Bezahlbarer Wohnraum in Neubau in Gottmadingen

Wohnraum auch für kleineren Geldbeutel

Gottmadingen. Zwei Fliegen mit einer Klappe werden mit dem Neubau in der Hilzinger Straße am Ortsausgang in Gottmadingen geschlagen: Zum einen wird in der Hegaugemeinde bezahlbarer Wohnraum geschaffen und zum anderen kann die örtliche Anneliese-Bilger-Stiftung ihr Kapital sinnvoll anlegen, erklärte Bürgermeister Dr. Michael Klinger beim Dorfgespräch vor Ort.
Derzeit wird am Innenausbau des dreigeschossigen Gebäudes gearbeitet, das mit seinen Holzlamellen auch optisch überzeugt. Bis Ende diesen Jahres soll es fertig gestellt sein, die neun Wohnungen können Anfang 2020 bezogen werden, kündigte Alexander Kopp vom Bauamt an. Für Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro entsteht ein Mehrfamilienhaus in Holzbauweise mit Standard KfW40, was niedrige Energiekosten verspricht. In einem Nebengebäude ist Platz für Abstellräume und Fahrräder, der Außenbereich grenzt unmittelbar an das Gewässerschutzgebiet und garantiert Natur pur.

Die drei Zwei-Zimmerwohnungen mit 47 Quadratmetern und sechs Drei-Zimmerwohnungen mit 75 Quadratmetern werden zu günstigen Bedingungen angeboten. Allerdings, so betonte Bürgermeister Klinger, wolle er mit Spekulationen aufräumen, die das Mehrfamilienhaus als »Hartz IV-Gebäude« bezeichnen. »Den Zahn will ich ziehen«, betonte der Schultes.
Denn, so argumentiert er: »Heute haben es schon Altenpfleger oder auch Montagemitarbeiter schwer, mit ihrem Einkommen eine entsprechende Wohnung für sich und ihre Familien anzumieten. »Genau für dieses Klientel möchten wir die neuen Wohnungen schaffen«, erklärte Klinger. Die Miete soll deshalb um ein Drittel günstiger als die ortsüblichen Vergleichsmieten sein, was konkret 6,40 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete bedeutet. Ansonsten liegt der Mietspiegel in der Hegaugemeinde zwischen neun und zehn Euro pro Quadratmeter. Zwar ist ein Wohnberechtigungsschein der künftigen Mieter nötig, aber für diesen liegen die Jahreseinkommen für einen Zwei-Personen-Haushalt bei einem Limit von 49.300 Euro und für eine Familie mit zwei Kindern bei 67.300 Euro.
Interessenten können sich im November bei der Gemeinde melden, die Auswahl unter den Bewerbern trifft dann der Stiftungsrat nach festen Vergabekriterien.