Leserresonanz zu den »Meinungen« vom 24.11.21 und zu den Leserbriefen vom 8.12.2021
»Gräben aufgetan, wo sich Angst und Zorn verschanzen«
Landkreis Konstanz. Das Unverständnis in der Bevölkerung gegenüber den Verordnungen der Bundes- und Landespolitik für die Corona-Beschränkungen wächst. Die BürgerInnen beklagen mangelnde Transparenz und fehlende Orientierung. Der Ton wird harscher und die Stimmung im Land aggressiver.
Immer mehr Menschen gehen auf die Straße um ihren Unmut über die Corona-Politik und unverständliches Krisenmanagement kund zu tun. Am Montag waren in Konstanz, Singen, Radolfzell Stockach und Engen zahlreiche Menschen bei sogenannten »Spaziergängen« unterwegs, die ohne besondere Vorkommnisse verliefen, wie die Polizeidirektion Konstanz mitteilte (siehe Artikel »Spaziergänge als Proteste« nebenan).
Diese Tendenz zu Protesten spiegelt sich auch in die Leserresonanz im Wochenblatt wider. Zu den »Meinungen« von Redaktion und Verlagsleitung in der Ausgabe vom 24. November und zu Leserbriefen vom 8. Dezember erreichten uns weitere Zuschriften:
Liebe Zeitungsmacherinnen und Zeitungsmacher, liebe Leserinnen und Leser,
»Das öffentliche Leben des Staates mit beschränkter Freiheit ist ebenso dürftig, so armselig, so schematisch, so unfruchtbar, weil es sich durch Ausschließung der Demokratie die lebendigen Quellen allen geistigen Reichtums und Fortschritts absperrt.« Rosa Luxemburg, 1908
»Dies könnte genauso gut von einem heute lebenden Zeitgenossen gesagt worden sein. Deprimierend, oder? Und Wafrö, Gott hab' ihn selig, würde wohl ununterbrochen den Herrgott bitten, Hirn vom Himmel zu schmeißen.
Mir geht es ähnlich wie Ihrer Leserin, Frau Dürsel-Scelza.
Ich vermisse nicht nur die Meinungsvielfalt, sozusagen die Biodiversität, wobei ich als aufmerksame Leserin sehr wohl auch Ihr Ringen bezüglich der Informationen wahrgenommen habe, sonder mir tut es auch leid um die verpassten Möglichkeiten jenseits von Propaganda und Panikmache, dem Mainstream wertvolles Wissen entgegen zu setzen. Ich denke beispielsweise an Zusammenhänge zwischen Erkrankungen im Allgemeinen und Viruserkrankungen im Speziellen, diese auf ganzheitliche Weise zu betrachten. Es ist nicht immer ein Virus oder ein bestimmter Schadstoff, sondern die Summe aus allem. Immer ist es nur der letzte Tropfen, welcher das Fass zum Überlaufen bringt. Krankheiten und Krisen sind Chancen für Veränderung und Wachstum. Wohin uns Gier und Wirtschaftswachstum um jeden Preis geführt haben, zeigen Klimakrise und Umweltverschmutzung kristallklar. Unsere wunderbare Erde ist ein sehr geduldiges Wesen und kann Einiges kompensieren, was täglich in die Luft, ins Wasser und in den Boden abgegeben wird. Und wir Menschen besitzen, da wir ein Teil der Natur sind, diese Fähigkeit auch. Nehmen jedoch Regenerationsfähigkeit und Kompensationsfähigkeit ab, werden wir krank, so wie die Erde auch. Liebe Leserinnen und Leser, das ist eine sehr vereinfachte Darstellung, es geht mir nur ums Verstehen dieser Wechselbeziehung.
Es ist eine Schande für die Politik, die vorhandenen Ängste der Menschen zu schüren, um sie dann, gekoppelt mit Verboten, für ihre Zwecke zu missbrauchen. Unsachliche und zum Teil falsche Informationen haben nicht dazu beigetragen, Ängste zu verringern, ganz im Gegenteil. Sie haben auch diesen Graben aufgetan, wo sich Ängste, Wut und Zorn verschanzen, und womit wir nun tagtäglich leben müssen. Ein guter Nährboden für unreflektierte Schuldzuweisungen und Jagd auf vermeintliche Sündenböcke.
