Bürgermeister Stolz begründet seinen Rücktritt
Der Takt lässt sich nicht mehr vorleben

Bürgermeister Rainer Stolz bei seiner Erklärung am Mittwochabend im Stockacher Gemeinderat. | Foto: Fiedler
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Stockach. Die Ankündigung von Bürgermeister Rainer Stolz, bereits zum Jahresende seine vierte Amtszeit zwei Jahre vor ihrem Ablauf zu beenden, hatte für einigen Wirbel in Stockach gesorgt. Nun gab Stolz im Gemeinderat eine Erklärung dazu ab, wie er seinen Schritt begründet, der ihm selbst auch sehr schwergefallen sei. „Man kennt mich ja als Mann, der zu seinem Wort steht und auf den man sich verlassen kann.“ Ob man diese Frage so nach drei Jahrzehnten stellen müsse, sei eine andere Frage. „Ich habe nach jeder Wahl deutlich gemacht, wie sehr ich mich darüber freue, diese wunderbare Arbeit für die Stadt weiterführen zu können und dass ich das so lange tue, wie es mir der Wähler, aber auch meine Gesundheit gönnt.“

Nun sei diese letzte Voraussetzung nicht mehr im erforderlichen Umfang für ihn gegeben, sagte Stolz. „Seit meiner zweimaligen Corona-Erkrankung ist mein gesundheitlicher Status nicht mehr so, dass ich diesen hohen Takt, den dieses Amt erfordert, ohne Schaden durchzuhalten vermag“, führte Stolz weiter aus. „Andererseits bin ich mir bewusst, dass ich, wenn ich diese großartige Aufgabe niederlege, werde bei weitem nicht alles erledigen können, was ich mir für die Stadt vorgenommen hatte.“ Er fordere von seinem Team viel, das bedeutete aber auch, dass er diesen Einsatz vormachen müsse, um glaubwürdig zu sein innerhalb der „Mannschaft“, begründete Stolz seinen Schritt weiter. Bei dieser Taktfolge spüre er seine Einschränkungen. Deshalb sei es nun an der Zeit, nach 30 Jahren in Stockach und bald 50 Jahren im öffentlichen Dienst zuvorderst an die eigene Gesundheit zu denken.

Noch weitere Projekte entwickeln

In 2023 wolle er freilich noch weitere Projekte entwickeln und Weichen für die Zukunft stellen, kündigte Stolz in seiner kurzen Stellungnahme an. Das betreffe das Gesundheitszentrum, das betreffe weitere Gewerbeansiedlungen, die Erweiterung der Grundschule, den Bau von Sozialwohnungen in der Albert-Schweitzer-Straße, den Aachpark, Stadtbücherei und Stadtmuseum, wie die Verkehrsentwicklung. Manches werde freilich nicht mehr zu Ende entwickelt werden können, wie das Feuerwehrhaus und der Bauhof oder das Baugebiet Kapellenäcker.

Vier Wahlen in 2023

Stolz hatte kurzfristig im Vorfeld die Gemeinderäte über seinen Schritt informiert. Die Räte bedachten sein Statement mit ausdrücklichem Applaus. Wie gewählt wurde, muss noch vor der Sommerpause entschieden werden. Damit wird es vier Bürgermeisterwahlen in der Verwaltungsgemeinschaft Stockach in diesem Jahr geben´: in Bodman-Ludwigshafen am 23. April, im Herbst in Hohenfels und in Eigeltingen, und eben zum Jahresende in Stockach.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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