Landschaftsgärtner wären startklar für die Landesgartenschau in Überlingen
Leichtigkeit des Seins über den Wogen des Sees

Schwimmende Insel | Foto: Die schwimmenden Gärten der Landschaftsgärtner bei der Landesgartenschau Überlingen - noch ist offen, wann sie stattfinden kann. swb-Bild: Mende
  • Schwimmende Insel
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Hilzingen/Überlingen. In dieser Woche hätte die Landesgartenschau 2020 in Überlingen am Bodensee Eröffnung feiern sollen. Statt dessen steht in einer Sitzung des Gemeinderats der Stadt am Mittwoch die Frage an, ob es wegen der aktuellen Corona-Kiste mit ihrem Verbot von Großveranstaltungen bis in den Sommer hinein eine Rumpfgartenschau geben soll, oder aber eine Verschiebung in 2021. Die Arbeiten zur Vorbereitung sind freilich alle gemacht, sie wäre sozusagen "fertig" für die Besucher.

„Die Leichtigkeit des Seins“ schwimmt in den Wogen des Sees

Dieser Titel des Schwimmenden Schaugartens der Firma Grimm garten gestalten aus Hilzingen für die Landesgartenschau in Überlingen wurde lange vor der Corona-Pandemie ausgewählt und passt doch perfekt zur aktuellen Situation. Er drückt wohl den Wunsch sehr vieler Menschen aus, denn von gelebter Leichtigkeit ist zurzeit wenig zu spüren. Und doch lässt sich diese entdecken: In der Natur, die gerade kraftvoll erwacht, ungeachtet der menschlichen Sorgen. So bringt dieser Schwimmende Garten, der nur einer von insgesamt vier Schaugärten auf dem Wasser ist, mit seiner besonderen Bepflanzung einen wundervollen Ausblick, auf das was kommen wird, eine neue Leichtigkeit und ein intensiveres Wahrnehmen – hoffentlich.

Die Welt im „Lock-Down“-Zustand, wie die Neuseeländer ihre Ausgangssperre nennen, verändert sich. Zum Teil ist dies bereits spürbar. „Wir Landschaftsgärtner glauben, dass viele Menschen wieder lernen, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen. Die Wahrnehmung von Naturschönheit und -schauspiel wird in diesen Zeiten geschärft, die kleinen hübschen Dinge gewinnen wieder an Wert“, so Michael Grimm, der sich zurzeit den Frühling in Form von Narzissen-Sträußen ins Haus holt, die allein mit ihrer knallgelben Farbe das Leben fröhlicher machen. „Das Betrachten einer aufgehenden Holunder-, Ahorn- oder Kastanien-Knospe, die emsigen Bienen an blühenden Weidekätzchen, all das lässt nicht nur uns Gärtnern das Herz aufgehen“, ist er sich sicher. Der Duft und die frischen Farben, mit denen schön gestaltete Gärten ihre Besitzer zurzeit erfreuen, schenken die nötige Geborgenheit, nach der sich viele Menschen sehnen. „Die Arbeit im Garten ist eine wunderbare Art von Meditation, führt zurück zum Wesentlichen und erdet in Zeiten wie diesen“, ergänzt der Unternehmer. Er ist glücklich, mit seinem Team immer noch in den Gärten arbeiten zu dürfen und so den Menschen diese wichtigen Wohlfühlräume zu ermöglichen. „Das lokale Handwerk wird nach Corona eine Renaissance erleben. Schon jetzt ist die Sehnsucht nach Garten groß und sie wird noch größer werden“, so seine Prognose.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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