Susu Padotzke spielt Gerichtsmedizinerin Dr. Caroline Fuchs in der Kultserie »Hubert und Staller«
Die Sturmfrisur mag sie gar nicht

Susu Padotzke  | Foto: Susu Padotzke, Ehefrau von Sebi Padotzke aus Stockach, verkörpert die neue Gerichtsmedizinerin Dr. Caroline Fuchs in der Kultserie »Hubert und Staller«. swb-Bild: Janine Guldener
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Stockach. Die Frage muss einfach raus. Mal ganz ehrlich: Die nach oben gestülpte Sturmfrisur, die Ex-»Reamonn«-Saxophonist Sebi Padotzke bei seinen Auftritten mit »Papi‘s Pumpels« trägt, diese Sturmfrisur - kommt die bei seiner Ehefrau an? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: Nein, sagt Susu Padotzke, die Frisur mag sie gar nicht. Und wenn er nach »Pumpels«-Gigs nach Hause kommt, trägt er immer eine Mütze. Aber bei der Stockacher Schlagerband verkörpere Sebi eben eine Kunstfigur - und da gehöre die Frisur halt mit dazu. Dafür hat Susu Padotzke Verständnis: Die 41-Jährige ist Schauspielerin und in der Kultserie »Hubert und Staller« mit dem kauzigen Polizisten-Duo Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau zu sehen. Bis Ende März laufen die bayerisch-humorigen Krimis noch, dann werden neue Folgen gedreht. Und, so Susu Padotzke im telefonischen Interview, ein 90-minütiger Streifen ist bereits im Kasten, der voraussichtlich zu Weihnachten gezeigt wird.

Der Anruf kam im März 2017. »Hubert und Staller«-Produzent Oliver Mielke fragte Susu Padotzke, ob sie nicht die Rolle der Gerichtsmedizinerin übernehmen wolle. Karin Thaler, die bisher als Dr. Anja Licht diesen Part verkörperte, hatte die Serie verlassen, und nun wurde eine Nachfolgerin gesucht. Da hatte sogar Susu Padotzke als gestandene Schauspielerin Magengrimmen: Karin Thaler war bei den Fans sehr beliebt, hatte als Ex-Frau von Hubert Staller einen festen Platz im Ensemble und brachte durch den Schlagabtausch mit ihm regelmäßig starke Gags. Doch Susu Padotzke sagte zu: Zu groß war die Versuchung, einen starken Charakter in einem längerfristigen Filmprojekt entwickeln und ausbauen zu können, zu verlockend die Sicherheit, die ein Serieneinsatz im unsicheren Business bietet. Angst, nun auf ewig auf die Rolle der Gerichtsmedizinerin Dr. Caroline Fuchs festgelegt zu sein, hat sie nicht.

Dennoch. Es schlaucht. Manchmal werden die Gerichtsmedizin-Szenen für vier unterschiedliche Folgen an einem Tag abgedreht, und der Text mit den medizinischen Fachtermini ist schwere Kost. Oft ruft Susu Padotzke Freude mit ärztlichem Background an, um sich nach der richtigen Aussprache der Begriffe zu erkundigen, und kurz nach der Schauspielschule hat sie zudem in Vorbereitung auf eine andere Rolle ein Praktikum in der Anästhesie gemacht. Das kommt ihr nun zu Gute. Doch sie paukt ihre Texte wie früher in der Schule die Vokabeln. Meistens morgens, wenn die beiden Töchter in der Schule sind. Die Szenen müssen sitzen. Das glaubt Susu Padotzke, sich selbst und vor allem dem Team schuldig zu sein: Alle in der Crew, erklärt sie, sind sympathische, aber starke Charaktere, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen oder über den Mund fahren lassen. Aber die Zusammenarbeit klappt. Auch zwischen Hubert und Staller, denn Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau sind seit Kindertagen miteinander befreundet. Umso härter trifft es Crew und Fans, dass der knorrige Johannes Staller aussteigt und Helmfried von Lüttichau die Serie verlassen wird. Er habe das sieben Jahre gemacht, sei über 60 Jahre alt, wolle sich neu orientieren und noch etwas anderes machen, dafür zeigt Susu Padotzke Verständnis. Die Serie werde weiterlaufen, auch wenn es eine Überraschung bliebe, wie es weitergeht.

Und es wird weitergedreht im beschaulichen Wolfratshausen, wo beim Bahnhof das Film-Polizeirevier aufgebaut wird. Susu Padotzke ist gerne mit dabei. Obwohl sie zuerst Gesang in Freiburg studiert hat. Dort lernte sie Sebi Padotzke, den gebürtigen Stockacher, kennen, der dort das Fach klassisches Saxofon belegt hatte. Zweierlei brachte Susu Padotzke daher aus dieser Zeit mit - einen Ehemann und die bei Opernauftritten gewonnene Erkenntnis, dass sie auf der Bühne lieber schauspielert. So machte sie eine Ausbildung zur Schauspielerin - obwohl das Geschäft hart ist. Nur 50 Prozent, sagt sie, sind Können. Der Rest ist Glück, Schicksal, das Kennen der richtigen Leute, Verbindungen. Ein Künstlername ist dagegen kein Muss. »Susu« wird sie seit ihren Kindertagen genannt: »Das Susanne ist mir selbst schon lange fremd geworden.« Und Susu Padotzke klinge auch im Showbusiness gut.

Ein Ehepaar im Rampenlicht. Ja, erklärt die sympathische gebürtige Rheinland-Pfälzerin, die nun bei München lebt, die »Reamonn«-Zeiten von Sebi Padotzke waren stürmisch, wild, mit Negativem und Positivem. Die älteste Tochter, heute 13 Jahre alt, habe er in diesen Promi-Jahren nur »ab und zu besucht«, weil er ständig unterwegs war. Nun hat er mehr Zeit für seine Große und seine zweite, siebenjährige Tochter. Aber Musik macht er immer noch. Auch bei »Papi‘s Pumpels«. Mit der nicht bei allen Damen geliebten Sturmfrisur.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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