Werke in Singen und Mettmann drückten die Marge / 10 Prozent Konzernwachstum
GF will mit immer weniger Eisenguss besser wachsen

GF Bilanz | Foto: Konzernchef Yves Serra gab am Mittwoch seine letzten Bilanzkonferenz an der Börse in Zürich. Mit auf dem Podium sein designierter Nachfolger, CFO Andreas Müller. swb-Bild: of
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Zürich/ Schaffhausen (of). Erneut ein zweistelliges Wachstum konnte der Georg Fischer Konzern am Mittwoch an der Börse in Zürich im Rahmen einer großen Medienkonferenz vermelden. „Das ist ein erfolgreiches Resultat, dass im Rahmen unserer Ziele bliebt“, so Konzernchef Yves Serra. Der Konzernumsatz sei um 10 Prozent auf 4,57 Milliarden Franken gestiegen, das organische Wachstum stieg um 7 Prozent. Auch beim Betriebsergebnis habe man einen Anstieg von 9 Prozent erreicht auf nun 382 Millionen Franken und beim Gewinn der Aktien liegt man zum Jahresende nach einer Baisse im Jahresverlauf dann doch wieder auf 11 Prozent oder 69 Franken, so dass in der Aktionärsversammlung eine Erhöhung der Dividende auf 25 Franken pro Aktie vorgeschlagen werde, kündigte Konzernchef Yves Serra an, der sein Mandat zum April diesen Jahren mit der Generalversammlung beenden wird. Eindrucksvoll war der Vergleich der Halbjahre: denn Anfang des Jahres lag die Wachstumsquote noch bei 20 Prozent, im zweiten Halbjahr ging es, auch durch die globalen Handelsstreite auf 1,4 Prozent bergab.

Haupttreiber des Wachstums seien die Divisionen Piping Systems und Machine Solutions gewesen, die zwar gegenüber dem Vorjahreswachstums einen leichten Einbruch verzeichneten, aber mit 8,2 Prozent (Piping Systems, 12,1 Prozent in 2017) und 5,4 Prozent (Machine Solutions, 7,4 Prozent in 2017) im organischen Wachstum verzeichnen mussten.

Der Bereich Casting-Solutions, in dem die Aktivitäten für den Automobil- wie Luftfahrbereich in 2018 zusammengefasst wurden, liegt bildet mit einem organischen Wachstum von 5,2 Prozent auf rund 1,68 Milliarden Franken das Schlusslicht. Hier hatte das Unternehmen nach einer noch vagen Ankündigung vor einem Jahr Zeichen gesetzt, und die beiden Eisengießereien in Singen und Mettmann verkauft, die von dem neu gebildeten Unternehmen „Fondium“ in Rahmen eines Management-Buy-Out übernommen wurden. 62 Millionen Euro habe der Verkaufspreis für die Anlagen der Werke Singen und Mettmann betragen, der wiederum als Darlehen gegeben wurde, sagte Finanzchef Andreas Müller, in seinem Bericht. Der Konzern werde vorerst weiter Eigentümer der Immobilien bleiben und so auch mit dem Nachfolgeunternehmen verbunden bleiben. Man habe sehr viel in die beiden Werke investiert, aber damit keine Steigerung der Profitabilität erreichen können, sagte Serra auf Nachfrage des WOCHENBLATT. Man habe eine Lösung gefunden, wie dieser Bereich nun ohne die Konzernstruktur flexibler Arbeiten könne und das bringe schon erste Erfolge. Eigentlich läge die Bewertung beider Betriebe bei über 220 Millionen Franken.

Die Marge von nur rund 3 Prozent im Bereich des Eisenguss habe die Profitabilitätssziele des Konzerns doch nach Unten beeinflusst. Jetzt könne man hier die Ziele für 2019 in diesem Bereich nach oben korrigieren, betonten Serra wie Müller in ihren Schlussstatements.

Wie in der Medienkonferenz erläutert wurde, habe man durch den Schwenk der Automobilindustrie auf Elektromobilität und damit auch der gesteigerten Nachfrage nach Bauteilen aus Aluminiumguss, zum Beispiel für das Gehäuse des E-Motors für den Audi Q6 e-tron, ein Umsatzwachstum von 14 Prozent erreicht, was sich aber nicht in die Marge durchschlug. Die Anfang letzten Jahres vollzogene Akquirierung eines Aluminium-Freingussunternehmens im Tessin wird hier als bedeutender Schritt gesehen, in diesem Bereich

Man habe einen ausgewogerenere Umsatzverteilung erreicht, 55 Prozent beträgt der Anteil Europas nur noch in der Bilanz, wurde weiter vermeldet. Die Kundenstimmung habe sich aufgrund der Handelsspannungen verschlechtert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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