Alina Bauer ist angehende Bäckerin
Backstube statt Büro, Ausbildung statt Studium

Alina Bauer fühlt sich in der Backstube wohl, die anstrengende Arbeitszeit vergeht wie im Flug. Hier ist sie gerade dabei, einen Vierstrangzopf zu flechten.
Bild im Hochformat - Anklicken, um es ganz zu sehen.  | Foto: Ludmilla Borodin
  • Alina Bauer fühlt sich in der Backstube wohl, die anstrengende Arbeitszeit vergeht wie im Flug. Hier ist sie gerade dabei, einen Vierstrangzopf zu flechten.
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Was vor einigen Jahren noch ungewöhnlich war, ist heute immer öfter der Fall: vom Abitur zur Ausbildung ins Handwerk. Gemacht hat das zum Beispiel Alina Bauer: Die 23-Jährige hat vor etwa 1,5 Jahren ihre Ausbildung bei der Bäckerei Künz gestartet und ist auf bestem Wege, Bäckerin zu werden. Das nötige Wissen in Praxis und Theorie lernt sie in der Backstube im Herzen Singens und in den Gewerblichen Schulen in Donaueschingen.

Wie sie dazu kam? „Supermarktbrot hat mir nicht geschmeckt“, sagt Alina Bauer und lacht dabei ein wenig. Während ihres Studiums, das sie später abgebrochen hat, habe sie deswegen angefangen, sich selbst im Internet zu informieren, hat Zuhause gebacken und experimentiert. Im Januar 2023 dann machte sie zwei Wochen Praktikum bei der Bäckerei Künz. Sowohl sie, als auch Inhaber und Bäckermeister Philipp Künz kamen zur Entscheidung: Das passt. Also startete sie wenig später im April mit der Ausbildung.
Regulär dauert die Ausbildung drei Jahre. Durch ihr Abitur und gute Leistungen konnte Alina Bauer verkürzen, steht kurz vor ihrer theoretischen Prüfung im November. Besteht sie diese, folgt im Februar 2025 die praktische Prüfung. Die Möglichkeit so zu verkürzen, mache die Ausbildung auch attraktiver, so die Erfahrung von Philipp Künz: Fünf Azubis mit Abitur in Folge konnten bei ihm so schneller ihren Abschluss erreichen. Umgekehrt sei es im Handwerk auch möglich, mit dem Ablegen der Meisterprüfung die Fachhochschulreife ohne Abitur zu erlangen.

„Am Anfang war es sehr erschöpfend“, erinnert sich Alina Bauer an den Beginn ihrer Ausbildung. Das Kneten der Teige zum Beispiel sei anfangs sehr anstrengend gewesen. „Jetzt ist das eigentlich recht normal.“ Auch mit den Arbeitszeiten in der Backstube komme sie gut klar. Bei der ersten von zwei Schichten wird um 1 Uhr in der Nacht begonnen, die zweite startet um 6 Uhr. Klar, insbesondere bei der ersten Schichte bedeute das eine Umstellung, es könne aber auch Vorteile haben: Arzt- oder Frisörtermine lassen sich leichter finden und auf Zeiten außerhalb der Arbeit legen. „Es ist nur ungewohnt, nicht dann wach zu sein, wenn Freunde wach sind“, findet sie.
Die Arbeit in der Backstube würde sie einem Bürojob jederzeit vorziehen: „Es ist schon sehr erfüllend zu sehen, was man den Tag über schafft.“ Müdigkeit während der Arbeit kennt sie hier nicht, es gibt immer was zu tun. Wie gut Alina Bauer ihre Ausbildung gefällt, zeigt sich daran, dass sie auch weiterhin Zuhause Rezepte ausprobiert oder selbst welche schreibt – jetzt mit mehr Grundlagenwissen, als vor Ausbildungsbeginn.

Und welchen Tipp hat sie für angehende Auszubildende? „Einfach nach einem Praktikum fragen!“ Das sei eine gute Möglichkeit, den Beruf und den Betrieb kennenzulernen. Und weil so viele Betriebe nach motivierten Auszubildenden suchen, stehen die Chancen gut, nach der Praktikumszeit übernommen zu werden.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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