Lesung im Schützenturm
"Eva" als Ursprung einer frauenfeindlichen Entwicklung

Thea Caillieux | Foto: Müller-Harter
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Engen. Am Samstag, 4. Mai, 20 Uhr hat die Ateliergemeinschaft Mahler/Müller-Harter zusammen mit der Bücherei Am Markt in Engen, im Schützenturm hinter dem Rathaus, einen ganz besonderen Gast. Die Tübinger Kunsthistorikerin und Germanistin Thea Caillieux liest aus ihrem 2022 erschienen Buch "Eva und Adam – Adam und Eva, das erste Paar in der Kunst". Anhand von Texten und Bildern untersucht und erläutert sie, wie die biblischen Erzählungen von Adam und Eva Eingang in die abendländische Kulturgeschichte gefunden hat, und wie sich die Vorstellungen vom Verhältnis der Geschlechter über die Jahrhunderte hinweg verändert – oder nicht verändert haben.

In dieser Zeitreise in Bildern bringt die Autorin im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen, wie Eva als Sinnbild der Frau schlechthin immer stärker als jene Figur herausgearbeitet wird, der die eigentliche Schuld für den Sündenfall, und damit für jede menschliche Misere, zuallererst zuzuschreiben ist. Aus dem gemeinsamen Fall des ersten Menschenpaares, von beiden gleichermaßen zu verantworten, wird Eva zum Einfallstor der Sünde, weil ihr Rationalität und innere Stabilität abgehe, sie vielmehr Spielball ihres wankelmütigen Gefühlshaushaltes sei. In einer nächsten Etappe wird sie selbst zur Verführerin und beerbt die Schlange in dieser Rolle. Von der dienstbaren Gefährtin des Mannes im Barock mutiert sie zur männerfressenden Femme fatale, bis Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts diese frauenfeindliche Entwicklung mit ihrer Kunst bewusst machen.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Quelle: Manfred Müller-Harter

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Presseinfo aus Singen

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