Journalist Peter Issig als Gastredner beim Engener Neujahrsempfang
Pressefreiheit unter Druck
Engen. Eigentlich schreibe er lieber als Reden zu schwingen, stellte Peter Issig, ehemaliger stellvertretender Redaktionsleiter »Der Welt«, vor seinem Auftritt als Gastredner beim Neujahrsempfang in Engen klar. Doch seine Ausführungen über die »Pressefreiheit, ein Grundrecht unter Druck« gaben keinen Grund zu Beanstandungen. Im Gegenteil. Pointiert, mit reichlich Fachwissen und eigenen Erfahrungen gespickt, fesselte der Journalist das Publikum mit seinen Schilderungen und gab ihm Einblicke in die heutige Medienlandschaft mit all ihren Facetten.
Peter Issig stammt aus Engen und begann vor 30 Jahren seine journalistische Laufbahn. 18 Jahre lang schrieb er für die »Welt« in München, ab 1. Februar wechselt er als Pressechef ins bayrische Landesministerium.
Issig sieht die Presse- und Meinungsfreiheit zunehmend gefährdet. Nicht nur für die Journalisten sondern ebenso als Recht der Bürger auf Informationen. Anonyme, unkontrollierbare Veröffentlichen im Internet zeigen die Nachteile des digitalen Zeitalters auf. Der Umgangston sei rauer geworden und der wirtschaftliche Druck verstärke das Wettrennen um die Leser. Hinzu kommen Einschränkungen für Medien wie in der Türkei, politischer Druck auf kritische Berichterstattung nehme ebenso zu wie Angriffe auf Journalisten. Reizworte wie »Fake News«, Hassreden und »Lügenpresse« tun ihr übriges. Wichtig sei es, seriösen und guten Journalismus zu retten, der allerdings seinen Preis habe. Doch das sollte die Pressefreiheit wert sein, so Peter Issig.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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