Freunde für Sartawi
Wie ein hiesiger Verein Kleinbauern in Südamerika unterstützt
Hohenfels. Seit nunmehr zwölf Jahren unterstützen die "Freunde für Sartawi" Bauern auf der Hochebene Altiplano in Bolivien. Der Verein hilft finanziell - unter anderem durch die Mitgliedsbeiträge und das Sammeln von Spenden - dabei, Projekte für die Wasserversorgung der Menschen vor Ort umzusetzen.
"Bisherige Wasserversorgungen wurden durch den massiven Abbau von Mineralien - unter anderem Lithium für Batterien und Akkus - sowie seltenen Erden kontaminiert und unbrauchbar gemacht", sagt Wolfgang Söhlemann, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Gleichzeitig müssen die Bewohner der Hochebene mit einem harten Klima zurechtkommen. Erosion und monatelange Dürren machen die Landwirtschaft mühsam. "Unser Verein hat zum Ziel, den Bauern auf dem Altiplano Geld zu geben, mit dem sie projektweise und zweckbestimmt zum Teil kilometerlange Wasserleitungen mit Verteilerbecken und Ventilanlagen bauen, um sauberes Quellwasser für Mensch, Vieh und Acker zu erhalten."
Der Verein arbeitet dafür mit der "Fundación Sartawi Sayariy" in Bolivien zusammen. Diese unterstützt Kommunen, die um Hilfe bitten. Sie stellt Fachleute zur Verfügung, die die Dorfbewohner bei der Ausführung der notwendigen Bauarbeiten anleiten, schult die Menschen in Gesundheits- und Ernährungsfragen, bilden tiermedizinische Helfer aus und unterstützen die Kommunalverwaltungen bei Verhandlungen mit der Zentralregierung.
Einige Projekte konnten schon unter Mithilfe der "Freunde für Sartawi" umgesetzt werden. So wurden laut Wolfgang Söhlemann insgesamt 185.000 Euro investiert und damit Projekte in neun Orten finanziert. "Wir haben damit weit über 2000 Menschen mit sauberem Wasser versorgen können. Das haben wir alles unseren treuen Mitgliedern - derzeit über 70 - sowie Einzelspendern und sonstigen Einnahmen - zum Beispiel Basarerlöse - zu verdanken.
Das jüngste Projekt konnte im Januar 2024 abgeschlossen werden: In der Gemeinde Centro Putina wurde ein Mikrobewässerungssystem errichtet. Dieses fängt Wasser aus höherliegenden Quellen auf, speichert es und leitet es zu den Feldern. "Dadurch kann die bewässerte landwirtschaftlich genutzte Fläche vergrößert und die landwirtschaftliche Produktion gesteigert werden", heißt es in dem Projektbericht des Vereins. "Etwa 75 Familien beziehungsweise 300 Bewohner kommen in den Genuss der neuen Wasserversorgung." Gekostet habe das Projekt rund 34.000 Euro, wobei ein Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro von der W.P. Schmitz-Stiftung gewonnen werden konnte.
Einen Überblick über dieses Projekt und weitere Informationen gibt es bei der anstehenden Mitgliederversammlung am Freitag, 22. März, um 20 Uhr im Hotel Fortuna in Stockach.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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