Bilanz über dreieinhalb Jahre gezogen

Siegfried Endres führt VfR Stockach noch bis 2024

Stockach. Das hatte es in sich: denn gleich über drei Jahre musste bei der Hauptversammlung des VfR Stockach am Freitagabend im Vereinsheim Bilanz gezogen werden, denn in den letzten Jahren war eine solche Zusammenkunft in beschlussfähiger Form nicht möglich gewesen.

Der Vorsitzende Siegfried Endres wurde in der Versammlung im Clubheim noch einmal als Vorsitzender des Vereins in der Versammlung gewählt, mit dem gesamten Vorstand, allerdings ein letztes Mal, wie er betonte, und das auch für eineinhalb Jahre, denn der Verein wolle nach den Corona-Verschiebungen wieder auf den Mai als Datum für die Hauptversammlung zurückkehren und bei der kommenden Versammlung dann erst mal die vielen Ehrungen nachholen, die da aufgelaufen waren.

Endres zog in seinem Rückblick den Bogen über die letzten dreieinhalb Jahre. Die erste Mannschaft in der Landesliga und die zweite in der Kreisliga B machten in dieser Zeit eine gute Figur, befand der Vorsitzende, das Sportgelände habe seit 2019 eine enorme Aufwertung erfahren, mit neuer Flutlichtanlage in der ersten Runde, mit dem sanierten Spielfeld, mit einer Investitionssumme von rund einer Million Euro durch die Stadt Stockach in diesem Jahr. „Jetzt haben wir eines der besten Spielfelder in der Region und mit dem Kunstrasenplatz eine absolut landesligataugliche Sportanlage“, befand er. Der Verein hatte die Tribünen in Eigenleistung saniert und im Herbst noch eine bewegliche Grillhütte auf die Beine gestellt. Der Umbau geht freilich weiter, denn im Zuge des Aachparks benötige man einen neuen Standort für das Clubheim, das wohl auf die andere Seite der Aach ausweichen müsse. Eine gemeinsame Lösung mit der benachbarten TG Stockach lasse sich nach jetzigem Stand nicht umsetzen, sodass es hier mit der Stadt Stockach noch eine Menge zu planen gebe und man sei also noch mittendrin in den Veränderungen. 
Bei den Wahlen wurde der erste Vorsitzende Siegfried Endres in der Moderation von Bürgermeister Rainer Stolz einstimmig wiedergewählt. Stolz lobte, dass der Verein hervorragend strukturiert sei und sich sehr gut präsentiere.
Als zweiter Mitvorsitzender wurde Winfried Hänert gewählt, als Kassier in Abwesenheit Bernd Heinzle, als Geschäftsführerin Nathalie Beu, Hubert Schuler als Spielausschuss, Oliver Roller als Jugendleiter.Mario Lovecchio wechselt vom Schriftführer in den Beirat, seine Nachfolge tritt Edith Sick an, die auch schon das Stadionmagazin mitproduziert, welches vor den Heimspielen mit dem Wochenblatt in alle Stockacher Haushalte verteilt wird.

Hubert Schuler als Sportvorstand begann mit der zweiten Mannschaft in seinen Berichten: In der Abbruchsaison hatte die zweite Mannschaft den ersten Platz gehabt, man müsse sich dann wohl als Verlierer fühlen, weil es dann keine Auf- und Abstiege gab. In der folgenden Saison war man zur Winterpause auf Platz eins, nach der Rückrunde am Ende der Saison hatte man diese Position in der Kreisliga nicht halten können. Mit dem neuen Trainerteam in der aktuellen Saison, die mit einer Zäsur begann durch viele Abwanderungen, liege man derzeit auf Platz drei und da sei noch alles offen, zumal man die ganzen lokalen Derbys doch deutlich gewonnen habe. Das Ziel Aufstieg bleibe Ziel in dieser Runde. Das Team sei klar als Perspektivmannschaft positioniert, die man gerne in der Bezirksliga sähe.

Die erste Mannschaft war in der Abbruchsaison auf dem letzten Platz und deshalb nicht unbedingt traurig, mit dem neuen Trainer gehe es nun kontinuierlich bergauf. Nicola Schreng sei zwar der älteste Torwart der Liga, aber immer noch der beste, lobte Schuler in seinem Bericht. Mit den jungen Wilden entwickle man sich immer besser. Selbstkritisch habe man verletzungsbedingt einen schlechten Start hingelegt, auch selbst verschuldet durch Trainingsrückstände. Am Ende werde man mindestens auf einem einstelligen Tabellenplatz stehen, auch weil man sich intensiv auf die weitere Rückrunde nach der Winterpause vorbereiten wolle.
Oliver Roller berichtete über den ganzen Jugendbereich, den man derzeit aber ohne A-Jugend bestreiten müsse. Nach den Lockdowns habe man doch mit körperlichen Defiziten und fehlender Motivation zu kämpfen. Für die Teams, die zum Teil in der Spielgemeinschaft mit Zizenhausen-Hoppetenzell verankert sind, suche man dringendst weitere Trainer, machte er deutlich. „Wir können hier Persönlichkeiten für die Gesellschaft von morgen entwickeln“, befand Ewald Schelling, der sich als Beirat intensiv auch mit dem Jugendbereich befasst. Die Jugendakademie des DFB hat hier einen Stützpunkt beim VfR Stockach für die ganze Region zur Förderung junger Talente.

Klaus Meurer zeigte sich zufrieden, dass man in 2019 einen Defibrillator hier im Clubheim platzieren konnte. Die Gruppe hatte sich nach den Corona-Lockdowns wieder neu gefunden. Seit 35 Jahren gibt es diese Gruppe im Verein, seit 32 Jahren ist er Vorsitzender.