Pläne sollen bald in die Bürgerbeteiligung
Grünes Band und Stege zur neuen Oberstadt
Stockach. Die Planungen für eine neue "grüne" Oberstadt werden konkreter. In der jüngsten Sitzung des Planungausschusses des Gemeinderats konnte Stadtbaumeister Lars Heinzl die aktuellen Überlegungen vorstellen, die die Stadtplaner zusammen mit den Raum- und Grünplanern von "Planstatt Senner" entwickelt haben. Die sollen dann auch demnächst in eine neuerliche Bürgerbeteiligung gehen, um daraus weitere Anregungen ziehen zu können, wurde in der Sitzung gesagt. Auf die sind auch die Gemeinderäte gespannt, weil mit der Sanierung doch einige prägnante Veränderungen verbunden sein werden.
Faktor Klimawandel
Mit der vorgestellten Planung soll zum einen auf die Herausforderungen des Klimawandels regiert werden, zum anderen für eine höhere Aufenthalts- und Lebensqualität gesorgt werden, kündigte Heinzl den RätInnen an. Das bedeute dann auch, dass es in der "Vorzugsvariante" nur noch Anliegerverkehr in der Oberstadt geben soll und die Zahl der Bäume vervielfacht werden soll, derzeit seien es gerade mal 40. Auch begrünte Fassaden und zum Teil auch Pergolen - auch für etwaige Stellplätze in dem Bereich - sollen Programm in der Oberstadt werden als wichtige Klimafaktoren. Die würden immer bedeutsamer werden. Gegen überhitzte Stadträume, die auch viel schlechter abkühlen, helfe nur mehr Schatten, Grün und dadurch auch eine andere Luftfeuchtigkeit, machte Heinzl in seinem Vortrag deutlich. Drei Varianten hat Heinzl hier mit den Grünplanern entwickelt, die Vorzugsvariante mit dem maximalen Gestaltungsumfang würde natürlich das meiste Grün und die stärkste Verkehrsberuhigung beinhalten. Die Sorgen der Stadträte waren im Vordergrund, wie denn dann die Bewohner mit dem Auto an die Häuser und Wohnungen kommen sollten. Hier wurde mehrfach beteuert, dass für diese sicher keine wesentlichen Einschränkungen als Anlieger entstünden.
Luftstege als Attraktion
Und sozusagen als Fortsetzung wird es dann auch den Aachpark mit Baubeginn im ersten Abschnitt schon im kommenden Jahr am künftigen Aachsee geben. Der werde nach ganz aktuellem Stand durch eine private Investition noch durch einen "Tower" gekrönt, blickte Heinzl da in die Zukunft. Denn es gebe Planungen für einen Ersatzneubau der Pflegeeinrichtung dort an der Aach, die dann durch einen sogenannten "Eisspeicher" beheizt und mit Warmwasser versorgt werden sollte, für den eine Turmkonstruktion nötig sei. Weil auf der anderen Seite der Oberstadt ja der historische Stadtpark als zweites Element eines "grünen Gürtels" war, kamen die Planer auf die Idee, hier sozusagen einen Weg zu entwickeln, der über Stege die beiden grünen Zonen "mit Aussicht" verbinden würde durch die dann von Bäumen geprägte Oberstadt. Ein "Aachsteg" würde nach der jetzigen Planung im Bereich des ebenfalls "grün" geplanten Dillplatzes zur Kurve am Stadtwall durch die Luft schlängeln, mit sanfter Steigung. Das Gegenstück als "Stadtgartensteg" würde schon am oberen Rand der Grünfläche beginnen und etwa bei der Musikschule an der Oberstadt ankommen. Wasserspiele und Rigolen als Feuchtigkeitsspeicher, ein zum "Biergarten" aufgewerteter Gustav-Hammer-Platz und auch ein begrünter Marktplatz und der "Stadtbalkon" am Kriegerdenkmal als dritter Platz der Oberstadt sind die Visionen der Planer, die nun alsbald in die Diskussion mit den Anwohnern und Nutzern der Oberstadt gehen sollen.
Im Rahmen der aktuellen Förderung städtebaulicher Erneuerung wurde die Stadt Stockach in die aktuelle Programmrunde aufgenommen, mit der Zusage auf 1,2 Millionen Zuschuss in einer ersten Tranche. Die Förderung würde privaten Besitzern genauso zugutekommen wie der öffentlichen Hand.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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