Energiewende in Gottmadingen
Der Projektierungsvertrag für die geplanten Solaranlagen ist unterzeichnet

Solarcomplex-Vorstand Bene Müller (links) und Gemeindekämmerer Andreas Ley als Vertreter der "Kommunalen Solarpark Gottmadingen GmbH und Co. KG" (rechts) unterschrieben den Projektierungsvertrag für die geplanten Freilandsolaranlagen. Darüber freut sich auch Bürgermeister Dr. Michael Klinger (Mitte). | Foto: Tobias Lange
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Gottmadingen. Die Gemeinde Gottmadingen ist einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität gegangen: Nach dem Gemeinderat grünes Licht gegeben hat, wurde nun zwischen Solarcomplex und der "Kommunalen Solarpark Gottmadingen GmbH und Co. KG" der Projektierungsvertrag für die geplanten Freilandsolaranlagen unterzeichnet. Letztere wurde eigens für diesen Zweck gegründet, liegt zu 100 Prozent in der Hand der Gemeinde und tritt als Bauherrin und Betreiberin der zunächst drei Solaranlagen auf.

Bei den zunächst drei geplanten Solaranlagen - im Katzental in Gottmadingen, auf der Ruthwiese in Randegg und in Vorräzen bei Ebringen - und einer vierten Anlage, deren Standort aber noch nicht feststeht, gehe Gottmadingen eigene Wege, meinte Bürgermeister Dr. Michael Klinger. Denn die Solaranlagen bleiben über die gegründete Tochtergesellschaft in kommunaler Hand. Die Bürgerinnen und Bürger werden dann auch die Möglichkeit haben, in das Projekt zu investieren. Die Vertragsunterzeichnung nannte er einen "Meilenstein".

Bene Müller, Vorstand von Solarcomplex, zog angesichts der Entscheidung der Gemeinde den Hut. Dass Gottmadingen drei bis vier Solarparks aufstellt, "ist eine Ansage", sagte er. "Das imponiert mir." Statt nur Ziele zu definieren, werden die Dinge angepackt, was sehr viel sympathischer sei. Es habe "einen Riesen-Charme", dass die Gemeinde die Anlagen in eigener Hand behält.

Dies habe auch zu einer höheren Akzeptanz geführt, zeigte sich Bürgermeister Klinger überzeugt. Für das Projekt habe man es mit 80 bis 100 Personen zu tun gehabt. "Ein einziger hat nein gesagt." Stattdessen habe es Reaktionen gegeben wie: "Wenn das die Gemeinde macht, mache ich mit."

Auch innerörtliche Entwicklung

Getreu dem Motto "das eine tun, das andere nicht lassen", ist die Gemeinde aber auch innerorts nicht untätig geblieben. Sämtliche kommunale Dächer seien geprüft worden, so der Bürgermeister. "Bis zur letzten Garage und dem letzten Pumpenhäuschen." Sämtliche Dachflächen, auf denen es technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, sollen mit Photovoltaikanlagen belegt werden.

Zu den neun bereits auf Dächern verbauten Anlagen mit einer Höchstleitung von 360 Kilowatt-Peak (kWp) und den fremden Anlagen auf 13 verpachteten Dächern mit etwa 210 kWp kommen dann in 2024 und 2025 neue Anlagen auf 13 Gemeindegebäuden und den Gebäuden für die Anschlussunterbringung mit insgesamt 820 kWp hinzu. Am Ende befinden sich dann auf den Dächern der Gemeinde Solaranlagen mit einer Leistung von 1,39 Megawatt. "Mehr geht nicht", fasste Bürgermeister Klinger zusammen. Zudem werden an fünf Stellen, an denen auch nachts Energiebedarf da ist - beispielsweise bei der Hebelschule und der Schule in Bietingen - Batteriespeicher installiert.

Der Ausbau der PV-Anlagen auf den Dächern führe unterm Strich zu einer Reduktion beziehungsweise Kompensation von etwa 450 Tonnen CO₂, was beinahe die Hälfte des durchschnittlichen Ausstoßes der vergangenen fünf Jahre entspreche, erklärte Michael Klinger. Die geplanten drei Freilandanlagen können laut Klinger den Stromverbrauch von rund 13.000 Menschen abdecken und etwa 9550 Tonnen CO₂ einsparen, was den CO₂-Fußabdruck der Gemeinde von 1.000 Tonnen deutlich kompensiert. "Im Vergleich zum Umland nicht ganz unordentlich", so das Resümee des Gottmadinger Rathauschefs.

Solarcomplex-Vorstand Bene Müller (links) und Gemeindekämmerer Andreas Ley als Vertreter der "Kommunalen Solarpark Gottmadingen GmbH und Co. KG" (rechts) unterschrieben den Projektierungsvertrag für die geplanten Freilandsolaranlagen. Darüber freut sich auch Bürgermeister Dr. Michael Klinger (Mitte). | Foto: Tobias Lange
Autor:

Tobias Lange aus Singen

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