Premiere mit starker Beteiligung
Stockach ist mit dabei in der "Nacht der Demokratie"

Die SchülerInnen probten zum Medientermin am Dienstag mit den Initiatoren schon mal eine Menschenkette rund um den Kuony-Brunnen in der Oberstadt. Sie wird teil der "Nach der Demokratie" sein, die Stockach erstmals im Rahmen einer landesweiten Aktion am Abend des 2. Oktober durchführt. | Foto: Fiedler
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  • Die SchülerInnen probten zum Medientermin am Dienstag mit den Initiatoren schon mal eine Menschenkette rund um den Kuony-Brunnen in der Oberstadt. Sie wird teil der "Nach der Demokratie" sein, die Stockach erstmals im Rahmen einer landesweiten Aktion am Abend des 2. Oktober durchführt.
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Stockach. Erstmals gibt es in diesem Jahr am Vorabend des "Tag der deutschen Einheit" in Baden-Württemberg eine "Nacht der Demokratie", die von der Landeszentrale für politische Bildung unterstützt wird. Und Stockach wird mit dabei sein, konnte am Dienstag, 24. September durch Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier zusammen mit vielen der Akteure bekanntgegeben werden.

Gefallen war die Entscheidung allerdings recht kurzfristig. Nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen vor einigen Wochen habe Bürgermeisterin Susen Katter den Standpunkt entwickelt, dass es wichtig sei, jetzt Flagge für die Werte der Demokratie zu zeigen. Dafür werde diese erste "Nacht der Demokratie" ein guter Rahmen sein, der dann relativ sicher auf für die Folgejahre gesetzt werden soll, sagte Corinna Bruggaier. Die Premiere findet im Foyer der Kulturhauses "Alten Forstamt" wie auch auf der für diesen Abend gesperrten Hauptstraße zwischen 18 und 24 Uhr statt.
Für die knappe Vorbereitungszeit ist ein beachtliches Programm auf die Beine gestellt worden, an dem als Prozess gerade noch einiges gestrickt wird. Gesetzt ist bereits eine Menschenkette, die sich gegen 22.30 in der Hauptstraße schließen soll, um ein gemeinsames Zeichen zu setzen. Auch eine große Malaktion auf der dafür eigenes gesperrten Hauptstraße, in der bei hoffentlich trockenem Wetter gemalte Statements für die Demokratie zusammen ein großes Kunstwerk bilden sollen, ist fix.

Eine tragende Säule dieser Nacht sollen SchülerInnen des Nellenburg Schulverbunds und auch des Gymnasiums sein, die hier immer wieder Beträge in den Abend einbringen wollen. "Das Thema Grundgesetz und Demokratie ist bei uns gerade in Gemeinschaftskunde auf dem Stundenplan, für diese Aktion haben wir nun viele Statements gesammelt und wollen hier sogar eine Galerie mit Bildern zum Thema aufbauen", sagt Lehrer Sebastian Schmidt. Die Abschlussklasse bereite sich damit auch auf ihre Berlin-Reise im Herbst vor, die auch in den Bundestag führen wird. Mit dabei sind auch die beiden Kirchen und der neue Pfarrer der evangelischen Melanchtonkirche in Stockach, Ulf Weber und seine Frau Heike Heckmann werden hier noch vor der Amtseinführung am 6. Oktober ihren ersten Auftritt haben.

Auch mit dabei ist Museumsleiter Julian Windmöller, der im Laufe des Abends aus Unterlagen des Stadtarchivs lesen wird, etwa als es im 19. Jahrhundert noch ein Wahlrecht in drei Klassen gab, oder aber die wie die Stockacher mit der Machtergreifung durch die Nazis in den 1930er Jahren umgegangen sind. Mit am Start ist auch die Hohenfelser Schriftstellerin Christa Ludwig, die in einigen Texten auf die Bedeutung der Demokratie und vor allem ihre Wahrnehmung eingeht. Dabei in dieser Nacht ist auch die "Kulturbrücke", wie Anne Rhiemeier erklärte. "Es soll auch um die Menschen gehen, die zu uns kamen, weil es bei ihnen eben keine Demokratie gibt, keine Mitbestimmung und deshalb auch oft keine Rechte."

Verschiedene musikalische Beiträge dieser Nacht, in der die Impulse durch Aktionen, Reden oder Vorträge etwa alle halbe Stunde gesetzt werden sollen, damit man auch noch zusammen zwischendrin reden oder gemeinsam vom "Brötchenkranz" essen kann, sind noch in der Vorbereitung. Auf jeden Fall wird die Stadtmusik mit dabei sein.
"Wir wollen mit der Aktion ein starkes Zeichen setzen als Gemeinschaft", wurde von allen Beteiligten unterstrichen. Und dazu sollten natürlich möglichst viele dabei sein.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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