Ortstermin mit MdL Dorothea Wehinger im Zuge der Stadtradeln-Aktion
Gefahrenpunkte für Radler in Espasingen besucht
Stockach-Espasingen. Der Förderverein UmweltZentrum Stockach lud am vergangenen Freitag nach Espasingen ein, um mit VertreterInnen aus Politik und Zivilgesellschaft zwei für RadfahrerInnen gefährliche Stellen zu begutachten - und über mögliche Lösungen zu diskutieren.
Besonders kritisch gestaltet sich die Stelle am Ortseingang in Espasingen von Stockach kommend, wo der Radweg plötzlich endet und die RadfahrerInnen die viel befahrene Bundesstraße queren müssen. Das abrupte Enden des Radwegs wurde von den TeilnehmerInnen übereinstimmend als gefährlich eingeschätzt.
Kurzfristig, so war sich die Gruppe einig, könnte hier eine Markierung für Radfahrerinnen und ein Warnschild für AutofahrerInnen »Achtung – RadfahrerInnen queren« hilfreich sein, um die Stelle zu entschärfen. Außerdem waren ein Seitenstreifen für FahrradfahrerInnen auf der Bundesstraße zusammen mit einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h und eine Randsteinabsenkung im Gespräch.
Langfristig reduziere die geplante Ortsumfahrung Espasingen zunächst den innerörtlichen Verkehr und berücksichtige außerdem eine sichere Verkehrsführung für RadfahrerInnen. So die Erwartung.
Bei der zweiten Stelle, die Anlass für die Verkehrsschau gab, handelt es sich um die Querung des Radwegs am Bahnübergang in Espasingen. Diese ist für RadfahrerInnen nicht deutlich gekennzeichnet und bringt lange Wartezeiten aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens mit sich. Warnschilder und eine spezielle Markierung für RadfahrerInnen würden ebenfalls Abhilfe schaffen, gab es als Ergegnis der Diskussion. Ferner könnte der Gehweg mit dem Hinweis „Für Radfahrer frei“ gekennzeichnet werden um die Situuation zu entspannen.
„Im Bereich Ausbau des Radwegenetzes hat die Grün geführte Landesregierung mit Verkehrsminister Hermann in den letzten Jahren sehr viel investiert. Unser Ziel ist, ein flächendeckendes Radwegenetz, auch im ländlichen Raum zu installieren. Damit wird das Radfahren für die Bürgerinnen und Bürger noch attraktiver und sicherer. Dazu sind aber auch der Bund, das Land und die Kommunen gefordert, Stellen wie hier in Espasingen zu entschärfen und sichere Lösungen für die VerkehrsteilnehmerInnen zu finden“, so die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger im von ihr versandten Pressebericht.
Die Sachgebietsleiterin für Straßen- und Tiefbau der Stadtverwaltung Stockach, Marina Steiner, hat auf die Komplexität des Themas Radwege hingewiesen. Als ehemalige Radwegkoordinatorin des Landkreis Tuttlingen betonte sie, dass der Ausbau von Radwegen in der Zukunft mehr an Bedeutung gewinnen werde: „Als Straßen vor 40 bis 50 Jahren gebaut wurden, war das Verkehrsaufkommen geringer und das Thema Radfahren noch nicht so aktuell. Um die Situation für Radfahrer aus langfristiger Sicht zu verbessern, bräuchte es zum Beispiel mehr Platz für die Radwege innerorts. Dieser Platz ist meistens nicht vorhanden“, sagte Marina Steiner.
Anstoß für das Treffen gab die Aktion Stadtradeln, die vom Umweltzentrum Stockach vor Ort koordiniert wird: „Über viele Jahrzehnte war das Auto das prägende Verkehrsmittel. Das muss sich ändern, beispielsweise durch die gezielte Verbesserung der Radinfrastruktur. Im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ haben uns die Stockacher RadlerInnen Problemstellen im lokalen Radnetz gemeldet. In Kooperation mit der Stadt Stockach versuchen wir nun Verbesserungen kurz- und langfristig umzusetzen“, so Sabrina Molkenthin, Leiterin des Umweltzentrum Stockach in ihrem Statement zur Aktion.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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