Programmvorstellung im Bürgerhaus Adler Post
Besondere Perlen und Neuheiten zur kommenden Meisterkonzerte-Saison
Stockach. Wenn die Open Air-Saison zu Ende geht, beginnt in Stockach wieder die allseits beliebte und mittlerweile 33. Saison der Meisterkonzerte. In diesem Jahr gibt es neben den üblichen Kammerkonzerten auch Neues zu erleben.
"Die Meisterkonzerte haben sich in der langen Zeit ihres Bestehens als Höhepunkt der Kammer- und Orchestermusik in Stockach und der Region etabliert", verdeutlichte der künstlerische Leiter Georg Mais von der Südwestdeutschen Mozartgesellschaft.
Die Saison am 8. September eröffnen wird, gemeinsam mit der Pianistin Tatevik Mokatsian, der Violinist Hans-Peter Hofmann, welcher durch seine ehemaligen Lehrtätigkeiten am vorarlbergischen Landeskonservatorium in Bregenz eine Vergangenheit am Bodensee aufzuweisen hat.
Weiter geht es mit einem Konzert, welches man im Programm unter dem Titel "Musik der Raritäten" aufführt. So werden die Flötistin Annisa Baniahmad und die beiden Gitarristen Jesse Flowers und Niklas Johansen Werke von Johann Sebastian Bach über Johann Kaspar Mertz bis hin zu Franz Schubert auf die Bühne des Adler Post bringen. "So eine einzigartige Kombination kommt bei Kammerkonzerten nicht oft vor", stellte Mais klar.
Am 1. Dezember steigt zum ersten Mal bei den Meisterkonzerten ein Weihnachtskonzert im Festsaal des Pestalozzi-Kinderdorfs in Wahlwies. Der Grund hierfür sind die Christmas Moments, welche aus altersbedingtem Rücktritt der Hauptakteure nicht mehr stattfinden werden. Umso erfreulicher sei es Mais zufolge daher, dass man nun mit dem Kammerorchester Pforzheim sowie der jungen Mezzosopranistin Ilme Stahnke vom Gärtnerplatztheater München erstmalig in dieser Form ein weihnachtliches Konzert veranstalten kann. Neben unter anderem dem "Weihnachtskonzert" von Arcangelo Corelli, welches der künstlerische Leiter als "Hitparade der Barockmusik" bezeichnete, sowie einer Arie aus Händels "Messias" wird es an diesem Abend auch Weihnachtslieder aus Deutschland, Russland und der Ukraine sowie die Serenade in C-Dur für Streichorchester von Tschaikowski, welches von der Gattung her an der Wiener Klassik orientiert und laut Mais trotzdem seiner russischen Seele treu geblieben sei. Allgemein hat dieses Konzert auch für das Pestalozzi-Kinderdorf einen hohen Stellenwert, wie Daniela Speitel verlauten ließ. "Kinder und Jugendliche haben hier die Gelegenheit, mit den MusikerInnen und der Sängerin ins Gespräch zu kommen und somit auch die Sinnhaftigkeit des eigenen Musikspiels zu entdecken."
Traditionell wird es dann wieder am 1. Januar 2024, an dem man zum beliebten Neujahrskonzert mit der ukrainischen Philharmonie Lemberg, diesmal mit Musik von Mozart bis Strauß und der Sopranistin Anna Shumarina, in die Jahnhalle einlädt. Eine weitere Neuheit kann das Publikum am 16. Februar 2024 erleben. Dann lädt Georg Mais mit der Pianistin Ching-Fen Lee zu einer Lesung der besonderen Art. "Hier werde ich einen eigens geschriebenen Text aus dem Schumann-Jahr vortragen und die jeweiligen Passagen nach deren Vortrag musikalisch mit Werken von Schumann, Mendelssohn und Brahms untermalt." Der künstlerischen Leiter findet es dabei wichtig, dass die Besucherinnnen und Besucher hier mehr über das "wohl berühmteste Musikehepaar der Geschichte" erfährt und somit auch musikhistorisch etwas dazulernen kann.
Den Abschluss der Saison bildet am 12. April 2024 das Konzert des Pianisten Johannes Obermeier, seines Zeichens Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs in München aus dem vergangenen Jahr. Mit ihm konnte man Mais zufolge "einen vielseitigen Musiker gewinnen, auf den sich das Publikum sehr freuen kann".
Zusätzlich zu den Meisterkonzerten wird es am 5. Mai 2024 im Adler Post wieder ein Konzert für Kinder und Familien geben, welches an diesem Tag Robert Schumann gewidmet ist und mit SchülerInnen des Schulverbunds Nellenburg stattfindet. Für den Solisten Tarek El Barbari von der Musikhochschule Freiburg hat dieses Konzert laut Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier eine ganz besondere Bedeutung, so habe er damals als Schüler das Nellenburg-Gymnasium in Stockach besucht. "Insgesamt", so Bruggaier, "sind in dieser Saison wieder sehr besondere Perlen dabei, die nach Stockach kommen und diese Konzertreihe so einzigartig machen."
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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