Gute Bilanz vor unruhigen Zeiten
Stadtwerke Stockach mehren ihren Überschuss in 2021
Stockach. Die Stadtwerke Stockach haben im letzten Jahr trotz doch einiger widriger Umstände ihren Gewinn nochmals etwas steigern können, wie Stadtwerke-Chef Jürgen Fürst in der Sitzung des Stockacher Gemeinderats sagte. Die Aussichten sind freilich angesichts der aktuellen Turbulenzen ganz schön angespannt.
Der Gewinn stieg gegenüber 1,18 Millionen Euro in 2020 auf nun 1,197 Millionen Euro. Die Stadt Stockach bekommt davon 503.00 Euro und 299.00 Euro für die Gewinnrücklage für ihren Anteil von 74,9 Prozent, die EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH mit ihrem Anteil von 25,1 Prozent wird im Oktober eine Ausschüttung von 294.000 Euro erhalten, 100.000 Euro gehen hier in die Gewinnrücklage.
Auch Kurs auf »Regionalstrom«
Die Stadtwerke hatten im letzten Jahr Investitionen 3,86 Millionen Euro getätigt. Vor allem für das neue Freibad, das saniert wurde, aber in Sachen Breitband wurde auch die Backbone-Leitung gelegt, zudem wurde, die Heizungsanlage im für die Erweiterung des Krankenhaus soll dann im Herbst voraussichtlich im Herbst in Betrieb gehen können, das neue Wärmenetz sei provisorisch in Betrieb mit Pellets, so Fürst. Aus den Versorgungssparten beträgt der Gewinn mit 1.572 Euro (-100.000) dafür sei der Verlust bei den Bädern und Parkhaus, der hier querfinanziert wird, genauso hoch weniger, gewesen. Die Breitband-Infrastruktur, die man auf Anfang 2021 übernommen habe, entwickele sich vom Ertrag her sehr erfreulich. Nachhaltige Effekte sehen die Stadtwerke in einem neu eingesetzten „Geräuschdatenlogger“ mit dem für die östliche Stadt den markanten Wasserverlusten im Leitungsnetz auf die Spur gegangen werden könne, ohne dafür größere Strecken aufgraben zu müssen.
Auch in Sachen der geplanten Ladeinfrastruktur für E-Mobilität sieht Fürst die Stadtwerke auf einem guten Weg. Nach jetzigen Stand bekomme man wohl 14 der 17 geplanten Ladepunkte gefördert, welche das sind, sei aber noch nicht bekannt. Auch die Stadtwerke wollen in der Vermarktung künftig auf „Regionalstrom“ als Produkt setzen. „Wir sind von der Größe her darauf angewiesen, dass wir vorhersehbar arbeiten und unser Eigenkapital stärken. Dazu konnte Fürst ein beeindruckendes Schaubild vorstellen, nach dem seit 2016 dieses von 10 auf nun 14,2 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Auch die jährlichen Jahresüberschüsse habe man als Grundlage der Stärkung von rund 450.000 Euro auf nun 1,2 Millionen Euro steigern können.
Schreckensszenario
Und das brauchen die Stadtwerke Stockach angesichts anstehender turbulenter Zeiten. 2022 könne noch ein gutes Jahr sein, aber 2023 sei gegenwärtig noch eine „Black Box“ so Fürst. „Corona war mit dem Lockdown mit Absatzverlusten noch planbar und überschaubar. Das, was jetzt kommt, habe ich in 20 Jahren Energiewirtschaft noch nie erlebt. Das wird einige Stadtwerke ganz schön durchschütteln“, so Fürst in seiner Vorstellung nach den Zahlen der Bilanz. Was die Preisentwicklung angeht, so wird es nach oben gehen, wieviel das sei nicht wirklich voraussehbar. Die meisten Sorgen mache die unsicher Liefersituation beim Erdgas. Mit den Industriellen Großabnehmern sei man schon im ständigen Austausch, die Stadtwerke selbst haben schon reagiert, indem im frisch sanierten die Wassertemperatur um 3 Grad gesenkt worden sei, obwohl hier nur "zugeheizt« werden muss, was die neue Absorberanlage auf dem Dach der Betriebsgebäude nicht liefern kann, eben wenn die Sonne mal nicht scheint. Das Schreckensszenario ist für Fürst, wenn das Gas ausgehen würde. »Wenn dann kein Druck mehr im Netz wäre, dann bekommt niemand mehr Gas!« Aber das zu verhindern, dazu werden gerade viele Hebel bundesweit in Bewegung gesetzt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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