Buchtaufe in der Tourist-Info in Stockach
Ein Kirchenbuch zum Abschied

Der scheidende Museumsleiter und Stockacher Archivar Johannes Waldschütz (rechts) mit den zur Feier anwesenden Autoren des neuen Stockacher Kirchenbuchs (von rechts): Freddy Heim, Dr. Fredy Meyer, Wilderich Graf Bodman, Thomas Warndorf, Dr. Franz Hofmann, Sybille Probst-Lunitz und Christopher Wangenheim. Auf dem Bild fehlt Dr. Andreas W. Vetter als weiterer Autor. | Foto: Fiedler
  • Der scheidende Museumsleiter und Stockacher Archivar Johannes Waldschütz (rechts) mit den zur Feier anwesenden Autoren des neuen Stockacher Kirchenbuchs (von rechts): Freddy Heim, Dr. Fredy Meyer, Wilderich Graf Bodman, Thomas Warndorf, Dr. Franz Hofmann, Sybille Probst-Lunitz und Christopher Wangenheim. Auf dem Bild fehlt Dr. Andreas W. Vetter als weiterer Autor.
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Stockach. Drei Jahre Vorbereitungszeit lagen vor der feierlichen Buchtaufe eines Buchs über die Stockacher Kirchen, und am vorletzten Arbeitstag von Museumsleiter und Archivar Johannes Waldschütz konnte dann noch gefeiert werden. Hauptamtsleiter Hubert Walk würdigte den enormen Einsatz von Johannes Waldschütz in fast sechs Jahren für die Kulturlandschaft Stockach in seiner Begrüßung. "Wir waren über jeden Tag froh, den wir sie hatten", sagte er. Schon Vorgängerin Yvonne Istas habe viel bewirkt als Museumsleiterin, nun sei der Standort noch weiter gestärkt worden in der Kulturarbeit und mit dem digitalisierten Archiv. Schon zum 1. April soll sein Nachfolger Julian Windmöller die Arbeit für Stockach aufnehmen.

Doch an diesem Abend sollte es freilich auch ganz um das Kirchenbuch gehen, dass auch in der Bibliothek des Hegau-Geschichtsververeins geführt wird. Mit einem ganzen Stab von Autoren, wurden die Kirchen im Stadtgebiet, 18 davon stehen auch noch, unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten untersucht und können hier nun in dem Band vorgestellt werden. Mit den bewährten Autoren  Freddy Heim, Dr. Fredy Meyer, Wilderich Graf Bodman, Thomas Warndorf, Dr. Franz Hofmann, Sybille Probst-Lunitz, Christopher Wangenheim und Dr. Andreas W. Vetter konnten hier unter Johannes Waldschütz ganz unterschiedliche Sichtweisen zu den Kirchen in und um Stockach gewonnen werden, die ein wichtiges Dokument sind. Schließlich haben die noch bestehenden Kirchen auch für das Ortsbild der Orte eine ganz prägende Bedeutung.

Umbruch der Säkularisation

So erfährt man zum Beispiel, dass die Kirche St. Oswald, schon die vierte Version von Kirchenbau hier an der Oberstadt ist, und dass es unten in der Stadt eine Kirche gegeben hatte, die verschwunden ist, ebenso wie die einstige Michaelskapelle beim auch ehemaligen Kapuzinerhospiz. oder der Kapelle in Rißtorf, von der es nur eine große Zeichnung gibt. Oder dass auch die Nellenburg einst eine eigene Kapelle hatte, und sogar das Schloss in Espasingen, wo der dortige Brunnen nicht nur gegen Fieber wirkte, sondern auch eine Brauerei speiste. Wie überall in Europa sorgte hier die staatlich verordnete Säkularisation für große Umbrüche, der der viele Kirchenbauten überflüssig machte.
Die Kirche mit den ältesten Ursprüngen im Raum Stockach steht übrigens in Hoppetenzell, die hier Fredy Meyer berichtet. Die wurde im damals noch "Adalungszell" genannten Ort 777 erstmals erwähnt. Und sogar in Frickenweiler gibt es mit St. Mauritius eine Pfarrkirche, wie Franz Hofmann hier erzählt in einer spannenden Geschichte, die romanische Kirche war teil einer längst abgegangen Burganlage aus dem 13. Jahrhundert gewesen. Erzählt wird zum Beispiel auch, wie es kam, dass man unter der Treppe der Leonhardskapelle in Wahlwies auf Skelettreste stieß. Das Gotteshaus mit seinen Ursprüngen im 13. Jahrhundert wurde wohl auf einem ehemaligen Bestattungsplatz der Alamannen aus dem 7. Jahrhundert erbaut. Auch die neuen Kirchen, die evangelischen in Stockach und Wahlwies dürfen in den Betrachtungen nicht fehlen.
Johannes Waldschütz hatte hier für das Buch das Konzept entwickelt, auch immer ein ganz besonderes Kunstwerk aus den jeweiligen Kirchen vorzustellen, das den Charakter der Kirchen auch ganz besonders beschreibt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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