Der Klimawandel erfordert ganz neue Pflanzkonzepte
Die Waldwirtschaft ist im Umbruch

Storz Forstamt | Foto: Das Bild zeigt in der Mitte Revierförster Michael Hertrich, der dem Abgeordneten Hans-Peter Storz (2.v.r) und dem Engener Stadtrat Tim Strobel (3 v.r) den Schädlingsbefall im Wald erläutert. Rechts im Bild, der stellvertetende Leiter des Kreisforstamats H
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  • Foto: Das Bild zeigt in der Mitte Revierförster Michael Hertrich, der dem Abgeordneten Hans-Peter Storz (2.v.r) und dem Engener Stadtrat Tim Strobel (3 v.r) den Schädlingsbefall im Wald erläutert. Rechts im Bild, der stellvertetende Leiter des Kreisforstamats H
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Engen. Warme und trockene Sommer setzen auch den Wäldern im Hegau zu. Was kann die Forstwirtschaft tun, um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen? Das wollte der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz während eines Ortstermins bei Engen erfahren. Die Antwort von Revierförster Thomas Hertrich lautete: Für gesunde und widerstandsfähige Wälder müssten andere Baumarten gepflanzt und so auf den Aufwuchs von Mischwäldern geachtet werden erfuhr der SPD-Abgeordnete.

Doch ohne gezielte Aufforstung mit anderen Arten würden im Hegau fast ausschließlich Buchen wachsen, erläuterte Hertrich. Von Seiten des Landes gebe es bereits Förderprogramme zugunsten von Mischwäldern. Doch diese seien nur schwer umsetzbar, weil alle betroffenen Waldeigentümer zustimmen und sich beteiligen müssten.

Sowohl private wie auch öffentliche Waldeigentümer drücken die Geldsorgen. „Die Waldwirtschaft ist im Umbruch“, sagte dazu Helmut Fritz, der stellvertretende Leiter des Kreisforstamts. Aus der Bewirtschaftung des Waldes entstehen allenfalls geringe Erträge. Aufgrund der vielen Schadbäume, insbesondere Schadbuchen, die in den letzten Jahren gefällt werden mussten, sei der Preis für Holz „in den Keller gegangen“, so die Fachleute -trotz der aktuellen Turbulenzen auf dem Markt für Holz zum Bauen.

Wachsende Konflikte gebe es zwischen Jägern und Waldbesitzern. So gebe es aus Sicht der Förster zu viel Rotwild in der Region. Dieses verursache erhebliche Schäden durch Verbiss gerade an jüngeren Bäumen. Zu deren Schutz müsse ein immer größerer Aufwand betrieben werden.

„Wälder haben viele unersetzliche Funktionen: Sie sind mehr als ein Wirtschaftsraum, sondern Rückzugsräume für Natur und Erholungsräume für Menschen,“ sagte der Abgeordnete. Er begrüßt daher die Initiativen der Forstverwaltung, mit Hilfe von Waldpädagogik und Umweltbildung vertiefte Kenntnisse über Tiere und Pflanzen im Wald zu vermitteln. „Gerade Kinder und sollten schon früh mit der Natur in Kontakt kommen und spielerisch Bäume, Blätter und Käfer kennen lernen.“ Doch auch diese Initiativen stoßen an Grenzen: So fehle der Forstverwaltung dafür das Fachpersonal, bedauerte Helmut Fritz. Außerdem sei das Interesse an diesen Angeboten bei weiterführenden Schulen noch sehr schwach, bedauerte, Hertrich.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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