Nachruf auf Hans Konrad Kessinger
"Ein Gottmadinger durch und durch"

Die Fasnet war eine Herzensangelegenheit für Hans Konrad Kessinger, hier rechts neben Helmut Fahr bei der Ordenssitzung im Jahr 2012. Am 1. April ist Kessinger im Alter von 86 Jahren verstorben.  | Foto: Klaus Bölling
  • Die Fasnet war eine Herzensangelegenheit für Hans Konrad Kessinger, hier rechts neben Helmut Fahr bei der Ordenssitzung im Jahr 2012. Am 1. April ist Kessinger im Alter von 86 Jahren verstorben.
  • Foto: Klaus Bölling
  • hochgeladen von Philipp Findling

Gottmadingen. Handwerker, Gemeinderat, Feuerwehrmann und Zunftmeister - Hans Konrad Kessinger hat sich in der Gemeinde Gottmadingen jahrzehntelang in vielen Bereichen verdient gemacht. Nun ist er am 1. April im Alter von 86 Jahren verstorben.

"Ein Gottmadinger durch und durch." So bezeichnet Jürgen Hermann, Vorstandsmitglied der CDU Gottmadingen, Hans Konrad Kessinger, der von 1989 bis 2004 für die CDU im Gemeinderat saß, gegenüber dem WOCHENBLATT. "Er hatte einen anderen Blick auf die Gemeinde, war ehrenamtlich sehr umtriebig", so Hermann, der Kessinger in deren langjähriger Freundschaft als einen sehr empathischen Menschen empfand.

Vor allem bei technischen Themen war der Zimmermeister im Gemeinderat ein gefragter Mann, wie Bürgermeister Dr. Michael Klinger dem WOCHENBLATT erklärt. "Hier war er immer als guter Ansprechpartner zur Stelle." Klinger selbst kannte Hans Konrad Kessinger, unter dem die CDU in Gottmadingen viele Jahre die stärkste Fraktion im Gemeinderat bildete, noch aus gemeinsamen Zeiten im Gremium, erinnert er sich. "Er saß mit mir an einem Tisch und ist dann 2004 gemeinsam mit mir aus dem Rat ausgeschieden." Kessinger und er waren "zwei Weggefährten unterschiedlicher Generationen".

Über sein politisches Engagement hinaus war Hans Konrad Kessinger ganze 41 Jahre in der Gottmadinger Feuerwehr zugange. Trat er 1957 in diese ein, war er von 1962 bis zu seinem Eintritt in die Altersabteilung 1998 als Oberfeuerwehrmann tätig. Für seine Verdienste für die Freiwillige Feuerwehr in der Gemeinde wurde Kessinger zudem mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber für 25 Jahre sowie in Gold für 40 Jahre geehrt.

Auch die Narretei bedeutete Hans Konrad Kessinger sehr viel, so war er von 1964 bis heute in der Narrenzunft Gerstensack, dort von 1971 bis 1991 als Zunftmeister und Vorgänger von Urgestein Walter Benz aktiv. "Er war einer, der wirklich stolz auf dieses Brauchtum in der Gemeinde war", erklärt der heutige Zunftmeister John Weber. Dem Ehrenzunftmeister Kessinger war es laut Weber zu verdanken, dass bei der Schließung der Gottmadinger Brauerei Bilger und deren Übernahme durch die Fürstenberg-Brauerei im Jahr 1974 das Braurecht auf die Narrenzunft überschrieben wurde und die Gottmadinger Narren dadurch ab 1978 ihr eigenes Bier brauen konnte, woraus der heutige traditionelle Bieranstich der Zunft entstand.

"Er war ein stolzer Gottmadinger, der bis heute immer auf allen Umzügen mit dabei war", so Weber. Zudem sorgte Hans Konrad Kessinger dafür, dass mit den Heilsbergschnecken erstmals eine Familiengruppe in der Zunft vertreten war. Nicht nur deswegen, erzählt John Weber, war dem Ehrenzunftmeister das Familiäre in der Narrenzunft Gerstensack von großer Bedeutung.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

4 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.