Der Waldkindergarten „Buntspechte“ in Stockach
Die Verbindung zur Natur hautnah erleben
Nach etwas mehr als einem Jahr Planung und gut acht Monaten Bauzeit ist der Waldkindergarten „Buntspechte“ am Airacher Sträßchen Anfang September in sein erstes Kindergartenjahr gestartet. „Wir freuen uns sehr, dass die Hütten stehen und wir rechtzeitig den Betrieb im Osterholz aufnehmen konnten“, erzählt Stefanie Lippelt, Sachgebietsleiterin für Kitas der Stadt Stockach. Bis Ende Oktober soll mit dem Berliner Eingewöhnungsmodell verfahren werden und so ihrer Aussage nach dem Übergang von der Familie in die institutionelle Fremdbetreuung einfacher gestalten: „Die Kinder werden gemeinsam mit ihren Eltern und Mitarbeiterinnen des Waldkindergartens an diese für sie einzigartige Umgebung gewöhnt, bevor sie dann ab November nur mit den Erzieherinnen zusammen sind.“
Die Nachfrage nach Plätzen sei sehr groß, so habe man bis September 2023 jeweils 20 Kinder, die ganzjährig in den Waldkindergarten unter der Leitung von Simone Zacke und der Mithilfe von zwei für Waldpädagogik geschulte Mitarbeiterinnen kommen werden. Aktuell gebe es 13 Kinder im Waldkindergarten Buntspecht, weitere sollen laut Lippelt im Laufe der nächsten Monate kommen. Für sie sei es wichtig, dass die Kinder in dieser einzigartigen Atmosphäre für die wichtigen Dinge im Leben geschult werden: „Es soll eine Vorläuferkompetenz angeeignet werden, um die Kinder in Sachen Selbstbewusstsein, Sozialverhalten, Eigenorganisation sowie Grob- und Feinmotorik für die später im Leben folgende Schulzeit zu wappnen.“ Eine weitere Besonderheit ist ihr zufolge auch die unmittelbare Erfahrung der Jahreszeitenwechsel, die Schulung für den Umweltschutz und die damit verbundene Rücksichtnahme auf die Waldbewohner: „Sie sollen hier die enge Verbindung zur Natur ausleben.“ Dabei sei es ihrer Ansicht nach ein besonderes Ziel, den Kindern ein Wissen über die Ökologie zu vermitteln und in diesem Zusammenhang mit „natürlichen“ Materialien zu arbeiten. „Der direkte Kontakt mit der Natur und der darin lebenden Umwelt ist das, was einen Waldkindergarten von einem normalen Kindergarten unterscheidet“, so die pädagogische Fachberaterin.
Im Nachhinein möchte man sich laut Sachbearbeiterin Christiane Küppers ganz herzlich beim Stadtbauamt, den Gewerken, Erzieherinnen sowie bei Hauptamtsleiter Hubert Walk und Oberbürgermeister Rainer Stolz für die tatkräftige Unterstützung bedanken: „Ohne deren Expertise, Herzblut und Engagement würde der Waldkindergarten „Buntspechte“ heute nicht stehen!“ Man freue sich laut Lippelt nun umso mehr, dass die Kinder endlich diese besondere Art von Pädagogik im Einklang mit der Natur hautnah erleben können.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
Kommentare