Beim »Apfeltag« in Stockach am 29. September nahmen die kulturellen Angebote besonders viel Raum ein.
Apfeltag fokussiert sich auf die Kunst
Stockach. In diesem Jahr stand der Stockacher Apfeltag zu großen Teilen unter dem Motto »Kunst«. Gleich drei Ausstellungen wurden in der Stadt gezeigt, doch auch für kreative Kinder gab es zahlreiche interaktive Aktionen des Kulturamts und der Stadtbibliothek.
Wie Kulturamtsleiter Stefan Keil dem WOCHENBLATT mitteilte, bescherten die spätsommerlichen Temperaturen dem Apfeltag nicht nur viele Besucher, sondern auch der Chagall-Ausstellung, die ihren letzten Tag beging, einen Besucherrekord. Viele ließen sich die Chance nicht nehmen, »auf den letzten Drücker« noch die Werke des Ausnahmekünstlers zu bewundern, bevor die Ausstellung in Stockach endgültig ihre Tore schloss. Laut Stefan Keil seien dies am verkaufsoffenen Sonntag über 300 Besucher gewesen.
Im Bürgerhaus Adler Post präsentierte der Fotoclub Zizenhausen Fotografien ihrer Mitglieder aus den vergangenen drei Jahren, so der 1. Vorsitzende Norbert Schild dem WOCHENBLATT gegenüber. Die Fotokünstler seien dabei im Thema vollkommen frei gewesen, daher unterschieden sich die Motive auch sehr stark.
Einen ganz besonderen Ausstellungsort hatten sich schließlich Carola Stanforth und Dagmar Eckert für ihre gemeinsame Schau gesucht. Unter dem Titel »Gestreift« brachten sie den Betrachtern diverse Werke auf Papier, Beton, Karton, Kunststoff oder Skulpturen bzw. Collagen aus ihrem Werk näher. Die Besonderheit: Die Schau fand auf der obersten Ebene des Parkhauses Innenstadt statt. Carola Stanforth hatte in diesem Zusammenhang am Samstag, 28. September, ein Mural mit dem Konterfei von Marie Antoinette, das sie speziell für diesen Anlass geschaffen hatte, enthüllt.
Neben diesen drei Kunstschwerpunkten gab es natürlich innerhalb der Stadt bei zahlreichen Händlern spezielle Aktionen zu entdecken. So lockten die Stadtwerke mit ihrem Glücksrad viele Kinder an, die mit der richtigen Zahl eine Überraschungs-Tüte - unter anderem mit einem Apfel - erhalten konnten. Die AOK dagegen testete die Reaktionszeit der Apfeltag-Besucher mit ihrer Start-/Stoppuhr, an der im Selbstversuch probiert werden konnte, ob man »im Gefühl« hat, wie lange fünf Sekunden dauern.Das Damenbekleidungsgeschäft »Wundervoll« hatte sich eine Spezial-Rabatt-Aktion zum Apfeltag ausgedacht. Wie Inhaberin Anja Schmidt erläutert, habe man am verkaufsoffenen Sonntag entweder mit drei normalen Würfeln oder einem überdimensionalen Riesen-würfel drei Mal um den eigenen Einkaufsrabatt würfeln dürfen. Je nachdem, wie die Zahlen fielen, ging man mit einem Rabatt von drei bis zu 18 Prozent an die Kasse.
Während sich die Erwachsenen in den geöffneten Geschäften dem Einkaufen hingaben, war natürlich auch in der Tourist Information und der Stadtbibliothek etwas für die kleineren Besucher am Apfeltag geboten. So konnten kleine Künstler unter Anleitung Stofftaschen mit bunten Apfelhälften bedrucken, Comic-Collagen erstellen oder Löwenmasken zum Selbstbemalen und Mitnehmen erstellen. Dieses Angebot sorgte vor allem bei kleinen, aber auch größeren Kindern für Begeisterung.
Der örtlichen Handel konnte zum Apfeltag in diesem Jahr erneut viele Besucher anlocken. Der vom Verein Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) angestrebte Brückenschlag zur bildenden Kunst hat den verkaufsoffenen Sonntag über eine reine Wirtschaftsveranstaltung hinaus erhöht. Die Kombination »Apfel trifft Kultur« bot Höhepunkte, die sonst so nicht entstanden wären.
- Marius Lechler
Autor:Redaktion aus Singen |
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