Planungsausschuss Stockach
Vorbereitungen für umstrittene Agri-PV bei Wahlwies

Bild im Hochformat! Bei Klick ist das ganze Bild sichtbar. Das orange umrissene Gebiet soll von Seiten der Stadt Stockach für Agri-PV zur Verfügung gestellt werden. | Foto: Stadt Stockach
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Stockach/Wahlwies. Die geplante Agri-Photovoltaik-Anlage (Agri-PV) rund um den Erlenhof des Pestalozzi Kinder- und Jugenddorfes sorgte im Planungsausschuss am vergangenen Mittwoch, 24. April, für einiges an Diskussion.

Ausgangspunkt war dabei eine Änderung des Flächennutzungsplans auf der über 100 Hektar großen Fläche. Beschlossen wurde diese bereits am 10. Oktober 2023 durch den Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft. Nun ging es darum den Auftrag für die weitere Planung für diese Änderung und die erforderlichen Umweltmaßnahmen zu vergeben. Ein Angebot kam dabei von der Firma Sieber Consult aus Lindau für knapp unter 57.000 Euro.

Ehe es allerdings zu einem Votum in dieser Sache kam, gab es einige Fragen der Mitglieder des Ausschusses. So wies etwa Udo Pelkner, Ausschussmitglied der Freien Wählervereinigung (FWV) und Ortsvorsteher von Wahlwies, darauf hin, dass auf der eingeplanten Fläche ein Baugebiet entstehen könnte. Bauamtsleiter Lars Heinzl erklärte, dass er bei der Planung das Baugebiet im Hinterkopf behalte.

Verschandelung der Natur oder Möglichkeit für Landwirte?

Ein größerer Wortwechsel drehte sich anschließend um die Frage von Martin Bosch (CDU), wie sich die Agri-PV für das Flächenziel für Solarenergie auswirke. Heinzl berichtete daraufhin, dass die Anlagen Ziel von 0,2 Prozent der Fläche für Solarenergie nicht angerechnet werden. Agri-PV liefere dafür zu wenig Ertrag, auch eine abgestufte Anrechnung um die Hälfte sei nicht möglich. Wenig begeistert davon zeigte sich Roland Fiedler (FWV), der in der Anlage eine „Verschandelung der Natur“ sieht. Auf die Chancen und Möglichkeiten für die Landwirte wiederum wies Bürgermeisterin Susen Katter hin: Die PV-Module wirkten etwa als Hagelschutz für Obstbäume, wofür aktuell Netze über die Felder gespannt werden müssen. Hierzu ergänzte Martin Bosch, dass die Module außerdem als Hitzeschutz wirken könnten, hier Angebautes eine höhere Qualität und der Bauer durch Strom und Anbau letztlich den doppelten Ertrag haben könnte. Die Entscheidung, dieses Angebot der Stadt zu nutzen, liege bei den Landwirten.

Lars Heinzl begründete im Folgenden das Projekt und den Standort weiter: Die Fläche befinde sich nahe des Gewerbegebietes Hardt, aus dem es schon Anfragen großer Investoren am grünen Strom dieser Anlagen gegeben habe. Außerdem könne jeder Hof eigenständig nur 2,5 Hektar für Agri-PV verwenden, alles darüber hinaus müsse über einen Flächennutzungsplan umgesetzt werden. Hintergrund sei es, mit dieser Fläche von 100 Hektar eine Möglichkeit für Agri-PV in einem größeren Bereich zu ermöglichen.
Nach einiger Diskussion fand dieser Tagesordnungspunkt dann seinen Abschluss mit der Abstimmung über die Vergabe der Planungsleistungen an die Firma Sieber. Hier stimmten acht Personen dafür, vier dagegen, eine Person enthielt sich mit ihrer Stimme.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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