Johan de Meij aus New York beim Herbstkonzert des sinfonischen Blasorchesters Stockach
Der amerikanische Gast führt den Takt
Stockach. Das Herbstkonzert des Sinfonischen Blasorchesters Stockach am Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr in der Jahnhalle kann mit einem ganz speziellen und einmaligen Höhepunkt aufwarten. Als Gastdirigent nimmt der weltbekannte Komponist und Arrangeur Johan de Meij aus New York teil.
Musikdirektor Helmut Hubov, der beim Herbstkonzert die künstlerische Leitung der Stockacher Musiker innehat und bei den Werken »The Witches’ Sabbath« von Giaccomo Puccini (arrangiert von Johan de Meij) und »Klezmer Classics« von Johan de Meij selbst am Pult stehen wird, wird seinem Gast für einen Großteil des Konzertabends den Taktstock überlassen.
Der gebürtige Niederländer schuf im Bereich der klassischen Musik vor allem mit seiner ersten Symphonie »Lord of the Rings« einen Klassiker, das von zahlreichen Ensembles aufgenommen wurde - darunter das London Symphony Orchestra und das Amsterdam Wind Orchestra. Weitere Werke des Komponisten zählen heute zur Standardliteratur der großen Blasorchester auf der ganzen Welt. Hierzu gehört auch die Komposition »Casanova« in sieben Sätzen, ein musikalisches Portrait von Giacomo Casanova für Cello und Sinfonisches Blasorchester.
Dieses Werk wird am 20. Oktober in der Jahnhalle ebenso zum Konzertprogramm gehören wie »Angelo de Cielo« von Giaccomo Puccini im Arragement von Johan de Meij. Bei dem Konzert in Stockach wird die musikalische Leistung des Sinfonischen Blasorchesters durch die Mitwirkung des niederländischen Weltklasse-Cellisten Johan van Iersel (Concertgebouw-Orchester Amsterdam) als Solist noch aufgewertet. Wie Helmut Hubov erklärt, habe sich der nähere Kontakt zu Johan de Meij ergeben, als das Sinfonische Blasorchester vor zwei Jahren die Möglichkeit hatte, einen Auftritt in der Carnegie Hall in New York zu absolvieren.
Der bekannte Dirigent hörte dem Programm der Stockacher zu, nach dem Konzert sei man noch zusammengesessen, wobei sich das Vorhaben herauskristallisiert habe, dass Johan de Meij für ein Konzert nach Stockach kommen solle. Wie Hubov hinzufügt, sei es nach sorgfältigem Abgleich der Termine des vielgefragten Komponisten und Dirigenten gelungen, den Termin am 20. Oktober zu finden.
Wie der Musikdirektor angibt, habe man bei der Planung des musikalischen Abends erst daran gedacht, dass Hubov und de Meij jeweils eine Symphonie dirigieren sollten. Dies sei dann aber verworfen worden, da das Publikum nicht mit zwei Symphonien »erschlagen« werden sollte. Das nun vorgesehene Programm mit Kompositionen von Puccini und Johan de Meij selbst sei auch die favorisierte Variante des Komponisten, so Helmut Hubov.
Derzeit befindet sich das Sinfonische Blasorchester in der heißen Probenphase für das einmalige Konzert, von dem dessen künstlerischer Leiter sagt, dass es aufgrund dessen, dass der Gast aus den USA weltweit gefragt ist, in dieser Art wohl nie wieder zustande kommen wird.
»Das Ganze ist eine große Herausforderung«, fügt Helmut Hubov an. »Vor allem, weil der Solist und unser Gastdirigent erst kurz vor dem eigentlichen Konzert hinzukommen.« In diesen ein bis zwei letzten Proben, die das Orchester zur Verfügung habe, müsste sich alles wie bei einem Puzzlespiel perfekt ineinanderfügen, um das Konzert selbst schließlich zum Erfolg werden zu lassen. Doch er lässt keinen Zweifel daran dass sich die Musiker voll und ganz engagieren: »Jeder weiß, um was es geht bei uns«, bekräftigt Hubov.
Das Konzert mit dem hochklassigen Gastdirigenten stelle ein außergewöhnliches Konzert für das Stockacher Publikum dar. Hierbei hebt der künstlerische Leiter des Sinfonischen Blasorchesters das Alleinstellungsmerkmal des musikalischen Abends hervor: »Die Stockacher wissen bereits, dass wir immer besondere Veranstaltungen auf die Beine stellen. Doch wir hatten bislang noch keinen Gastdirigenten, der die Leitung des Orchesters übernehmen wird – und dann bestimmt niemanden von solchem Format.«
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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