Richtfest am Solarpark Schorenweiher
Wichtiger Baustein für mehr Energieautarkie

Im Beisein von Bürgermeisterin Susen Katter wurde für den neuen Solarpark "Schorenweiher" bei Hopptenzell an der Gemarkungsgrenze zu Mühlingen schon Richtfest statt Spatenstich gefeiert. Landwirt Andreas Deyer (in Orange) und die Stadtwerke Stockach haben hier ein gemeinsames Unternehmen gegründet. | Foto: Fiedler
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  • Im Beisein von Bürgermeisterin Susen Katter wurde für den neuen Solarpark "Schorenweiher" bei Hopptenzell an der Gemarkungsgrenze zu Mühlingen schon Richtfest statt Spatenstich gefeiert. Landwirt Andreas Deyer (in Orange) und die Stadtwerke Stockach haben hier ein gemeinsames Unternehmen gegründet.
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Stockach/  Mühlingen. Eigentlich wurde zum Spatenstick für den neuen Solarpark Schorenweiher  zwischen Hoppetenzell und Hecheln eingeladen, doch aufgrund des schnellen Fortschritts der Installationsarbeiten an dem Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Stockach mit dem Landwirt Andreas Deyer war es am Mittwoch bereits ein Richtfest.
"Wenn es keine Verzögerungen mehr gibt, dann wollen wir auch schon bis Ende des Jahres Sonnenstrom ins Netz liefern können", kündigten Stadtwerke Geschäftsführer Jochen Stein und Peter Unger vom Unternehmen "solarcomplex" an, die die den neuen Solarpark projektiert haben und nun mit einem Partnerunternehmen auch baulich umsetzen. Denn schon beim Start gab es Verzögerung, weil man auf einen Mäusebussard Rücksicht nehmen musste, der seinen Horst im angrenzenden Wald hat.
Für diesen Solarpark gibt es auch erstmals eine unternehmerische Kooperation. Von Andreas Deyer kam der Vorstoß, auf einer bislang als Gründland Genutzten Fläche von über 5 Hektar, die bis in die 1980er Jahre eine Kiesgrube gewesen ist, wovon auch der Schorenweiher noch zeugt, zum Solarpark zu machen. In den Stadtwerken fand er einen Partner für das gemeinsame Unternehmen, die sich die Investitionskosten mit dem Landwirt teilen, und die auch den Strom abnehmen, der in eine nur wenig hundert Meter entfernte Freileitung des Netze BW eingespeist wird. "Hier wird auf die EEG-Förderung verzichtet, weil wir den Strom bilanziell selbst verwenden und künftig nicht mehr aus dem Strommarkt kaufen müssten", erklärte Jochen Stein. Damit könne man auch Abschaltungen bei Überproduktion vermeiden und vor allem auch "negative Strompreise", wenn die Stromerzeugung über dem Bedarf im Netz liegt.

Strom ohne Förderung

Für den neuen Solarpark Schorenweiher werden nun in den nächsten Wochen insgesamt 10.584 Solarmodule auf den Tischen installiert, wurde zum Spatenstich informiert. Mit einer Leistung von rund 6,5 mW/Peak könne man hier einen Ertrag von rund 7 Megawattstunden Strom generieren, was rechnerisch für die Versorgung von rund 2.000 Haushalten reicht, wurde weiter informiert. Insgesamt 96 Kilometer Gleichstromleitungen werden zwischen den Modulen und den Wechselrichtern verlegt, die dann über 2,5 Kilometer Wechselstromleitungen an die Trafostation liefern, welche den Strom dann zur Übergabe an das Netz hochtransformiert. Für die Tische müssen insgesamt 237 Tonnen Stahl verbaut werden. "Wenn die Anlage nicht mehr benötigt würde kann sie schnell und fast spurlos wieder verschwinden", sagte Andreas Deyer.

Lob für Kooperation

Viel Lob wurde zu diesem "Richtfest" für die gute Kooperation untereinander. Das Modell sei ein Beispiel, wie auch der Landwirt mit seinem Grundstück partizipieren könne als Mitgesellschafter, wie Bene Müller von Solarcomplex verdeutlichte. Das sei zur Nachahmung empfohlen und könnte auch die Akzeptanz bei den Landwirten erhöhen. Andreas Deyer machte auch deutlich, dass dieser Solarpark ein zweites Standbein sein solle. Bürgermeisterin Susen Katter freute sich über den Schritt. Ihr Vorgänger habe schon sehr großen Wert darauf gelegt, dass sich die Stadtwerke für solche Modelle einsetzten, das werde auch sie tun.
Der Dank ging beim Medientermin auch an die Sparkasse Bodensee, die für den Windpark Schorenweiher die Finanzierung übernommen hat und durch Alexander Eggersberger vertreten war. Der Solarpark ist Aufgrund der Topographie so gut wie "unsichtbar".

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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