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Ein langer Weg mit gutem Ende
Neue Rettungswache des DRK in Singen ist fertig

An der »Schanz« bei der Schaffhauser Straße ist in rund 18 Monaten Bauzeit die neue Rettungswache des DRK entstanden für die Region Singen und westlicher Hegau. Es konnte im Januar bezogen werden, einzig die Außenanlage müsste noch fertiggestellt werden und das große rote Kreuz des Kreisverbands fehlt noch.  | Foto: swb-Bilder: of
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  • An der »Schanz« bei der Schaffhauser Straße ist in rund 18 Monaten Bauzeit die neue Rettungswache des DRK entstanden für die Region Singen und westlicher Hegau. Es konnte im Januar bezogen werden, einzig die Außenanlage müsste noch fertiggestellt werden und das große rote Kreuz des Kreisverbands fehlt noch.
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  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Die Rettungsdienst GmbH des Kreisverbands des DRK kann sich seit einigen Wochen über die neue Rettungswache an der Schaffhauser Straße gleich gegenüber des Hegau-Bodensee-Klinikums und seinem Parkhaus freuen. »Mehr Platz und verbesserte Abläufe«, das ist auch für die rund 60 Mitarbeitenden der Grund zur Freude, denn das war auch der Grund gewesen, dass hier ein Nachfolgegebäude für die vor 24 Jahren erbaute alte Rettungswache unterhalb des Klinikums nötig wurde. Der Bedarf hatte sich schon früh abgezeichnet, denn an der alten Adresse wurde es immer enger. Weniger weil immer mehr Fahrzeuge für den Rettungsdienst und die Krankentransporte dazu kamen, sondern weil diese Fahrzeuge aufgrund immer mehr Ausstattung und Technik immer größer wurden, sagt der Geschäftsführer des DRK Kreisverbands, Patrick Lauinger, im Gespräch mit dem Wochenblatt. »Die Fahrzeuge hatten nur noch gerade so eben in die alten Kojen hineingepasst, die Türen hinten konnte man kaum noch öffnen, was aber zur Reinigung und Desinfektion nötig ist, sodass hier schon ein Handlungsdruck gegeben war«, so Lauinger. Das DRK konnte sich dabei die Entscheidung nicht leicht machen, immer wieder musste der Kreisvorsitzende, Altlandrat Frank Hämmerle, auf den Hauptversammlungen vertrösten, weil natürlich mehrere Varianten durchgerechnet werden mussten, bis aus dem Grundsatzbeschluss ein finaler Baubeschluss werden konnte. »Wir haben dann doch insgesamt sechs Jahre gebraucht, um jetzt am Ziel anzukommen«, so Lauinger. Für den Kreisverband und die Rettungsdienst GmbH sei es freilich ein Etappenziel, denn bauliche Notwendigkeiten stehen bereits für die Rettungswachen in Stockach wie in Engen an und da könne man immer nur eines, nachdem anderen in Angriff nehmen. Für die nun fertiggestellte neue Rettungswache haben auch viele Zahnräder gut ineinander greifen können. Das Grundstück wird von der Stadt Singen wie beim Vorgänger-Gebäude in Erbpacht zur Verfügung gestellt, so konnte der Kreisverband die Investition auf die Baukosten von rund 4,35 Millionen fokussieren. Der nun fertiggestellten Rettungswache werden eine ganze Kette von Maß-nahmen folgen, denn die alte Rettungswache wird nun von der Stadt Singen übernommen, um dort den Ortsverein des DRK Singen umzusiedeln, der dann wiederum in der Innenstadt Platz macht beim Feuerwehrgerätehaus, das ja auch mittelfristig durch einen Neubau ersetzt werden soll, weil es dort aus den gleichen Gründen wie beim DRK, wegen der immer voluminöseren Einsatzfahrzeuge, viel zu eng geworden ist und derzeit zur Unterbringung der Fahrzeuge schon auf eine Halle im Industriegebiet ausgewichen werden muss.» Ein weiterer wichtiger Grund für die Investition war auch, dass wir im Rettungsdienst immer mehr weibliche Mitarbeiter haben und dafür auch die nötigen zusätzlichen Umkleide- und Sanitärbereiche benötigen«, so DRK-Geschäftsführer Patrick Lauinger. Insgesamt 22 NotfallsanitäterInnen für den Rettungsdienst, 26 RettungssanitäterInnen, zumeist für Krankentransporte, wie10 FSJ’ler oder Rettungsassistenten sind hier von der neuen Rettungswache aus im Einsatz, die die ganze Woche rund um die Uhr in Betrieb ist

