Kabarett-Abend im Museum
Beim Huub Dutch Duo wurden wirklich alle "Bananas"
Engen. Mal rockig, mal bluesig, am Ende noch überraschend gefühlvoll, aber immer absolut unterhaltsam: So lässt sich der Auftritt des Huub Dutch Duos im städtischen Museum Engen beschreiben. Für rund zweieinhalb Stunden sorgten der Holländer Huub Dutch und Chris Oettinger - er ist "übrigens aus Baden-Württemberg" - mit ihrer sympathischen und ansteckenden Art für gute Laune.
Entertainer Dutch verstand es trefflich, das Publikum mit kurzen Anekdoten von einem Lied zum nächsten zu begleiten. So erzählte er von seiner großen Liebe, die er in Tokio gefunden hat - "eine Deutsche aus Wuppertal". Er sang ein Loblied auf das Zementmixen und den Traum vom Eigenheim und verglich Babys mit "Pennern": Sie schlafen den ganzen Tag, trinken sich voll und spucken es wieder aus.
Der Entertainer stimmte die Engener auch schon auf die nächste Flüchtlingswelle ein, wenn die Holländer kommen. Er konnte aber gleich beruhigen: "Wir haben die Häuser dabei." Und dann müssten die Deutschen noch den "Baaldag" - oder "Keinen-Bock-Tag" - einführen, bei dem man einfach beim Chef anrufen und einen Tag frei machen kann. Das sei allerdings auf dreimal im Jahr begrenzt und "es ist nur blöd, wenn man am 5. Januar schon alle drei" - der Rest des Satzes ging im Gelächter des Publikums unter.
Genial war auch das Wechselspiel der beiden Charaktere: Huub Dutch als singender und tanzender Entertainer und der stoisch wirkende Pianist Herr Oettinger. Während Dutch von der Liebe schwärmt und darüber philosophiert, was es denn schöneres gäbe, findet Oettinger eine klare Antwort: "Sport schauen." Und während Dutch Werke wie Kant und Dostojewski liest, wählt Oettinger eine andere Lektüre: "Sport Bild. Oder Kicker, ist aber schwieriger." Wer dem Herrn Oettinger dann aber beim Klavierspielen auf die Finger schauen konnte und sah, wie schnell sie über die Klaviertasten flogen, der erkannte, dass es sich hier um einen echten Könner handelt.
Gemeinsam gelang es dem Duo, das Publikum mitzureißen. Es wurde geschnippt, geklatscht, gesungen und am Ende sogar ein bisschen getanzt. Und natürlich dürfte die Zugabe nicht fehlen, bei der dann alle "Bananas" - so der Text, den das Publikum mitsingen sollte - wurden. Die größte Überraschung gab es dann aber ganz zum Schluss. Nach zweieinhalb Stunden Spaß, Komik, Wortwitz und Lachen, zeigten die Musiker, dass sie auch anders können: Mit "Somewhere" von Leonard Bernstein stimmten sie dann noch ruhigere, ernstere Töne an. Das Publikum würdigte auch dies mit viel Applaus.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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