Kapitalaufstockung um 4,5 Millionen Euro
Stadt Stockach erhöht Beteiligung am Krankenhaus Stockach
Stockach. Der Stockacher Gemeinderat hatte in nichtöffentlicher Sitzung am Mittwoch, 27. November, eine Kapitalaufstockung aus Mitteln der Stadt beim Krankenhaus um 4,5 Millionen Euro beschlossen. Der Vorgang war dann bereits Bestandteil des dann in der Sitzung von Kämmerer Sebastian Scholze vorgestellten Haushaltsplans der Stadt und dort auch die größte Einzelinvestition für 2025 überhaupt.
Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Hanke durfte dazu gegenüber den Medien keine Auskunft geben, Bürgermeisterin Susen Katter erklärte dann aber die Hintergründe der Aufstockung, die für das Krankenhaus überlebenswichtig sind. Denn wie inzwischen eigentlich alle Krankenhäuser kann auch das Stockacher Krankenhaus aus dem laufenden Betrieb keine Gewinne erwirtschaften, aus denen Investitionen für die Infrastruktur finanziert werden können. Der Gemeinderat der Stadt hatte ja schon im Oktober den in der Bilanz ausgewiesenen Verlust von 1,1 Millionen Euro beschließen müssen
Neben dem in 2022 abgeschlossenen Bettenhausanbau, der mit 5,9 Millionen Euro 1,3 Millionen teurer als veranschlagt wurde, und für den das Land zwar einen Zuschuss von 1,5 Millionen gewährte, sich aber der Landkreis für einen Zuschuss verweigerte, wurde im Krankenhaus auch noch eine neue Intensivstation gebaut, ein neuer ambulanter OP im Gesundheitshaus wie auch der Umbau erster Zimmer im Altbau auf neue Standards vollzogen, was ebenfalls beträchtliche Investitionen bedeutete. Die dadurch entstandene Liquiditätslücke habe die Stadt nun als Kapitalerhöhung schließen müssen, um den Betrieb des Krankenhauses abzusichern. Die Möglichkeit eines Zuschusses sei aus buchungstechnischen Gründen nicht möglich, so Susen Katter auf Anfrage des WOCHENBLATTs.
Minus von drei Millionen Euro
Im Rahmen der Gemeinderatssitzung stellte Kämmerer Sebastian Scholze die Eckzahlen der Investitionen für den Haushaltsplan 2025 vor, der dann zum 11. Dezember im Gesamten beschlossen werden soll. Nach jetzigem Stand müsse die Stadt dafür ein Defizit von drei Millionen Euro einplanen, das seit der Vorberatung im Sommer um 500.000 Euro angestiegen war. Die Stadt könne derzeit aber noch aus den Rücklagen schöpfen und aus einem positiven Ergebnis der laufenden Verwaltung, sodass man nochmals ohne Kredite auskomme.
Insgesamt 30,5 Millionen Euro an Investitionen sind durch die Stadt geplant. Wichtig sind hier 500.000 Euro für die Planung des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses, bei dem im Januar die nächste Entscheidung im Architektenwettbewerb fallen wird. Auch soll es am "Aachpark" für die Schwammstadt Stockach nun in einem ersten Abschnitt losgehen, wofür 800.000 Euro eingeplant sind.
Rund 2,3 Millionen Euro soll die Übernahme des Kanalnetzes im Gewerbegebiet Blumhof kosten, mit 3,8 Millionen ist die Erweiterung des Gewerbegebiets im Plan aufgeführt. Der Tiefbau für die weitere Erschließung im Baugebiet Kapellenäcker ist auf rund 1,6 Millionen veranschlagt, die zweite Tranche für den bereits begonnenen Bau des Regenüberlaufbeckens Kniebreche steht mit 2,5 Millionen Euro im Haushaltsplan, für die Umsetzung des Hochwasserschutzes in Winterspüren wurden 500.000 Euro vorgesehen.
Investieren muss die Stadt zudem in drei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr, unter anderem in eine neue Drehleiter. Die Beschaffung ist längst beschlossen, aber nun muss sie zur im kommenden Jahr möglichen Auslieferung in den Finanzplan mit zusammen 1,45 Millionen Euro, zu denen dann noch weitere 480.000 Euro für weitere technische Ausstellung dazu kommen. Und auch die Technischen Dienste brauchen Geld für den Fuhrpark wie Gebäude für rund 940.000 Euro.
Am Anbau des katholischen Kindergartens beteiligt sich die Stadt mit 325.000 Euro, 150.000 Euro sind für die Planung der Generalsanierung der Musikschule eingetragen, die vermutlich in 2026 dann eine größere Investition erfordert. Im kommenden Jahr soll bereits ein städtisches Wohngebäude für geplant rund 700.000 Euro saniert werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare