Im Scriptorium: Schrift und Schreiben im frühen Mittelalter

30. April 2023
10:00 - 18:00 Uhr
Campus Galli, 88605 Meßkirch
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29. April 2023
10:00 - 18:00 Uhr
30. April 2023
10:00 - 18:00 Uhr

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Foto: VA

Im frühen Mittelalter waren nur wenige des Lesens und wohl noch weniger des Schreibens kundig. Es war bereits eine alte Kunst, die in erster Linie in den Klöstern geübt wurde. Dort wurden Urkunden ausgestellt und Bücher geschrieben, vor allem aber kopiert, das heißt Wort für Wort abgeschrieben. Dabei entstanden auch Prachtbände mit kunstvollen Malereien. Vor allem religiöse Schriften, wie die Evangelien oder Weisheiten der Kirchenväter, Gebete und Lobtexte sammelten sich in den Klöstern und waren für das tägliche Lesen, Beten und Singen der Nonnen und Mönche in regem Gebrauch. Daneben wurden wichtige Werke antiker Autoren in den Bibliotheken verwahrt und blieben uns auf diese Weise erhalten.

Die Herstellung von Büchern war aufwändig. Sie wurden zumeist aus Pergament, also aus Tierhaut gefertigt. Es war wertvoll, aber auch robust – uns zum Glück; so sind bis heute Schriften aus dem Mittelalter bewahrt und berichten aus dieser Zeit. Auch der St. Galler Klosterplan ist auf Pergament gezeichnet. Auf ihm sind Schreibstube und Bibliothek prominent bei der großen Abteikirche eingetragen, von der sie zugänglich sind. Das zeigt, wie sie eingebunden waren in den Klosterbetrieb und die tägliche Liturgie.

Die Tinten wurden aus natürlichen Rohstoffen wie Galläpfeln oder Schlehenrinde gemacht. Mühsam an Pulten oder auf den Knien wurden die Pergamente beschrieben, ja Buchstabe für Buchstabe wurde sorgfältig gemalt. »O wie schwer ist das Schreiben. Es trübt die Augen, quetscht die Nieren und bringt zugleich allen Gliedern Qual. Drei Finger schreiben, der ganze Körper leidet.«

Wir binden an diesem Wochenende nach historischem Vorbild ein Buch und laden unsere Besucher ein, bei uns das Schreiben (neu) zu lernen. Mit einem Griffel kann in Bienenwachs auf kleine Täfelchen geritzt werden. Die Geübten schreiben mit Federkiel oder Schilfrohr in karolingischer Minuskel, einer Schrift aus kleinen Buchstaben, die in großen Teilen Europas im Frühmittelalter verwendet wurde.

Weitere Informationen unter www.campus-galli.de

Autor:

WasWannWo aus Singen

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