40 Jahre See-SPD mit Höhen und Tiefen
Mit Schmerzen und Schmunzeln

Foto: Hans-Peter Storz ehrt langjährige Mitglieder der SPD Bodman-Ludwigshafen: Kurt Schmidt, Gerad Falk und Renate Schmidt.swb-Bild. sw
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Bodman-Ludwigshafen (sw). Der Raum Stockach ist kein rotes Eldorado. Als Susanne Eschenburg Anfang der 70er Jahre nach Bodman-Ludwigshafen kommt, will sie in die SPD eintreten. Findet sie aber nicht: »Es gab zwar Sozialdemokraten. Aber doch nur vereinzelt.« Reinhard Ebersbach und Matthias Stocker, die Bürgermeister von Überlingen und dem damals noch selbstständigen Zizenhausen, die Gemeinderäte Walter Reuthebuch und Walter Strobel in Ludwigshafen sowie Kuno Reining in Bodman, und Karl Imhäuser, der blinde Vorsitzende des Ortsvereins Stockach. Doch sie haben sich zusammen gerauft, die vereinzelten Genossen am See. Nach dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden im Zuge der Verwaltungsreform fusionierten auch die Ortsvereine von Bodman und Ludwigshafen am 10. März 1976 im »Bürgerstüble« zur SPD Bodman-Ludwigshafen. 40 Jahre See-SPD können die Genossen so feiern. Mit Rückblicken, Schmunzeln und Schmerzen, Höhen und Tiefen, vielen Erinnerungen. Und Ehrungen. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz zeichnete den Vorsitzenden Kurt Schmidt, Renate Schmidt sowie Gerda Falk im Rahmen des Festakts für ihre langjährige Mitgliedschaft aus. 40 Jahre See-SPD.

Ein Stück lokale Zeitgeschichte im größeren bundesdeutschen Kontext. Vor der Bundestagswahl 1972: Der CDU- Bundestagsabgeordnete Hansjörg Häfele, so Susanne Eschenburg, rückt die Jungsozialisten im »Goldenen Löwen« in Ludwigshafen in die Nähe der Nationalsozialisten. Möchte danach Karl Imhäuser zum Versöhnungsbier einladen. Der lehnt empört ab. Kommunalwahl 1975: Die SPD formiert sich im »Bürgerstüble«, dem heutigen »Blauen Affen«. Inhaber Walter Reuthebuch schließt das Lokal ab. Eine Vorsichtsmaßnahme, die er seit der NS-Diktatur pflegt. Elf Kandidaten kommen zusammen, 18 sind zu wählen. In den Gemeinderat kommen Lothar Reuthebuch aus Ludwigshafen und Kuno Reining aus Bodman.

Es sind politisch turbulente Jahre, erinnert sich Kurt Schmidt. 1979 ist am See-Ende ein kommerzielles Freizeitzentrum geplant. Proteste, Unterschriftenlisten, Flugblätter verhindern den Bau. 1984 wird das Areal zum Naturschutzgebiet ernannt. 1993, nach Anschlägen gegen Asylbewerberheime in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen, bilden sich in Ludwigshafen Menschenketten gegen Fremdenhass. Und 1994 der Kampf um die Sporthalle in Bodman. Sie kann, so beweist die SPD, mit Kosten von 2,5 Millionen Mark erbaut werden. Veranschlagt waren vier Millionen. Ein Förderverein gründet sich. Die Halle wird 1998 eingeweiht.

Die See-SPD ist immer da. Mal mehr. Mal weniger. 1989 bei der Gemeinderatswahl das beste Ergebnis mit vier Sitzen und Patt mit den Freien Wählern. 2014 das Kuriosum. Das Verhältniswahlrecht, berechnet nach nach Sainte-Lague und Schepers-Verfahren, beschert CDU und SPD gleiche Höchstzahlen. Das Los entscheidet über den 16. Sitz. Die Christdemokraten gewinnen. Monika Karle zieht in den Gemeinderat ein. Susanne Eschenburg hat das Nachsehen.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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