Neue Sonderausstellung ab dem 25. Februar in Engen
„Sachlich – Kritisch – Magisch. Der neue Realismus um 1925“

- Richard Ziegler, Zwei Frauenköpfe, 1924
- Foto: Thomas Kersten @VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Sammlung Frank Brabant
- hochgeladen von Philipp Findling
Engen. Nach zwei Jahren ist es wieder soweit. Die nächste Sonderausstellung zur Klassischen Moderne steht vor der Tür. Ab dem 25. Februar wird im Städtischen Museum Engen + Galerie mit „Sachlich – Kritisch – Magisch“ aus der Sammlung Frank Brabant eine Ausstellung zu einer der spannendsten Kunstepochen des 20. Jahrhunderts gezeigt – zur Kunst der Weimarer Republik um 1925, die unter der Bezeichnung „Neue Sachlichkeit“ Furore machte.
Es ist genau 100 Jahre her, seit Friedrich Hartlaub, der Direktor der Mannheimer Kunsthalle, eine Ausstellung zur damals zeitgenössischen Kunst nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Ende des Expressionismus veranstaltete. Der Titel „Neue Sachlichkeit“ war Programm. Den Protagonisten dieser Kunstrichtung – Otto Dix, Karl Hubbuch, Hanna Nagel u.v.m. – ging es darum, die von Armut, Kriegsversehrung und Wirtschaftskrisen, aber auch von Lebenshunger, Emanzipation und einem neuen Frauenbild gezeichnete Zeit ungeschönt und kompromisslos darzustellen. Die sozialkritischen Künstler pflegten eine Nüchternheit und Schärfe der Beobachtung; die eher traditionelle Fraktion eine romantische Rückbesinnung auf Landschaften und Kleinstädte als Gegenbilder zum hektischen „Moloch Großstadt“. Die „Neue Sachlichkeit“ ist daher kein einheitlicher künstlerischer Stil, sondern eine von zahlreichen außerordentlichen Künstlerpersönlichkeiten getragene Bewegung, die den damaligen zum Zerreißen gespannten gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung trug. Die Zeit der Weimarer Republik war ein Tanz auf dem Vulkan – bis die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen und die moderne Kunst als „entartet“ brandmarkten.
Unsere Besucherinnen und Besucher erwartet eine ausgesprochen vielfältige und spannende, das ganze Spektrum der künstlerischen Positionen um 1925 abdeckende Sonderausstellung mit 85 Kunstwerken von 60 Künstlern, darunter so wichtige Künstlerinnen wie Grethe Jürgens, Jeanne Mammen oder Hanna Nagel, deren Bedeutung erst in jüngster Zeit erkannt wurde.
Die Sonderausstellung wurde durch die großzügige Bereitstellung einer Vielzahl hochwertiger Kunstwerke durch Frank Brabant ermöglicht. Neben einer Dokumentation zur Zeit der Weimarer Republik zeigt das Museum ausstellungsbegleitend ein Video, in dem der Sammler durch seine Wiesbadener Wohnung, ein Museum auf kleinstem Raum, führt.
Informationen zur Sonderausstellung 2025
Sachlich – Kritisch – Magisch. Der neue Realismus um 1925
25. Februar – 25. Mai 2025
Vernissage: Sonntag, 23. Februar, 11:30 Uhr
Quelle: Stadt Engen
Autor:Presseinfo aus Singen |
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