Hanns-Friedrich Kunz und Florian Kunz begeistern im Städtischen Museum
Mit Schubert auf Winterreise

Schuberts Winterreise im städtischen Museum | Foto: Florian Kunz und Hanns-Friedrich Kunz erhielten für Schuberts Winterreise viel Zuspruch. swb-Bild: ar
  • Schuberts Winterreise im städtischen Museum
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Engen. Viel Interesse fand die Aufführung des Liederzyklus »Winterreise« von Franz Schubert, aufgeführt am Sonntagabend im Städtischen Museum in Engen und organisiert vom Förderkreis für Kirchenmusik Engen. Zu Gast waren Bariton Hanns-Friedrich Kunz und sein Sohn Florian Kunz, welcher am Flügel begleitete. Gesanglich und pianistisch auf hohem Niveau interpretierten die beiden Musiker aus Tübingen und Stuttgart den wohl bekanntesten Liederzyklus aus 24 Liedern.

Nicht ohne Grund mussten also schon 20 Minuten vor Beginn zahlreiche zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden – das Gewölbe im Engener Museum war bis zum letzten Winkel gefüllt. »Das ist wunderbar – es überwältigt mich, dass so viele Besucher gekommen sind« freute sich Sabine Kotzerke, künstlerische Leiterin des Förderkreises für Kirchenmusik an der evangelischen Auferstehungskirche Engen. Für die nächsten 75 Minuten begaben sich die Zuhörer mit einem namenlosen Wanderer, der von seiner Liebsten verlassen wurde, durch Kälte, Schnee und Wind.

Auch wenn »die Winterreise« keine konkrete Handlung zugrunde legt, so erzählt sie doch eine Geschichte. »Was er innerlich und äußerlich erlebt, werden sie nun zu hören bekommen«, kündigte Kotzerke schon zu Beginn an. Hier hat Schubert dem Sänger und Pianisten also viel Interpretationsspielraum gelassen – eine anspruchsvolle Aufgabe, die für die beiden erfahrenen Musiker jedoch kein Problem darstellte. Der Preisträger großer Wettbewerbe, Dozent und Chordirigent Hanns-Friedrich Kunz führte souverän durch viele Tonhöhen und machte mit seiner Stimme den Schmerz, die Einsamkeit, die trügerische Hoffnung bis zum Wahnsinn des Wanderers deutlich.

Sein Sohn Florian Kunz, ebenfalls als Lehrer und Orchesterpianist mit internationaler Erfahrung, begleitete am Flügel mit melancholischen Klangfarben. »Die beiden haben uns richtig in den Bann gezogen« betonte Kotzerke nach dem Konzert in ihrer Ansprache – im Publikum konnte man durch ein verbreitetes Kopfnicken Zustimmung feststellen. Sie erwähnte auch den Grund für die Zusammenkunft des Fördervereins mit den beiden Musikern: Hanns-Friedrich Kunz war Kotzerkes Mentor schon seit ihrer Jugend und wollte nun mit seinem Auftritt dem Förderkreis für Kirchenmusik für seine engagierte Arbeit etwas Gutes tun.

Der Spendenerlös des Konzertes mit freiem Eintritt kam so dem Förderkreis zugute. »Wir freuen uns sehr. Die Winterreise ist ein lebensbegleitendes Werk von mir«, betonte Ilse Gritz, erste Vorsitzende des Förderkreises. Nach einem anschließenden Umtrunk mussten sich auch die Besucher auf eine Art »Winterreise« nach Hause begeben – passend zur Musik hatte es kräftig geschneit.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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