Julian Windmöller ist in Stockach gestartet
Museum und Archiv noch mehr als "Gedächtnis" nutzten
Stockach. 35 Jahre alt ist Julian Windmöller vor wenigen Tagen geworden - und hat einen neuen Lebensabschnitt begonnen. Am 3. April hat er sein neues Büro im Stockacher "Alten Forsthaus" bezogen, das neben dem Kulturamt, der Stadtbücherei und auch das Museum der Stadt und das Stadtarchiv beherbergt. Als die Stelle durch den Weggang von Johannes Waldschütz im letzten Herbst ausgeschrieben wurde, habe er gleich seinen "Hut in den Ring" geworfen, sagte er bei seiner Vorstellung zum Antritt nun.
Denn Stockach ist für ihn, der aus Bottrop und damit auch aus einem "ländlichen Raum" stammt, eine richtig spannende Stadt, in der man in Sachen Kultur- und Geschichtsvermittlung einiges entwickeln könne. Er hat sich nun ein 100-Tage-Programm vorgenommen, um alles rund um die Menschen in der Stadt und auch in den Ortsteilen, die ja die Kultur ausmache, kennenzulernen und auch eine Idee zu entwickeln, mit welcher Ausstellung er dann im kommenden Jahr starten könnte. Klar ist, dass es nach dem Exkurs in die Stadtgeschichte unter dem Titel "Kunst und Kurioses" in diesem Jahr dann um Kunst gehen solle, deutet er schon mal an. Bei diesem Wechselspiel zwischen Kunst und Geschichte will er auch bleiben.
Studiert hat Julian Windmöller Geschichte und Englisch auf Lehramt in Tübingen und mit einem Praxissemester in Moskau. Die Vermittlung, die Arbeit zur Geschichte, mit Menschen sei da schon immer im Vordergrund gestanden. Nach Stationen in Oldenburg und zuletzt im Optikmuseum Jena, das bis 2026 neu konzipiert wird, für das er aber zwei Etagen kuratiert hatte, ist er nun am "Tor zum Bodensee" angekommen. Die Region habe er schon vom Studium her erlebt und kennenlernen können, auch durch Einsätze am Pfahlbaumuseum, und nicht zufällig hatte er auch in Bad Schussenried geheiratet.
Er hat sich viel vorgenommen. "Das Haus will ich neu aufstellen mit einer neuen Dauerausstellung zur Stockacher Stadtgeschichte, auch das Archiv möchte ich noch mehr öffnen und erfahrbar machen und will dazu auch intensiv auf die Schulen zugehen, um mit ihnen zusammenzuarbeiten und hier einen außerschulischen Lernort zu bieten." Die Einrichtungen seien das Gedächtnis, das es erfahrbarer zu machen gelte, es ist für ihn Teil einer Identität der Stadt und auch der Region. "Das Museum wie das Archiv sollen ja Orte für alle Bürgerinnen und Bürger werden", ist seine Vorstellung.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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