Bürgermeisterwahlkampf in Tengen:
Vier "Neue" für die zweite Runde
Tengen. Das Kandidatenkarussell im Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters in Tengen nimmt rasant Fahrt auf: Am Dienstag gaben mit Fabian Kern, Gertrud Homburger aus Tengen, Selcuk Gök und Thomas Wezstein, Ortsvorsteher von Blumenfeld und FWV-Gemeinderat, gleich vier neue Kandidat(in)en ihre Bewerbungen für die Neuwahl am 19. März ab. Und es könnten noch mehr werden, wenn die Bemühungen der Tengener Gemeinderatsfraktionen Früchte tragen, die am Montagabend noch einmal kräftig wirbelten, um Alternativkandidaten für den zweiten Wahlgang zu aktivieren.
Die Bewerbungsfrist für die zweite Runde endet am Mittwoch, 8. März, um 18 Uhr – das WOCHENBLATT wird über weitere Neuigkeiten natürlich online unter wochenblatt.net berichten, ebenso wie über die zweite Kandidatenvorstellung, die am Montag, 13. März, 19 Uhr, in der Randenhalle stattfinden wird, wie Bürgermeister Marian Schreier ankündigte.
Ein klares Signal gab es am Sonntagabend nach der Verkündung des Wahlergebnisses im ersten Durchgang in der Randenstadt: Zwar heimste Sven Müller aus Welschingen mit 47,09 Prozent die meisten der abgegebenen Stimmen (1.013 Stimmen) ein und verfehlte nach vorläufigen Angaben die absolute Mehrheit nur knapp, aber über ein Drittel der WählerInnen war unzufrieden mit der Qualifikation der bisherigen Kandidaten und drückte dieses Missfallen unmissverständlich mit über 700 Alternativ-Namen auf der sogenannten „Freien Zeile“ aus. „Das gab es wohl noch nie“, kommentierte Marian Schreier diese hohe Zahl an Protestwählern. Auch Johannes Moser, Vorsitzender des Gemeindetags Baden-Württemberg, Kreisverband Konstanz, bezeichnete diese Art der Stimmabgabe als "außergewöhnlich", möchte sie aber nicht überbewerten.
Diese Protestwähler waren mit knapp 33 Prozent der abgegebenen Stimmen die stärkste Konkurrenz für Sven Müller. Seine bisherigen Mitbewerber landeten abgeschlagen auf den Plätzen: Die meisten Stimmen holte noch André Schmal mit 9,90 Prozent (213 Stimmen). Der Verwaltungsfachmann aus Weiterdingen hatte allerdings seine Kandidatur bereits zurückgezogen und stand gar nicht mehr zur Wahl. Dahinter platzierten sich Katja Wosiewicz mit 7,67 Prozent (165 Stimmen), Heiko Strauß mit 2,05 Prozent (44 Stimmen) und Markus Bauermeister mit 0,37 Prozent (8 Stimmen). Die Wahlbeteiligung in Tengen lag am vergangenen Sonntag bei 58,05 Prozent (2.214 WählerInnen), ungültig waren 63 Stimmen. Vor acht Jahren, als Marian Schreier mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde, gingen noch über 70 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne.
Zur Verkündung des Wahlergebnisses hatten sich zahlreiche BürgerInnen der Stadt und ihrer Ortsteile in der Randenhalle eingefunden und verfolgten gespannt die Auszählung, darunter auch Altbürgermeister Helmut Groß und der Tengener Ehrenbürger und Unternehmer Hans-Peter Stihl. Landrat Zeno Danner, die Bundestagsabgeordneten Dr. Lina Seitzl und Andreas Jung sowie einige Bürgermeister der Nachbargemeinden waren direkt von der Bürgermeisterwahl in Rielasingen nach Tengen gekommen, um eventuell einem neuen Kollegen gratulieren zu können. Denn während der Stimmenauszählung lag Sven Müller teilweise mit 53 Prozent der Stimmen knapp über der absoluten Mehrheit – dann wäre er neuer Tengener Schultes gewesen. Doch am Ende reichte es ihm nicht.
Nun werden die Karten neu gemischt, wenn am 19. März die BürgerInnen von Tengen erneut zur Wahl aufgefordert sind. Neben Sven Müller wollen auch Heiko Strauß und Markus Bauermeister wieder antreten. Eine Alternative werden die vier neuen Bewerber(in) bieten und die Spannung im Wahl-Krimi in Tengen weiter erhöhen.
Näheres über Bewerber lesen Sie unter wochenblatt.net
Autor:Ute Mucha aus Moos |
Kommentare