»AKK«, närrische Witze, milde Urteile und die Fasnet 2019
Bei Hans-Kuony-Wetter

Fasnetvergraben Stockach | Foto: Wenn Narren weinen: Stockachs Fasnachter betrauerten die Fasnet 2019, die am Narrenbaumloch zu Grabe getragen wurde. swb-Bild: ver
  • Fasnetvergraben Stockach
  • Foto: Wenn Narren weinen: Stockachs Fasnachter betrauerten die Fasnet 2019, die am Narrenbaumloch zu Grabe getragen wurde. swb-Bild: ver
  • hochgeladen von Redaktion

Stockach. Es war ein wahrhaft trauriger Anblick! Eine trauernde Prozession zog am Aschermittwoch am Hotel »Fortuna« in Stockach los, um die Fasnet 2019 am Narrenbaumloch vor dem Bürgerhaus »Adler Post« in der Hauptstraße zu begraben. Dazu hatten sich weinende und heulende Narren mit einem kleinen Sarg mit der zu Ende gegangenen Narretei auf den Weg gemacht. Und dennoch: Die schwarzen Trauerbändchen, die die Narren an ihren Mützen trugen, standen in völligen Kontrast zu ihrer farbenfrohen Kopfbedeckung.

Angeführt von einer Trauermärsche spielenden Musikgruppe umrundeten die von Trauer erfüllten Narren unter wehleidigen Klagen drei Mal den Narrenbaum, der Dank der Zimmerer gut gesichert worden war und nicht den heftigen Windböen zum Opfer fiel wie so manch anderer Narrenbaum in der Region. »Viele Bäume sind nicht nur dem Wind, sondern auch dem Hirn zum Opfer gefallen«, wie Narrenrichter Jürgen Koterzyna später in der Jahreshauptversammlung des Vereins Hans Kuony im Narrenstüble oben im Bürgerhaus anmerkte und damit darauf anspielte, dass die Narrenbäume von Anfang an besser hätten gesichert werden müssen.

Der Narrenrichter eröffnete die Sitzung mit einen Dank an alle Beteiligten, die eine großartige Unterstützung gewesen seien und für eine schöne Fasnet gesorgt hätten. »Im Vergleich zu anderen Kommunen haben wir es leichter«, weiß Jürgen Koterzyna den Einsatz der Stadt Stockach zu schätzen. Er drückte auch seine Freude über die lange Fasnet aus, die 59 Tage umfasste, und gab ein Resümee darüber ab. So hob er die Aktionen des Narrengerichts und seiner Gliederungen am »Schweizer Feiertag«, dem Stockacher Stadt- und Heimatfest, hervor, und auch die zwei Weinproben im Sommerprogramm seien ein großer Erfolg gewesen. Der Hänseleball mit einer tollen venezianischen Nacht konnte alle überzeugen, so Jürgen Koterzyna, und auch die bunten Abende, die von Jochen Sigg moderiert wurden, boten ein gutes und ausgiebiges Programm an. Der »Schmotzige Dunschtig« mit seinem »Hans-Kuony-Wetter« sei eine tolle Veranstaltung und eine gute Werbung für die Stadt gewesen, betonte Koterzyna.

Höhepunkt war aus seiner Sicht, ganz klar, die Narrengerichtsverhandlung mit Annegret Kramp-Karrenbauer, »AKK«. »Schlagfertig und humoristisch hat sie sich von Anfang an gut verkauft. Daher fiel das Urteil relativ milde aus«, so der Narrenrichter. Über den medialen Aufschrei wegen eines Witzes über Intersexuelle im Anschluss zeigte er sich wenig beeindruckt. So etwas passiert, »wenn man nicht richtig zuhört und diese Art der Fasnet nicht versteht. Wir müssen uns dagegen wehren, sonst kann die Fasnet nicht mehr Spaß machen«, so Koterzyna weiter. Und auch Bürgermeister Rainer Stolz stimmte dem zu. Die Narren sollen nicht zu hart mit sich ins Gericht gehen. Er fand natürlich auch lobende Worte für sie: »Ihr habt eine fantastische Fasnacht gemacht. Wir können stolz sein, dass wir euch haben. Das kommt von Herzen«.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.