Dialogveranstaltung in Stetten zu den geplanten Windkraftanlagen in Watterdingen
Konstruktives statt Gegenwind

Windkraftanlagen Watterdingen, Info in Stetten  | Foto: Tengens Bürgermeister Marian Schreier (rechts) stand in Stetten bei der Dialogveranstaltung zum geplanten »Windpark Brand« mit Bene Müller von Projektierer solarcomplex (3. von links) und Engens Bürgermeister Johannes Moser den Bürgern Rede und Antwort.
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  • Windkraftanlagen Watterdingen, Info in Stetten
  • Foto: Tengens Bürgermeister Marian Schreier (rechts) stand in Stetten bei der Dialogveranstaltung zum geplanten »Windpark Brand« mit Bene Müller von Projektierer solarcomplex (3. von links) und Engens Bürgermeister Johannes Moser den Bürgern Rede und Antwort.
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Stetten. Heftige Proteststürme blieben aus bei der Info-Dialogveranstaltung zu den geplanten Windkraftanlagen in Watterdingen. Es zog eher eine Woge von Befürchtungen durch das voll besetzte Bürgerhaus in Stetten.
Nach umfassenden Informationen über das Vorhaben und das damit zusammenhängende Verfahren kam es zu einer lebhaften, aber immer sachlichen Frage-Runde, die souverän von Wolfgang Himmel und Lisa Frauhammer von translake Konstanz moderiert wurde. Da der Standort der projektierten Windräder im Gewann »Brand« im Tengener Ortsteil besonders Engen-Stetten und Leipferdingen beeinträchtigen würde, waren zahlreiche Besucher aus diesen Gemeinden gekommen. Eines trieb sie besonders um: Sie können nicht mitentscheiden, wenn am 8. März die Tengener über einen verbindlichen Bürgerentscheid ihr Votum abgeben, ob die Flächen im »Brand« für die Windräder verpachtet werden sollen.
Auch die geplanten Standorte der drei »Riesen« mit einer Nabenhöhe von 164 Metern bereiten die Anliegern Sorgen, denn sie befürchten Beeinträchtigungen durch Schall- und Schattenwurf. Deshalb forderte Leipferdingens Ortsvorsteher Jürgen Keller: »Die Stettener und Leipferdinger sollten mit über das Projekt abstimmen«. Ihre Bedenken können die Nachbargemeinden über das Anhörungsverfahren einbringen, entgegnete Tengens Bürgermeister Marian Schreier.

Er machte die Dringlichkeit zu handeln noch einmal deutlich: »Der Klimawandel ist nicht abstrakt, sondern findet direkt vor unserer Haustüre statt«. Die ersten Auswirkungen im Wald und auch wirtschaftlich seinen bereits zu sehen und zu spüren, so Schreier. Er gestand ebenso wie Bene Müller von Projektierer solarcomlex Singen ein, dass die Windkraft als erneuerbare Energie nicht nur Vorteile hat und eine wichtige Ergänzung zur Solarenergie sei, sondern auch nachteilig in das Landschaftsbild eingreife. Über ausreichend Abstand zwischen den Anlagen und der Wohnbebauung (mindestens ein Kilometer) sowie Aufforstungsmaßnahmen sollen diese Eingriffe verträglich und ausgeglichen werden, ohne dabei wertvolle landwirtschaftliche Flächen zu verwenden, erklärt Bene Müller. Er empfahl, sich ein eigenes Bild vor Ort bei den bereits bestehenden Windkraftanlagen »Verenafohren« in Wiechs am Randen zu machen.

Um die optische Dominanz der Windräder zu verringern, regte Michael Mayer, Dirigent der Stettener Trachtenkapelle, eine Verschiebung des Standortes an. »Heute sprechen wir erst über einen Entwurf, die Standorte sind noch nicht endgültig festgelegt und das Vorhaben wird von den Behörden genau geprüft«, betonte Bene Müller und versicherte, Alternativen zu prüfen, die auch auf Engener Gemarkung liegen könnten. Grundsätzlich sei man auf der Suche nach der besten Lösung, dürfe dabei aber nicht nach dem St. Floriansprinzip verfahren.
Weitere Informationen über den geplanten Windpark Brand gibt es im Internet unter www.tengen.de

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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