Ein Rahmen für optimale Abläufe

Die neue Rettungswache der DRK Rettungsdienst GmbH ist ein komplexes Gebilde, in dem viele Abläufe aufeinander abgestimmt werden müssen, und hier war Architekt Wolfgang Riede mit seinem Büro speziell gefordert, um das Grundstück mit seiner Erschließung optimal zu nutzen und gleichzeitig die »CI« des Kreisverbands, für die Rettungsleitstelle in Radolfzell erkennbar zu machen. Während die Rettungswagen aus ihrer Fahrzeughalle direkt auf die B 34 fahren, wurde für die Krankentransportwagen ein Einbahnstraßensystem entwickelt, das für die Ausfahrt dann über die Erschließungsstraße des kleinen Gewerbegebiets an der Schanz auf die Bundesstraße führt. Auch die Mitarbeiter haben ihren Parkplatz hinter dem Gebäude als eigenen Rundkurs, damit für die Notfälle nie was im Wege steht. Zum Abschuss des Projekts sagt Wolfgang Riede. »Wir haben vom Zeitplan wie von den Kosten hier eine richtige Punktlandung machen können, obwohl gleich am Anfang eine Bodenverbesserung nötig war, die so nicht vorausgesagt werden konnte.« Das Glück sei indes gewesen, dass man bereits zum letzten Jahreswechsel die Handwerker wie die beauftragten Firmen mit ihren Angeboten im Boot hatte, denn erst danach begann sich im Baubereich die Preisspirale nach oben zu drehen und mehr und mehr gab es Probleme mit den Lieferketten. Einzig bei der Photovoltaik sei man jetzt aufgrund der Lieferengpässe auf dem ganzen Markt im Rückstand, so dass die Energiegewinnung vom eigenen Dach noch nicht umgesetzt werden konnte. Die Photovoltaik würde mit ihren 160Quadratmetern Fläche und 30 kW Peak immerhin geschätzt rund zwölf Prozent des Energiebedarfs des Gebäudes beisteuern, das dank der eingesetzten und auf dem Dach platzierten Wärmepumpe gänzlich ohne fossile Energieträger auskommt, dafür aber einen hohen Strombedarf hat. Mit Fußbodenheizung und Betonkernaktivierung in den Abstellhallen, in denen im einen Teil vier Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug, in dem anderen 16 Stellplätze für die Krankentransportwagen geschaffen wurden, mit Wärmerückgewinnung aus den Lüftungsanlagen und einer Klimaanlage für die heißen Zeiten ist das Gebäude in Sachen Energietechnik »up to date«. Genau genommen sind es zwei verbundene Häuser, denn der Einsatz- und Schulungsbereich sind organisatorisch voneinander getrennt. »Der Schulungsbereich ist mit eigener Küche und Sanitärräumen sozusagen autark«, über dem Einsatzbereich sind dann die Umkleidebereiche für die weiblichen und männlichen Mitarbeiter wie auch die acht Schlafräume für die Bereitschaftsdienste in den Nachtschichten geschaffen worden. Eine Einweihung und Vorstellung der neuen Rettungswache soll noch nachgeholt werden, wenn die Lage hoffentlich von den Corona-Infektionszahlen wieder entspannter ist. Eventuell wird das auch mit der Hauptversammlung des Kreisverbands verbunden.


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Autor:

Presseinfo aus Singen

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