"Time to say goodbye" in St. Oswald
Das letzte Konzert von Bernhard Kratzer geht an den Ort den Ursprungs zurück

Ihr letztes gemeinsames Konzert als Solisten findet am Sonntag in St. Oswald statt, dort wo für Bernhard Kratzer die besondere Liaison von Trompete und Orgel begann. Nach dem tragischen Tod der Organistin Monika Nuber spielt Kratzer inzwischen schon 25 Jahre mit Paul Theis zusammen. | Foto: Heroic Music Herrenberg
  • Ihr letztes gemeinsames Konzert als Solisten findet am Sonntag in St. Oswald statt, dort wo für Bernhard Kratzer die besondere Liaison von Trompete und Orgel begann. Nach dem tragischen Tod der Organistin Monika Nuber spielt Kratzer inzwischen schon 25 Jahre mit Paul Theis zusammen.
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Stockach. "Die Möglichkeit, auf Erden Himmlisches zu erspüren" war immer eine der Intensionen für den aus Markelfingen stammenden Trompeter Bernhard Kratzer, der schon seit vielen Jahren im Staatsorchester Stuttgart spielt, der aber diese ganze Zeit auch immer wieder hier in der Region präsent war mit seinen Sommerkonzerte, mal in Schienen in der Wallfahrtskirche, auf der Insel Reichenau oder in der Barockkirche Birnau oder dem Radolfzeller Münster - und ist durch seine klasse auch International gefragt. Doch inzwischen steht bei ihm längst die 6 vorne drauf beim Alter und er ist auch als Großvater zunehmend gefordert, weshalb er mehr Zeit in seiner zweiten Heimat Herrenberg verbringen will, um das Aufwachsen der Enkel mitzubekommen, statt ständig auf Tour zu sein.

Für sein "Time to Say Goodbye" hat sich Kratzer mit seinem Partner Paul Theis, der an der Orgel ebenfalls zu den ganz großen Virtuosen in Europa zählt einen ganz besonderen Ort ausgesucht - St. Oswald in Stockach, dort wo für ihn diese ganz besondere Liaison von Orgel und Trompete begonnen hatte. Das Abschiedskonzert findet am Sonntag, 6. Oktober, 17 Uhr, dort statt. Restkarten gibt es ab 16 Uhr dort vor Ort oder auch noch digital über das Portal Reservix.

Schon im Studium erste Konzerte

Seit auch schon ganzen 25 Jahren ist Bernhard Kratzer mit dem kongenialen Organisten Paul Theis in den Spielzeitpausen seines Orchesters unterwegs und hat sich einen sehr großen Fankreis erspielt. Angefangen hatte diese sonst eher seltene Kombination für den damals jungen hochtalentierten Trompeter schon während seines Studiums. Damals traf der auf Monika Nuber, die als Kantorin im Raum Stockach mit Sitz in Hoppetenzell tätig war. Sie konnte, so die begeisterten Kritiker die Orgel auch wie ein Streichinstrument bedienen und so für einen ganz besonderen Klang in Kombination mit der Trompete sorgen, was bald internationales Aufsehen erregte und in 1993 sogar zu einem gemeinsamen Auftritt im Dom zu Riga führte, mit der damals größten bespielbaren Orgel der Welt.

Tragischer Unfalltod

Monika Nuber kam 1996 auf der Rückfahrt von einem Konzert in Fritzlar auf tragische Weise um Leben, was auch die Stockach wie die Musikwelt ein großer Schock war. Bernhard Kratzer wurde bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt, und brauchte lange, um wieder den Faden der Musik aufnehmen zu können. Die Vision dieses so besonderen Zusammenspiels zwischen Orgel und Trompete blieb im Kopf und im Herz, fast zwei Jahre später konnte mit Paul Theis ein neuer ebenbürtiger Partner für diese Idee gefunden werden, was nun auch schon über 25 Jahren sehr erfolgreiche Auftritte waren.
Für Bernhard Kratzer waren diese Anfangsjahre hier am See und in Stockach mit Monika Nuber freilich so prägend und mit Erinnerungen belegt, dass er dieses letzte Konzert mit Paul Theis zum Abschluss seiner Solistenkarriere eben in Stockach feiern möchte, für den Startrompeter ein ganz emotionaler Moment.

Die beiden werden an diesem Abend an der großen und im Rahmen der Kirchensanierung aufgefrischten Kubak-Orgel glanzvolle Trompetenkonzerte, meditative Werke für Corno da caccia unter anderem von Marcello, Mozarts ‘Dalla sua Pace‘, Händel mit der ‘Wassermusik-Suite‘ sowie virtuose Orgelwerke von J.S. Bach (Toccata und Fuge d-Moll) bis zu Maurice Ravels ‘Bolero‘ - schon das verspricht eine Menge Emotionen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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