Ihr Beispiel, welches Sie in der vorletzten Ausgabe abgedruckt haben, die Briefe von Gerald Hüther und die Reaktion darauf, zeigt deutlich das Ausmaß an Wut und Zorn.
Das hat allein die Politik zusammen mit ihren teils inkompetenten Beratern, sowie deren verlängertem Arm, den Medien, zu verantworten. Das fängt beim PCR-Test an, welcher gar keine Infektionen nachweisen kann, sondern nur Virusfragmente, und hört bei der Impfung auf, von welcher permanent behauptet wird, dass sie die einzige Möglichkeit wäre, sich zu schützen. Und das dauerhafte Tragen einer Maske, besonders schlimm für Kinder in der Schule, ist auch eine zweischneidige Sache. Seit Jahrzehnten weisen uns Lungenspezialisten und Atemtherapeuten darauf hin, dass wir viel zu flach atmen, d. h. ein ernst zu nehmender Faktor ist, dass nicht nur die Lunge mangelhaft belüftet wird, sonder auch zu wenig Sauerstoff in den Organismus gelangt. Und nun das Ganze mit Maske, heißt unsere Zellen leiden auf die Dauer, und wir atmen unsere verbrauchte Luft, sozusagen den Abfall, wieder ein. Mir fehlen die Worte, wenn ich mir vorstelle, was wir damit uns und unseren Kindern antun.
Aber Gott sei Dank sind wir Menschen noch immer individuelle Wesen und keine kollektive Massenware. Diese Tatsache eröffnet uns vielfältige Möglichkeiten mit Hilfe der Komplementärmedizin oder anderweitigen Heilweisen, Menschen durch diese und noch weitere Krisen zu begleiten.
Menschen sind durch das Virus erkrankt, aber auch nach einer Impfung. Sie sind wieder gesund geworden oder auch nicht, und manche sind gestorben; auf beiden Seiten.
Und ein vorzeitiger Tod? Gibt es nicht. Wir werden geboren, sind Gast auf dieser Erde, und der Todeszeitpunkt ist uns bereits in die Wiege gelegt; manchmal sogar davor, wenn ein Kind noch vor der Geburt stirbt. Und den Tod austricksen? Dazu gibt es einige Geschichten, beispielsweise die vom Brandner Kaspar, welchem das mit viel Schnaps und falschem Kartenspiel gelingt. Aber am Ende muss auch er einsehen, dass der für ihn vorgesehene Zeitpunkt, den er natürlich aus gutem Grund nicht akzeptieren wolle, ihm viel Kummer erspart hätte …
Ich wünsche Ihnen, den Zeitungsmacherinnen und -machern, eine gesegnete Weihnacht und viel Mut und Kraft weiterhin, eine qualitativ hochwertige Zeitung zu gestalten. Und uns alle möchte ich daran erinnern, egal ob Ehekrise oder diese Coronakrise, Krisen bringen immer das Schlechteste und das Beste in einem Menschen ans Licht. Lenken wir doch alle unseren Blick auf die vielen phantasievollen Pflänzchen und kreativen Projekte in unserem Wochenblattland und darüber hinaus. Und unterstützen wir diese unseren Möglichkeiten entsprechend, damit sie wachsen und gedeihen können.
Mit großer Dankbarkeit schaue ich auf alle Kultur schaffenden Menschen, denn sie sind einfach essenziell für unser Leben. „Die Schönheit wird die Welt retten“ hat Dostojewski einmal gesagt. Leben wir in diesem Bewusstsein, dann leben wir wahrhaftig und existieren nicht nur, und können damit alle zusammen die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen.«
Mit herzlichem Gruß
Sonja Bernig
Singen
Wochenblatt-Leser Karl Müller schrieb uns:
»Beginnen möchte ich mit einem Zitat von J. W. von Goethe aus W. M. Wanderjahre:
»Der Wahn hat, solange er dauert, eine unüberwindliche Wahrheit.«
Ihre Stellungnahme in der Rubrik »Meinung« und die abgedruckten Leserbriefe vom 8.12.2021 deuten daruf hin, dass dem derzeitigen Corona-Wahn und den dahinterstehenden Kräften durch eine andere Meinung etwas entgegengesetzt werden kann, wenigstens in Ansätzen in Ihrem Medium »Wochenblatt«.
