Streuobst-Lehrwiese in Engen gepflanzt
Natur mit Händen greifen
Engen. Mitglieder des Rotary Clubs A 81-Bodensee-Engen sowie Kinder und Eltern des Kinderhauses Glockenziel Engen haben am vergangenen Samstag gemeinsam eine Streuobstwiese angelegt. Auf ihr bieten die Rotarier regelmäßig Projektunterricht für Vorschulkinder des Kinderhauses an.
Kleine, bunte Spaten und Schaufeln graben sich in die Erde. Da: Ein Regenwurm! So ein großer! Die Kinder sind voll bei der Sache. Sie buddeln Erdlöcher aus für die Streuobstbäume: Pflaumen, Quitten, Esskastanie, Mispel, Apfelbäume. Am Ende der Aktion und mit Unterstützung der Väter und Mütter stehen elf Streuobstbäume auf der Wiese im Engener Gewann „Im See“. Sieben Jahre wird es dauern, bis sie die ersten Früchte tragen. Eine unvorstellbar lange Zeit für die Kindergartenkinder.
Fachkundig angeleitet werden Eltern, Kinder und Rotarier von Naturpfleger Stefan Berndt. Er war einer der Ideengeber für das Projekt und wird die Wiese künftig pflegen. Die Setzlinge samt Zubehör spendiert der Rotary Club. Die Stadtverwaltung Engen unterstützt das Projekt ebenfalls.
Rüdiger Jacob, pensionierter Förster und Mitglied des Rotary Clubs, zeigt den Kindern einen kleinen Wildbienenbau an einer Steinmauer. Sie trennt die Wiese vom benachbarten Gewerbegebiet und ist auch wertvoller Lebensraum für viele Kalkschnecken. „Ich habe ganz viele gefunden“, sagt ein Junge und zeigt die Schätze in seiner Hand. Rüdiger Jakob sagt ihm, dass er die vollen Schneckenhäuschen auf der Wiese lassen muss, weil da noch Schnecken drin wohnen. Die leeren darf er mitnehmen.
Natur mit allen Sinnen erfahren, das möchten die Rotarier den Kindern regelmäßig ermöglichen. Sie sollen spielerisch eine Verbindung zu ihr aufzubauen, sie „greifen und begreifen“, sagt Caroline Geyer vom RC A 81-Bodensee-Engen.
Zwei Mal im Monat bieten die Rotarier deshalb einen Projekt-Tag für die Vorschulkinder auf der Wiese an. Mal geht es um die Baumarten, die dort gepflanzt wurden, mal um Tiere und Pflanzen auf der Wiese. Gemeinsam mit den Kindern wollen sie Steinhäufen für Kleinreptilien wie Eidechsen und Schlingnattern anlegen. Auch Nistkästen für Vögel und Ansitzstangen für Greifvögel wollen sie gemeinsam mit den Kindern aufstellen. Zur Projektfläche gehört auch eine angrenzende Magerwiese der Stadt Engen.
Die Leiterin des Kinderhauses Glockenziel, Doris Braunwald, ist begeistert von dem Projekt. „Die Eltern, meine Kolleginnen und ich, finden es richtig gut“, sagt sie.
Längerfristig plant der Engener Rotary Club auch Informationstafeln aufzustellen und eventuell eine Art Lehrpfad anzulegen, um Spaziergänger zu informieren.
Streuobstwiesen sind artenreich und ökologisch wertvoll. Sie gehören zum hiesigen Landschaftsbild. „Auch wenn wir mit unserem Projekt nicht die Welt retten, so wollen wir doch ein kleines bisschen dazu beitragen sie zu bewahren“, sagt Caroline Geyer vom RC A 81-Bodensee-Engen.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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