Ein Jahrhundert Gasthof Auer

100 Jahre Familientradition

Nenzingen. Zum 100-jährigen Bestehen des Gasthofes hatte die Gastronomenfamilie Auer eingeladen, um gemeinsam auf das vergangene Jahrhundert anzustoßen. Dem Ruf waren rund 50 Gäste gefolgt. Helmut Auer wolle sich mit der Feier für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken, sagte er.

Frank Joachim Ebner, Vertreter der Projekts »Historische Gasthäuser in Baden«, berichtete von den Anfängen. So kaufte 1919 Anton Auer das Gasthaus, das noch »Zum Bahnhof« hieß und übernahm die Poststelle im Haus, die bis 1956 von den Wirtsleuten betrieben wurde. Im selben Jahr übernahmen Sohn Ernst Auer und seine Frau Erna die Gastwirtschaft, die sie bis 1999 führten. Seitdem ist der Familienbetrieb in der Hand von Helmut Auer und seiner Frau Gundula.

»Ihr seid das Aushängeschild, was Traditionsgastronomie angeht, denn eine solche Familientradition stirbt aus«, lobte Ebner in seiner Ansprache. »Solche Perlen der Geschichte muss man als wichtiges Kulturgut anpreisen«, schloss er.

Manfred Hölzl, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Baden-Württemberg (DEHOGA) und Küchenchef im »Konzil« in Konstanz, ergänzte: »Ihr habt einen tollen Betrieb. Gäste von weit her kommen nach Nenzingen, weil sie die gute Qualität, aber auch die Menschen, die dahinter stehen, kennen.«

Die stellvertretende Bürgermeisterin von Orsingen-Nenzingen, Antonie Schäuble, merkte an, dass sich einiges verändert habe – Hygieneanforderungen, Rauchverbot oder Essverhalten. »Doch eines hat sich in 100 Jahren nicht verändert: die Bedeutung von Wirtschaften. Sie sind die erste Anlaufstelle für Vereine oder Weihnachtsfeste. Und das ist bewundernswert«, so Schäuble.

- Graziella Verchio