Das ist gut so, denn die sogenannte freie Presse, sprich Leitmedien, sind lediglich Sprachrohr einer entfesselten Obrigkeit aus Legislative, Exekutive und Judikative. Das heißt, die immer ins Spiel gebrachte vierte Gewalt existiert faktisch nicht! Die momentane Sprache in den Medien ist Herrschaftssprache, Orwell sagte dazu einmal: »Politische Sprache ist dazu geschaffen, Lügen wahrhaftig und Mord respektabel klingen zu lassen.« Der Wahn der aktuell Herrschenden ist natürlich so schnell nicht zu überwinden, denn die Besessenen werden niemals zugeben, im Unrecht zu sein, sie werden keine kritischen Fragen beantworten und genauso wenig sich und ihre Positionen hinterfragen.
Leider hat die Presse neue Wortschöpfungen im Umfeld des Coronathemas auf einen bis dahin nie geglaubten Niedergang getrieben, wie zum Beispiel Impfdurchbruch statt Impfversagen. Mit Angst und Hysterie die Menschen dazu zu bringen, sich an Lügen und Täuschungen zu klammern, die Impfung als »gamechanger«. Die Irreführung im Bereich des Politischen hat die Presse nicht verhindert, ja sogar gefördert. Zensur siehe YouTube, jetzt kommt telegram an die Reihe, siehe die neue SPD-Innenministerin, siehe auch Anlage Pistorius.
Der Einzelne kam deshalb unter die Mühlen seines Umfeldes, durch den Zeitgeist, angeblich höhere Gewalt, Unterordnung des Denkens und Urteilens: Wieler (RKI): Das darf nicht hinterfragt werden! Wo es keine Alternativen gibt, ist die Freiheit ernstlich bedroht. H. Arendt, die Philosophin des MP Kretschmann, er zitiert sie häufig. Sie fragte sich, was bewirkt der permanent wachsende öffentliche Druck, seine Meinung nicht mitteilen zu können, ohne sanktioniert zu werden? Hinter der sich allgemein verbreitenden Furcht, überhaupt noch zu urteilen, so Arendt, verberge sich die »stillschweigende Übereinkunft, dass es in unseren modernen Gesellschaft frei handelnde Wesen gar nicht mehr gäbe«. Arendts beängstigende Vorstellung, »die Welt könne eines Tages so beschaffen sein, dass Mitmachen, Reagieren und Funktionieren im Vordergrund stehen und das spontane, von Freiheit kündende Handeln völlig verschwunden ist«. Die Diskursmöglichkeit ist aktuell nicht mehr gegeben, umso erstaunlicher Ihre Stellungnahme und die abgedruckten Leserbriefe. Es geht nicht ums Gehorchen, es geht ums Infragestellen. Auch dazu meinte Arendt: »Der Mensch hat kein Recht zu gehorchen.«
Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Ein deutscher Kanzler, der »keine roten Linien« mehr kennt, hat offensichtlich unser Grundgesetz mit seinen elementaren Grundrechten (die Abwehrrechte sind) auf den Scheiterhaufen der Geschichte geworfen. Sie hoffen auf Verantwortung nach dem Verbindenden, aber mit der Aussage des neuen Bundeskanzlers hat sich diese Hoffnung wohl erledigt. Die Drohungen stehen weiter im Raum. Der Bürger soll einfach glauben. Ungeheuerlich ist u. a. die Aussage von MP Kretschmann, der Corona-Protestanten zu »Aasgeiern der Pandemie« erklärt.
Sehr geehrtes Wochenblatt, geben Sie Raum in Ihrem Medium für eine breite Diskussion und Aufklärung, das ein erweitertes Denken möglich macht. Erste Ansätze sind ja schon da.
Ihnen eine schöne Restadventszeit und beste Wünsche fürs Jahr 2022.«
Mit freundlichen Grüßen
K. Müller, Hilzingen
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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