Der BSZ-Karrieretag aus der Sicht der Besucher
„Die Möglichkeiten sind heutzutage größer als früher“

Sandra Heimers gibt wichtige Tipps, wie man am Karrieretag des BSZ Stockach am besten zurechtfindet. | Foto: Sandra Heimers
  • Sandra Heimers gibt wichtige Tipps, wie man am Karrieretag des BSZ Stockach am besten zurechtfindet.
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Viele angehende Auszubildende fragen sich, auf was es ankommt, wenn man den Karrieretag am BSZ Stockach besucht. Im Gespräch mit dem WOCHENBLATT gibt Sandra Heimers, Beauftragte für Berufsorientierung am Stockacher Nellenburg-Gymnasium, wichtige Tipps und Hinweise, um sich am Karrieretag gut zurechtzufinden.

WOCHENBLATT: Warum ist Berufsorientierung Ihrer Ansicht nach so wichtig?

Heimers: Vor allem, um Hilfe in der großen Welt der Berufsrichtungen zu erhalten. Gerade in der heutigen Zeit ist das Berufsspektrum noch größer geworden, weshalb es wichtig ist, hier einen guten Überblick zu haben.

WOCHENBLATT: Was macht den Karrieretag für Sie so besonders?

Heimers: Schüler haben hier die Möglichkeit, zum einen mit Auszubildenden, aber auch den Unternehmen selbst direkt in Kontakt zu kommen. Zudem gibt es auch einige Universitäten, die hier dabei sind, weshalb es auch für angehende Studenten nicht uninteressant ist.

WOCHENBLATT: Wie können sich Besucherinnen und Besucher am besten auf den Karrieretag vorbereiten?

Heimers: Es macht hier keinen Sinn, die Schülerinnen und Schüler an die Hand zu nehmen und mit den Klassen gemeinsam über den Karrieretag zu laufen. Wir erarbeiten mit den SchülerInnen einen Fragenkatalog, damit sie an den Ständen gezielte Fragen an die Unternehmen/ Hochschulen stellen können.

WOCHENBLATT: Auf was müssen BesucherInnen achten, wenn man mit Betrieben am Ausbildungsstand sprechen möchte?

Heimers: Zum einen ist es wichtig, die Fragen parat zu haben, welche man den Unternehmen oder Universitäten stellen möchte. Dabei sollte gut überlegt werden, was genau man am Stand erfragen möchte. Um die Hemmschwelle zu senken, geben wir jüngeren Schülerinnen und Schülern den Tipp, gemeinsam mit zwei, drei Klassenkameradinnen und -kameraden zu den Ständen zu gehen. Man sollte sich trauen, Fragen zum Berufsalltag zu stellen, auch wenn nicht alle Branchen am Karrieretag vertreten sind, für welche man sich potenziell entscheiden würde.

WOCHENBLATT: Die Auswahl beim Karrieretag an Ausbildungsbetrieben ist sehr groß. Auf was sollte ich als BesucherIn achten, um am Ende den richtigen Ausbildungspartner zu finden?

Heimers: Hier ist es zunächst wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Hochschulen und Betriebe am Karrieretag mitwirken und sich zu überlegen, was einen interessiert. Dies kann bereits im Vorfeld passieren, da es ein veröffentlichtes Programm gibt. Zudem sollte man darauf achten, sich vorher auch mal mit der Familie, Freunden oder auch einem Mitarbeiter/ einer Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit, welche ebenfalls am Karrieretag anwesend sein wird, zusammenzusetzen und auszuloten, was man sich beispielsweise persönlich als Beruf vorstellen kann. Es gilt, gezielt mit den Unternehmen in Kontakt zu treten und sie auch zu fragen, wie deren Arbeitsalltag aussieht, um schon vorab einen ersten Einblick in das Berufsleben zu erhalten.

WOCHENBLATT: Was sind Ihrer Ansicht nach die wichtigsten Gründe zur Berufswahl?

Heimers: Das ist meiner Meinung nach sehr vielfältig. Bei vielen SchülerInnen spielen meist die eigenen Interessen sowie das Geld eine wichtige Rolle, manche wollen einfach auch nach der zehnten Klasse nicht mehr in die Schule und etwas Neues anfangen. Auch wenn man vor der Studienwahl steht oder ein Auslandsjahr absolvieren möchte, sind die Gründe dafür sehr differenziert. Es ist wichtig, den Schülerinnen und Schülern klar zu machen, sich über ihre eigenen Ziele und Interessen klar zu werden und sie darauf hinzuweisen, dass sie eine gewisse Flexibilität mitbringen dürfen oder müssen. Die Möglichkeiten sind heutzutage größer als es früher der Fall war. Fähigkeiten, die man in einem Berufsfeld erlernt, können mittlerweile auch in anderen oder ähnlichen Branchen Verwendung finden. Man kann somit beispielsweise als gelernter Maschinenbauer nicht nur diesen Beruf ausüben, da die Spannweite mittlerweile auch viel breiter geworden ist.

WOCHENBLATT: Heutzutage gibt es nicht selten auch Menschen ab 30 Jahren, welche sich für eine Erstausbildung entscheiden. Was raten Sie diesen Menschen für einen Besuch des Karrieretags?

Heimers: Auch für diese Altersgruppe ist es, wie bei den Jüngeren, wichtig sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wo man beruflich hinmöchte. Man sollte sich fragen, worin die eigenen Stärken liegen und sich nicht immer nur das auszusuchen, was Spaß macht. Darüber hinaus ist es für diese Menschen wichtig, sich zu hinterfragen, was wie mit dem eigenen Alltag vereinbar ist. So gibt es in diesem Alter nicht Wenige, die vielleicht auch schon eine Familie gegründet haben.

WOCHENBLATT: Wie hoch sehen Sie aktuell die Chancen von Menschen ab 30 Jahren für eine Erstausbildung?

Heimers: Viel hängt davon ab, wo man die Ausbildung absolvieren möchte oder was man davor bereits gemacht hat. Zudem können sie eine höhere Motivation für den Beruf haben und besitzen mehr Lebenserfahrung. Dabei hängt es auch von der eigenen Persönlichkeit ab, ob man einen Ausbildungsplatz bekommt oder nicht.

Das Interview führte Philipp Findling

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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