Die eigene Berufswahl
Eine persönliche Reise der Selbstentwicklung
Nun ist dieser Moment da, der weit entfernt für dich in der Zukunft lag und jetzt doch zum Greifen nah ist: Dein Schulabschluss. Vorerst freust du dich, denn eine emotionale, prägende und auch wichtige Phase deines Lebens hast du gemeistert. Und jetzt beginnt ein neuer, aufregender und zugleich bedeutsamer Lebensabschnitt: das Erwachsenenleben.
Die Entscheidungsfindung
Für manche kann dieser Schritt schon anfangs sehr überfordernd sein, denn nun stellst du dir die Fragen, die du dir womöglich während deiner gesamten Schulzeit nicht gestellt hast: In welche berufliche Richtung möchte ich gehen? Soll es eine Ausbildung oder doch ein Studium werden? Wie kann ich mich hierfür am besten informieren? Was ist, wenn ich mich für alles noch nicht entschieden habe und ich dann doch ins Ausland gehen möchte, um eine Pause einzulegen und mir darüber Gedanken zu machen? Werde ich hier die richtige Entscheidung treffen? Was ist, wenn ich die falsche Berufswahl treffe und ich scheitere?
Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du nicht direkt die richtige Antwort hast und dir über all diese Fragen Gedanken machst. Oft fragen wir dann in unserem Umfeld nach einem Rat. Neben deinem Freundeskreis wendest du dich auch an andere Personen, die dich schon das ganze Leben begleiten, und hierbei kommen deine Eltern oder auch deine Oma, dein Opa, deine Tante oder dein Onkel in Frage, eben die Menschen, die dir am nächsten stehen.
Elterliche Erwartungen
Oftmals wollen Eltern, dass die eigenen Kinder einen guten Beruf ausüben. Das ist in der Tat auch richtig und wichtig, denn sie wollen, dass du gut verdienst und somit finanziell und wirtschaftlich für die Zukunft gut aufgestellt bist. Hier fallen bestimmt typische Berufsbilder wie zum Beispiel Arzt/Ärztin, Rechtsanwalt/Rechtsanwältin oder Ingenieur/Ingenieurin, die im Fokus stehen.
Auch kann es mal passieren, dass die Eltern womöglich ihre eigenen Berufswünsche auf dich projizieren und sie somit denken, dass sie dir eine Last von den Schultern nehmen, indem sie dir in diesem Punkt „vorbestimmen“ wollen, welche berufliche Richtung zu dir passt. Nehmen wir mal an, dass ein Elternteil eine Firma oder einen Betrieb besitzt. Sicherlich wünschen sie sich, dass du in deren Fußstapfen trittst und du das Unternehmen mit ihrer Wertekultur weiterführen sollst. Für den Einstieg mag es dir wie die Antwort auf all deine Fragen erscheinen und zunächst magst du Erleichterung verspüren. Jedoch hat sich in vielen dieser Berufsfelder, in denen deine Eltern oder nahen Verwandten ihre Ausbildung absolvierten, im Laufe der Zeit ein Wandel vollzogen. Die Ausbildung verläuft heutzutage wahrscheinlich anders als vor Jahren. Auch die Arbeitswelt hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Veränderungen durchlaufen. Heute gibt es vermutlich mehr Ausbildungsrichtungen und Möglichkeiten, seine eigene berufliche Richtung zu finden, als zu der Zeit, als deine Eltern oder Verwandte ihre Ausbildung abgeschlossen haben.
Entdeckung eigener Fähigkeiten und Interessen
Doch oft ist es wichtig, dass du dir erstmal über deine Fähigkeiten bewusstwirst und über deine Interessen, denn heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, seinen beruflichen Weg zu finden. Sicherlich meinen es deine Eltern gut, wenn sie dir helfen wollen und auch dir Tipps geben wollen. Doch oft vermischen sich die Tipps der Eltern mit ihren eigentlichen Traumberufen, da sie ihre eigenen Traumberufe erwähnen und sie dir somit deine Last nicht abnehmen. Ich erinnere mich an meine Zeit, wo ich genau vor dieser Frage stand und Ratschläge erhielt wie zum Beispiel, dass ich eine Bankkauffrau werden sollte. Heute weiß ich, dass dieser Beruf definitiv nicht meinem Interesse und meinen Fähigkeiten entspricht und ich froh darüber bin, dass ich diesen Weg nicht eingeschlagen habe.
Verstehe mich nicht falsch, es ist sehr wichtig, dass dieser persönliche Austausch mit Personen deines Vertrauens stattfindet und man sich bei so einer wichtigen Entscheidung Ratschläge holt, doch manchmal können diese einen verunsichern und so ein Gespräch kann auch schnell zu einer Diskussion führen. Denn gerade bei so einem wichtigen Gespräch kann es sein, dass deine Eltern ein bisschen Angst haben, da sie dich schon dein ganzes begleiten und du nun die ersten Schritte vollziehst, um ein eigenständiges Leben zu führen.
Deshalb ist es wichtig, dass du dir Zeit nimmst und dir über deine Fähigkeiten und Interessen bewusstwirst und welche berufliche Richtung du einschlagen wirst. Hier geht es um Deine Zukunft und um Deine Fähigkeiten, die du für dich selbst herausfinden solltest. Sicherlich wirst du auf deinem beruflichen Weg diese Fähigkeiten und Interessen vertiefen und somit Neues lernen, doch der erste Schritt in die richtige Richtung ist wichtig, damit du deinen eigenen Traumberuf findest und dich hier sowohl persönlich als auch fachlich verwirklichen kannst.
Tipps, wie du das Gespräch am besten führst:
Deine Ziele: Kläre für dich, in welche berufliche Richtung du gehen möchtest, und erkunde die Weiterbildungsmöglichkeiten in deinem künftigen Berufsfeld.
Argumente: Überzeuge deine Eltern mit klaren Argumenten, warum genau diese berufliche Richtung für dich die richtige ist. Betone, wie sie deine Fähigkeiten und Interessen stärkt
Ruhig bleiben: In Diskussionen ist es möglich, dass deine Eltern dich anfangs nicht sofort verstehen. Bleibe ruhig und gib ihnen die Zeit, deine Argumente zu begreifen. Manchmal braucht es Zeit, bis sie sich auf deine Perspektive einlassen.
Zuhören: Diskutiere mit deinen Eltern auf Augenhöhe und höre auch ihre Argumente aufmerksam an. Sie möchten sicherlich nur das Beste für dich und könnten Ratschläge geben, die du vielleicht noch nicht bedacht hast. Letztendlich liegt die Entscheidung bei dir, in welche berufliche Richtung du gehen möchtest.
Autor:Juleda Kadrija aus Singen |
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