang Menzer (nachdenklich): Ja auf jeden Fall. Aber ich habe noch genug anderes zu tun, so dass meine Frau jetzt trotzdem keine Angst haben muss, dass ich ihr zu sehr auf die Nerven gehe. (lacht) Und es gibt ja Menschen, die nicht loslassen können, wenn Sie eine Aufgabe übernommen haben. Bei mir ist das nicht so. Ich kann anpacken, ich kann aber auch wieder loslassen.
Was hat Ihnen besonders Spaß gemacht an der Arbeit im Gemeinderat?
Wolfgang Menzer: Man lernt unglaublich viel Dazu. Durch die Arbeit im Gemeinderat lernt man dinge, die lernt man sonst weder im Beruf noch in seiner Freizeit. Aber Spaß hat mir eigentlich alles gemacht. Ich bin ein Macher und freue mich, wenn etwas vorwärts geht. Im Grunde waren es viele Bauangelegenheiten, die mir in Erinnerung geblieben sind. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Ratsmitgliedern war schön. Die Diskussionen waren immer sehr konstruktiv und auch wenn man mal seine Meinungsverschiedenheiten in der Sitzung ausgetragen hat, dann konnte man sich spätestens in der Nachsitzung, wieder die Hand geben. Denn auch das Gesellige gehört dazu.
Wie kamen Sie damals zu dem Posten als Gemeinderat?
Wolfgang Menzer: Naja, damals als Junger Kerle wurde ich von den älteren gefragt. Mein Schwiegervater war auch lange Zeit im Gemeinderat gewesen und auch der Vater von Gerhard Wiedenbach. Die beiden haben mich angesprochen. Sie wollten mich aber eigentlich nur für die Gemeinderats-Liste aufstellen. Ich habe aber gesagt das mache ich nur, wenn ich auch für den Ortschaftsrat aufgestellt werde. Am Ende kam es dann so raus, dass ich nur in den Ortschaftsrat gewählt wurde aber nicht in den Gemeinderat. Aber ich habe das sportlich genommen und mich fünf Jahre später nochmal bereit erklärt, für den Gemeinderat zu kandidieren. Da hat es dann auch geklappt.
Wer rückt jetzt für sie nach?
Wolfgang Menzer: Das ist Rene Zimmermann. Er war lange Jahre Narrenpräsident in Öhningen und danach beruflich viele Jahre aus Öhningen weg. Seit er im Ruhestand ist, ist er aber wieder zurück in der Gemeinde ist hier sehr engagiert. Bei der Wahl war er der erste auf der CDU-Liste, der es nicht in das Gremium geschafft hat. Deshalb hat er jetzt den ersten Nachrücker-Posten und ist auch bereit, das Amt zu übernehmen. Die Verpflichtung soll in der nächsten Gemeinderatssitzung stattfinden.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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